■ Radiodays: Donnerstag
Schreibtischtäter und Hemdsärmel: Ernst Jünger geriet beim Gedanken an klappernde Webstühle ebenso in rasende Verzückung wie über ratternde Maschinengewehre. Das Resultat: sein 1932 erschienener braun-utopischer Band „Der Arbeiter“. Rolf-Martin Korda folgte Jünger in die Zeit, als er die Demokratie noch haßte: „Die Arbeit des Dichters am ,Arbeiter‘“ (NDR 4, 16.05 Uhr).
Auch dem NDR 3 ist der Mensch als Macher seinen Platz im Äther wert: In einer Aufnahme von 1957, die damals brandaktuell auf den Fersen der Veröffentlichung hing, liest Max Frisch aus seiner Schöpfung: „Homo Faber“, 21.05 Uhr.
Mit Vorsicht zu genießen ist der hr 2-Beitrag zum Thema Krieg und Frieden (21.00 Uhr). Nicht literarisch, sondern beobachtend-analytisch will Autor Eibl-Eibesfeld ins Mysterium der menschlichen Aggression vordringen. Der Schüler von „Graugans-Mutter“ Konrad Lorenz wird sicher den „arterhaltenden“ Aspekt dieser Verhaltensform hervorheben.
Bei so viel Drang zur Realitätsfindung will auch der SFB 3 nicht außen vor bleiben: Weltinteressierte sollten deshalb das Highlight des Abends nicht verpassen und um punkt 22 Uhr startklar im Sessel hocken: Der Psychoanalytiker und Philosoph Paul Watzlawick stellt die entscheidende Frage: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
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