■ QUERBILD: Flirt
Schwebend. Unkonventionell. Mit leichter Hand inszeniert. So sind die Filme Hal Hartleys, der sich vor allem mit Amateur eine große Fangemeinde erworben hat. Jetzt kommt mit dem Episodenfilm Flirt ein Nebenwerk des New Yorker Regisseurs in die Kinos. Noch schwebender, noch unkonventioneller, noch leichter. Fast eine Nichtigkeit. Fast.
Dreimal passiert dasselbe. Und dreimal passiert es ganz anders. Zunächst muß sich Bill in New York entscheiden, ob er einen, ja doch, Flirt in eine Ehe verwandeln möchte. Andernfalls sei das Techtelmechtel beendet. Dann wird Dwight in Berlin von seinem Lover gefragt, ob dieser Flirt eine Zukunft habe. Schließlich bahnt sich in Tokio ein, Sie wissen schon!, zwischen der Tänzerin Ozu und ihrem Tanzlehrer an. In allen fällt ein Schuß. Und doch geht jede der drei nacheinander erzählten Geschichten anders aus. Jeder Flirt ist halt anders.
Vor allem aber sind die Geschichten an die jeweiligen Spielorte angepaßt. New York sieht aus wie New York auf ein bißchen schick. Tokio sieht futuristisch und fremd aus. Und die Berliner Episode, die mittlere, ist lustig: Maria Schrader stelzt als Femme fatale durch die Straßen; und auch wenn sich die Handlung in der gehobenen schwulen Künstlerszene bewegt, haben hier die Einstellungen doch eine Tendenz zur deutschen Schwere. Berlin und Hal Hartley: noch so ein Flirt. Die große Liebe kann das aber nicht gewesen sein. drk
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