■ Radiodays: Samstag
„Lord Haw Haw“ war britischer Faschist, rabiater Antisemit und mit Leib und Seele Die Stimme seines Herrn. Er schickte Hitlers aggressive Weltanschauung über die „Front im Äther“ nach England, wo William Joyce, der Kollaborateur, 1946 sein Ende durch den Strick fand (SFB 3, 9 Uhr).
Möbelrücken bei Müllers, Meiers, Schulzes wäre uns schnurzegal – aber wie teuer, bitteschön, darf ein Hauptstadtumzug sein? Erhitzte Gemüter dürfen um 10.05 Uhr beim hr 1 Dampf ablassen. Tel.: 069/155 686.
Aus intellektuellem Selbstschutz habe ich mir angewöhnt, die Statements des Herrn Wojtila zu ignorieren. Heute aber vertritt der „heilige Vater“ ganz hintenrum die Sache der Radiodays: In gerechtem Zorn donnerte der Wahlrömer soeben schärfste Worte gegen das Fernsehen und treibt damit vielleicht mediensüchtige Schäfchen hordenweise ins Hörfunkparadies. Für solch Abtrünnige bietet der Kölner Domfunk derzeit gleich serienmäßiges Nachdenken zum Thema „Wertewandel“. Als erstes braucht unsere Zeit natürlich weitdenkende Philosophen und keine Prediger: So berichtet der WDR 3 um 20.15 Uhr über den herausragenden Denker Hans Jonas, Die Macht des Guten und ihre Grenze. Von Mitmachern und Mitläufern, gewandelten Schönheitsidealen, dem schlechten (Öko-)Gewissen, Rentensorgen, Esoterik und Zivilcourage wird in der Folge featurhaft und fiktional alles angesprochen, was BürgerInnenherzen so beschwert. Finden wir das wertvoll? GeHa
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