ROMAN : Liebe gegen Gesellschaft
Kann man die Tochter eines Kriegsverbrechers lieben? Schon in seinem vor zwei Jahren mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichneten Roman „Meeresstille“ verwebt Nicol Ljubić vor dem Hintergrund des Balkankrieges Fragen von Schuld, Verbrechen, Liebe und Wahrheit. In seinem neuen Roman „Als wäre es Liebe“ geht der 1971 in Zagreb geborene Berliner Autor und Journalist noch einen Schritt weiter: Angelehnt ist die Geschichte einer Frau, die sich in einen Frauenmörder verliebt, an den realen Fall des Mörders Heinrich Pommerenke. Beim Blumengießen findet ein Berliner Journalist das Tagebuch seiner Mutter, in dem sie ihre Beziehung zum vierfachen Frauenmörder Friedrich P. schildert. Und erfährt, wie die Liebe zum Schuldigen sie aus Familie, Freundeskreis und Gesellschaft ausschließt. Und wie sie, getrieben von der Überzeugung, dass die Umstände den Geliebten zum Mörder werden ließen, ihre eigene Realität immer weiter aus den Augen verliert. Und damit auch ihren eigenen Sohn. MATT
■ Mo, 25. 3., 19.30 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38