: Rabin trifft Bonner Politiker
Bonn (dpa) - Israel will sich verstärkt darum bemühen, im Wettbewerb mit internationalen Firmen Aufträge für militärische Güter von der Bundesrepublik zu erhalten. Dies wurde beim Besuch des israelischen Außenministers Izchak Rabin Anfang dieser Woche in Bonn deutlich. Israel exportiert gegenwärtig hauptsächlich Munition und elektronisches Gerät in die Bundesrepublik. Bonner Politiker sagten, daß die Bundesregierung auf jeden Fall an ihrer restriktiven Haltung bei Rüstungsexporten festhalten wolle. Bundespräsident Richard von Weizsäcker machte am Mittwoch bei einer Unterredung mit dem israelischen Verteidigungsminister Izchak Rabin deutlich, daß er weitere wichtige Impulse für eine noch stärkere Intensivierung des deutsch–israelischen Verhältnisses und für die Verständigung zwischen Deutschen und Israelis erwarte. Bei Bundesaußenminister Genscher (FDP) erläuterte Rabin den israelischen Standpunkt zu den Entwicklungen in Nahost, in Libanon und in der Golf–Region. Genscher erläuterte nach Darstellung des Auswärtigen Amtes die deutschen Bemühungen zur Beilegung des Golf–Krieges. Für den späten Nachmittag war eine Zusammenkunft Rabins mit Bundeskanzler Kohl vorgesehen. Politische Beobachter wiesen darauf hin, daß der Besuch eines israelischen Verteidigungsministers in der Bundesrepublik weniger militärischen, sondern vor allem politischen Charakter habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen