■ Radiodays: Dienstag
Der „Aufschwung Ost“ ruckt und stockt – da hilft auch kein Schönerreden: Überwintern in harten Rezessionsjahren ist jetzt angesagt. Nostalgisch blickt man da zurück auf die verlorene Zeit von „Wirtschaftswunder“ und „Freßwelle“. Ludwig Erhard, ein ursprünglich unpolitischer Mensch, wird heute um 9.30 Uhr vom WDR 5 unter die Lupe genommen.
Berlin, 1930. Von Rote- Front-Kämpfern wird ein Nazi ermordet und beginnt seine posthume Laufbahn als Legende. Wer dieser Horst Wessel wirklich war, bevor er je nach politischer Interessenlage zum Märtyrer stilisiert oder als berüchtigter Zuhälter fixiert wurde, enthüllt der SFB 3 um 19.05 Uhr: Opfer einer „proletarischen Abtreibung“?
Wie niedrig die Kinderquote bei spitzenerfolgreichen Damen liegt, kann man sich ja denken... Aber fast jeder hochberühmte und vielbeschäftigte Herr bringt es nebenbei meist noch zum Erzeuger. Inwieweit die häufige Abwesenheit solcher Busybody-Väter die Nachkommen in ihrer Entwicklung beeinflußt, ist immer wieder ein Feature wert. Was zum Beispiel trieb Robert Liebknecht in die Arme der Musen, statt dem großen Karl ans Rednerpult zu folgen? 1933 von den Nazis verjagt, kehrte der junge Künstler seinem „Vaterland“ für immer den Rücken. Und entspinnt nun vom Norden Frankreichs aus sein Erinnerungsnetz: Ich habe die Schüsse gehört, die meinen Vater umgebracht haben.(19.15 Uhr, DLF, respektive DeutschlandRadio).
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