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Warten auf das Jahr des Affen
Rache an Mami! Das kann für Männer zum Lebensthema werden, heimlich natürlich. Das Magazin der Süddeutschen Zeitung hat sich des Problems angenommen. Noch kurz vor der Jahreswende. Sie haben richtig gelesen: Jahreswende. Wir leben laut chinesischer Zeitrechnung im „Jahr des Hasen“, doch am 5. Februar wird alles schlimmer. Das „Jahr des Drachen“ beginnt. Drachen sind schrecklich und oft weiblich, das wissen wir aus Geschichten über Frau Malzahn, die Mami früher vorgelesen hat. Die Drachen kommen! Da muss man vorbeugen.
17 sensible, männliche Autoren durften deshalb zum „Jahr des Drachen“ im neuesten SZ-Magazin dichten. Jeder konnte sich seinen „Lieblingsdrachen“ auswählen. Wie von unsichtbarer Hand geleitet, landeten vor allem Großporträts von Frauen über 50 auf den Seiten. Sie blickten grimmig. Madeleine Albright! Hannelore Kohl! Camilla Parker-Bowles! Man war um Originalität bemüht.
Für Sex sei Prinz Charles „wie seine Landsleute nur mäßig begabt“ fantasierte Autor Willi Winkler, „wie die zieht er selbst sommers die Gesellschaft von Wärmflaschen vor. Seine hat sogar einen guten Namen und heißt Camilla... Wärmflaschen halten was aus und halten schön warm.“ Auch Roger Willemsen muss was aushalten. Der Empfindsame komponierte zu Albright: „Manchmal trägt der Tod eine Handtasche. Manchmal überfliegt der Tod das Elend, kommt im kurzen Rock die Gangway runter und fletscht die Zähne.“ Elend, Tod, Handtasche und kurzer Rock: eine freudianische Mischung. Die Zähne nicht zu vergessen! Im Zuge der Neuen Ehrlichkeit (Houllebecq und Co.) zeigen sich die Männer in ihrem Gefühlserleiden.
Apropos Männer. Rache an Papi! Auch ein interessantes Thema. Vielleicht später mal. Zum Jahr des Affen.
Barbara Dribbusch
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