Queer: Gibt es homosexuelle Literatur?
Gibt es einen homosexuellen Stil in der Literatur? Wenn es ihn gäbe, so Hubert Fichte in seiner „Geschichte der Empfindlichkeit“, dann müsste es doch auch einen „heterosexuellen literarischen Stil“ geben. Doch tauchten die uneigentliche Sprache und Ironie, die oft dem Homosexuellen zugeordnet wird, „häufiger bei Henry James als bei Guy de Maupassant oder bei Norman Mailer“ auf. Fichte fragt deshalb: Kann es die Aufgabe der Literaturkritik sein, biologistische Kriterien zu kanonisieren, die von den Biologen jede Saison ausgewechselt werden?“ Um dieses Paradox geht es beim Festival „Empfindlichkeiten“. Dort stellen internationale AutorInnen Texte zu den politischen Realitäten und ästhetischen Positionen vor. Zu Gast sind u. a. Suzana Tratnik und Saleem Haddad.
Empfindlichkeiten: Homosexualitäten & Literatur: LCB, Am Sandwerder 5, 14. 7.–16. 7., 19 Uhr, 12/5 €
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen