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■ QuerspalteRaus mit der Jacke des Führers

Alle reden vom Schatz des Priamos – wir nicht. Jedenfalls solange nicht, bis die These, es handle sich bei den Schliemann- Stücken um die Reste des fehlgeleiteten Urlaubsgepäcks einer frühteutonischen Reisegruppe, durch die von der FAZ jetzt angeregte Rückdatierung der germanischen Lautverschiebung völlig erhärtet ist.

Richten wir unser Augenmerk deshalb lieber auf ein national weit bedeutsameres Beutegut. Denn noch immer verwahren die russischen Machthaber im Moskauer Bunker des exsowjetischen Armeemuseums ein Prunkgewand, an dem ganz unzweideutig der harte Schweiß deutscher Geschichte klebt.

Es ist nur mäßig verschmutzt, aber nicht allein deshalb können unsere deutschen Wissenschaftler bei diesem Schatz allen russischen Besitzansprüchen trotzen. Haben wir doch in diesem Fall nicht nur das Völker- und die Menschenrechte, sondern auch noch das Urheberrecht auf unserer Seite.

Der fadenscheinige und eindeutig postkommunistische Verweis darauf, daß es sich bei der Armbinde, die den linken Ärmel dieses einzigartigen Stückes ziert, um rot gefärbten Stoff handeln würde, zieht nicht. Denn anders als ähnliche, früher im russischen Machtbereich massenhaft verbreitete Exemplare gleichen Zuschnitts, ist die von Stalins Schergen im Mai 1945 geraubte deutsche Binde nicht monochrom.

Selbst wenn man den verzweifelten GUS-Einwand, bei dem auf ihr befindlichen schwarzen Symbol dreht es sich um eine seltene nordsibirische Abschleifung des russisch-orthodoxen Andreaskreuzes, durchgehen ließe – ein Blick auf den Futteraufnäher genügt, um die wahre Herkunft der bolschewistischen Räuberbeute zu verifizieren. Denn in lateinischen (!) Buchstaben ist dort nicht nur ihr Schöpfer, sondern auch sein Träger benannt: „Wilhelm Holters Berlin W. 30 Tauentzienstr. Adolf Hitler No. 1819/ den Juli 1939“.

Also, Jelzin, raus mit unserer Führerjacke. Aber zack, zack! André Meier

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