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Pulitzer-Preis 2012Journalisten schlagen Autoren

Neben dem „Philadelphia Inquirer“ wurden erstmals auch zwei Vertreter der Onlinemedien mit dem begehrten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Nur Buchautoren gingen leer aus.

...und hier schlagen sich auch welche: Ausschnitt aus einem Cartoon von Matt Wuerker im „Politico“ („The Great Economic Super Bowl“). Bild: reuters

NEW YORK dapd/afp | Für die Enthüllung eines Überwachungsskandals bei der New Yorker Polizei ist die Nachrichtenagentur AP mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. In einer Serie von Artikeln enthüllte die AP, dass die Beamten mithilfe eines CIA-Mitarbeiters mehrheitlich von Muslimen bewohnte Viertel, sowie Firmen und Gotteshäuser ausspionierten, um Terroranschläge zu vereiteln.

Der zweite Pulitzer-Preis für investigative Recherche ging an die Seattle Times für eine Serie von Berichten über Fälle, in denen Patienten mit chronischen Schmerzen versehentlich eine Überdosis Methadon erhielten. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Philadelphia Inquirer für seine Berichte über die umfassende Gewalt an Schulen der Stadt.

Die AP-Serie zeigte, dass die Polizei systematisch Predigten auswertete, Beamte in Universitäten einschleuste und unbescholtene Bürger fotografierte. Einzelpersonen und Gruppen wurden überwacht, obwohl es keine Hinweise auf Verbindungen zu Terrorismus gab. Polizeichef Raymond Kelly und Bürgermeister Michael Bloomberg haben das Programm als legales Mittel verteidigt, um die Stadt zu schützen.

Die Patriot-News in Harrisburg im US-Staat Pennsylvania erhielten den Pulitzer-Preis für Lokaljournalismus. Ihre Redakteure deckten einen über Jahre vertuschten Missbrauchskandal auf, der einen der berühmtesten Collage-Football-Trainer der USA seinen Posten kostete.

In Echtzeit informiert

Die New York Times erhielt zwei Pulitzer-Preise für ihre Erklärstücke und ihre internationale Berichterstattung. Auch die US-Onlineportale Huffington Post und Politico wurden erstmals mit einer der begehrten Auszeichnungen geehrt.

Die Mitarbeiter der Tuscaloosa News aus dem Staat Alabama wurden für ihre Berichterstattung über einen tödlichen Tornado ausgezeichnet. Die Jury honorierte ihre Verschmelzung traditioneller Reportage mit der Nutzung sozialer Medien, durch die die Zeitung in Echtzeit informierte und auch bei der Suche nach Vermissten half, während weiterhin trotz Stromausfall in die Tiefe gehende Geschichten für den Druck produziert wurden.

Romane und Sachbücher kamen hingegen in diesem Jahr nicht zum Zug. Der Pulitzer-Preis wird seit dem Jahr 1917 verliehen. Er ist die wichtigste Auszeichnung für Journalisten in den USA.

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