: Prügel für Genscher nach Konferenz-Absage
Bonn (ap) — Außenminister Genscher hat gestern im Bundestag wegen der Absage der in Berlin geplanten UNO-Menschenrechtskonferenz herbe Kritik von CDU/CSU und SPD hinnehmen müssen. Nur die Redner der FDP äußerten Verständnis für diesen Schritt, der vom Auswärtigen Amt vor allem mit den Kosten von angeblich fast 100 Millionen Mark begründet worden war. Die Sprecher der anderen Fraktionen nannten die Absage dagegen „peinlich“ und bemängelten auch die ausgebliebene Unterrichtung des Parlaments. Nachdem die Absage zunächst auch mit organisatorischen Problemen begründet worden war, erklärte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Ursula Seiler- Albring, in der Debatte, es sei allein um die Frage gegangen, ob die begrenzten Haushaltsmittel diese Ausgaben erlaubten. Inzwischen habe Italien seine Bereitschaft erklärt, das Treffen zu veranstalten. Der CSU- Abgeordnete Hartmut Koschyk meinte, es wäre schlimm, wenn sich jetzt herausstellte, daß an einen anderen Tagungsort soviel weniger Teilnehmer anreisten und die Kosten geteilt würden.
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