■ RADIODAYS: DONNERSTAG
Der WDR 3 widmet seine heutige Sendung Unerwünscht, verdächtigt und verboten den Menschen, die versuchen, aus der inneren Emigration heraus „staatsschädigend“ zu wirken, oder, anders gesagt, ihre Meinung zu sagen in einem Staat, der Opposition nicht zuläßt. Ab 16.00 Uhr wird der in Zusammenarbeit mit dem tschechoslowakischen Rundfunk entstandene Bericht über das Schicksal tschechischer Partituren und Komponisten in den vergangenen Jahrzehnten zu hören sein. Der Verfasser, Alois Pinos, ist selbst ein Insider. Er gehörte zu den Pionieren der Neuen Musik und stand nach der sowjetischen Okkupation zehn Jahre unter Berufsverbot. Wie es ihm trotzdem gelang, seine künstlerischen Visionen umzusetzen, wird er heute erzählen. Sein Bericht wird mit Werken von Jan Novak, Milos Stedron, Milosav Istvan, Petr Reznicek, Ivo Medek und dem Autor unterlegt.
Für aktive Radio-Fans hat der SFB ein Krimi-Hörspiel aus den frühen achtziger Jahren im Saalbau Neukölln inszeniert. Wer über den Umweg der Szene-Literatur von der „ersten Runde“ Häuserkampf lernen möchte, ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist natürlich kostenlos. Adresse: Karl-Marx-Str. 141 in Berlin 44.
In Judith Herzbergs Hörspiel Und/ Oder scheint es rein inhaltlich um nichts Neues zu gehen: Ein Mann steht zwischen zwei Frauen. Doch diese banale Story ist für die versierte Sprachkritikerin nur ein Vorwand, sich mit dem ritualisierten sprachlichen Krisenmanagement ihrer Figuren zu beschäftigen. Zug um Zug läßt sie deren Sprechblasen platzen. Und dann wird klar, daß Sprachkonventionen allein die Situation nicht retten. Das Stück ist unter der meisterhaften Regie von Jörg Jannings entstanden und geht in seiner Erstsendung beim SDR2 um 20.30 Uhr über den Äther.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
