■ Radiodays: Dienstag
Jedes Jahr hat Samuel Beckett im November Radiokonjunktur. Ich habe aufgehört zu spekulieren, warum das so ist. Viel interessanter: Dieser neugierige Autor suchte nach immer neuen Wegen, der abgenutzten Hochsprache am (wie er sagte) „Biedermeier-Badeanzug“ zu flicken. Wobei ihm jedes Mittel recht war – auch die seinerzeit „neuen Medien“. Im Radio begann, was später auf Film und Fernsehen überging: eine kleine Revolution der medialen Ausdrucksmittel. Wenn 1956 Becketts erste Rundfunk- Produktion die BBC-Tontechnik ins Schleudern brachte, so sind Regie und Studios ihrer Aufgabe heute gewachsen. Der Beweis: Radio I mit John Cage, dann Esquisse Radiophonique. Wer noch Fragen hat, kann Petra Maria Meyers Essay zum Autor abwarten (21.00 Uhr, WDR 3). Am Mittwoch gibt's Nachschlag: Words and Music(16.00 Uhr, WDR 5). GeHa
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