■ Prozesse: Journalistin gewann
München (dpa) – Der bayerische Verfassungsschutz hat jahrelang rechtswidrig Daten über eine Journalistin gespeichert. Dies hat das Verwaltungsgericht München nach einem mehr als dreijährigen Verfahren bestätigt. Die Kosten des von der Journalistin angestrengten Verfahrens muß der Freistaat Bayern tragen, sagte eine Gerichtssprecherin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Daten seien mittlerweile gelöscht. Der Frau war vom Verfassungsschutz vorgeworfen worden, nach Nicaragua und zu streikenden Bergarbeitern nach England gereist zu sein. Außerdem habe sie bei der vom bayerischen Verfassungsschutz als „linksextremistisch“ eingestuften „Gruppe Internationaler Marxisten“ Vorträge gehalten. Die Verfassungsschützer hatten sich zunächst geweigert, diese Daten bis zu einer von ihnen selbst bestimmten Frist aus dem Computer zu tilgen.
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