: Racheaktionen in Basra
Iraks regimetreue Truppen haben die Kontrolle über die südirakische Stadt Basra zurückgewonnen. Bei der Niederschlagung der Proteste soll es zu Haus-zu-Haus-Kämpfen gekommen sein; dabei wurden nach Angaben von Flüchtlingen zahlreiche Menschen getötet. Die Leichen der Opfer lägen zur Abschreckung in den Straßen. Britischen Rundfunkberichten zu Folge war der neue irakische Innenminister Ali Hassan al Madjid für die Niederschlagung der Proteste in Basra verantwortlich.
In anderen Städten wie Nadjaf und Kerbala hielten die Kämpfe zwischen Aufständischen und der verstärkt vorrückenden Armee gestern jedoch noch an.
Im Gegensatz zum Südirak haben die Truppen Saddam Husseins in Kurdistan offenbar noch nicht mit einer Gegenoffensive begonnen. Kurdischen Angaben zufolge haben die eigenen Verbände die Kontrolle über Stadt Ranya mit 80.000 Einwohnern übernommen. Die dort stationnierte 24. Division der irakischen Armee habe jeden Widerstand aufgegeben, nachdem der Bürgermeister der Stadt und die Spitzen der Verwaltung zu den kurdischen Kämpfern übergelaufen waren. Seit August waren Teile der in Kurdistan stationierten irakischen Armee abgezogen und in den Süden des Landes verlegt worden. SEITE 6
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