■ Querspalte: Warten auf den Sommer
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Behauptungen über Joschka Fischer und andere werden allerdings nicht zurückgenommen. Alles, nur das nicht! Auch bei Mercedes nimmt man schließlich lieber das neue E-Modell zurück als die Behauptung, das Auto sei Spitzenklasse. 60.000 Neuwagen müssen jetzt zurück in die Werkstatt. Nur eine Kleinigkeit: Sie fahren nicht. Nicht jetzt jedenfalls. Bei unter fünf Grad Celsius (plus, versteht sich) löst sich morgens die Handbremse nicht. Sorry, Chef, aber die Straßenbahnhaltestelle ist gleich da vorne.
Das kennt man doch sonst nur von Fiat (fehlerhaft in allen Teilen) und Lada (langsamster auf dem Asphalt). Wenn aber nun schon der König der Automobile nach nur wenigen Fahrtstunden streikt? Da kann doch was nicht stimmen. Da steckt doch was ganz anderes dahinter. Richtig: Wenige Tage, bevor ab 1.Januar für alle privat genutzten Dienst-Mercedesse eine Extrasteuer bezahlt werden muß, will die Stuttgarter Firma demonstrieren, daß man mit ihren Autos gar nicht fahren kann, folglich auch dafür keine Steuern zu zahlen sind. Genial! Ob's aber auch Waigel versteht?
Übrigens muß irgendeiner bei Mercedes was geahnt haben. In doppelseitigen Farbanzeigen wirbt der Konzern zur Zeit für ein neues Diesel-Modell. Da heißt es: „1897 trat der allererste Diesel widerwillig seine Arbeit an. Er hatte circa 20 PS und kam absolut nicht vom Fleck. Das 3,7 Tonnen schwere Ungetüm war am Boden verankert.“ Nun, dieses Mal ist es nicht ganz so schlimm. Ein wenig zuviel Konservierungswachs, das bei Kälte hart wird, hat die Handbremse verklebt. Man kann das entweder abwischen oder ein bißchen Geduld haben: Der nächste Sommer kommt bestimmt. Philipp Maußhardt
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