piwik no script img

RBB-Intendantin kündigt überraschend Rückzug anDagmar Reim geht off air

Als eiserne Lady gilt sie nicht, doch eiserne Disziplin ist ihr wichtig. Dagmar Reim (64), die erste Frau an der Spitze einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, joggt täglich noch vor dem Morgengrauen, pflegt ein klares Wort und setzt ihre Ziele durch, auch wenn der Wind von vorn weht. So hat sie 2003 als Gründungsintendantin den aus ORB und SFB entstandenen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) aus der Taufe gehoben und harte Sparrunden durchgesetzt. So hat sie die Frauenquote in Führungsetagen des Senders verdoppelt. Und so kündigt sie den überraschenden Abschied aus dem Amt ein Jahr vor Vertragsende an.

„Ich will und werde jetzt eine andere Priorität setzen – und die gehört der Familie“, sagte Reim zu ihren Motiven. Sorge sei nicht nötig, winkt die Ehefrau, Mutter und Großmutter ab, es gehe allen gut. Aber für Intendantin Reim geht eben nur ganz oder gar nicht: „Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, einen solchen Beruf mit angezogener Handbremse zu machen.“ Wenn sie im Sommer 2016 mitten in der dritten Amtszeit geht, wird sie den drittkleinsten der neun ARD-Sender 13 Jahre lang geführt haben. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen