: Radioaktives Molkepulver von Bayern nach Ägypten?
München (taz) - Einen heißen Tip haben die bayerischen Grünen aus dem bayerischen Umweltministerium erhalten. Schon seit den Sommermonaten quält Umweltminister Dick die Frage: „Wohin mit den über 5.000 Tonnen radioaktiv verseuchten Molkepulvers?“ Derzeit wird das „Tschernobylerbe“ immer noch in Güterwaggons auf dem Bahngelände im oberbayerischen Rosenheim „zwischengelagert“. Dicks „zündende Idee“, das Pulver in der Rosenheimer Müllverbrennungsanlage in die Luft zu blasen, scheiterte am Widerstand des CSU–Bürgermeisters und der Bewohner. Auf der letzten Sitzung im Umweltausschuß des Landtags deutete der Minister jedoch an, „über Nacht lasse sich vielleicht eine Lösung für das Rosenheimer Entsorgungsproblem“ finden. Die bayerischen Grünen befürchten nun, daß das Molkepulver während der Weihnachtstage „über Nacht“ in Richtung Ägypten verschwinden soll. Sie erklärten dazu, jeglicher Export radioaktiv verseuchter Lebens– und Futtermittel, insbesondere in unbelastete Gebiete in Ländern der Dritten Welt, sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
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