piwik no script img

Prozessauftakt im Fall „Costa Concordia“Der Kapitän steht vor Gericht

In Italien beginnt der Prozess gegen Francesco Schettino. Ihm wird vorgeworfen, aufgrund riskanter Fahrmanöver die Havarie des Kreuzfahrtschiffes verursacht zu haben.

Bei dem Schiffsunglück im Januar 2012 vor der Küste der italienischen Insel Giglio starben 32 Menschen. Bild: dpa

GROSSETA ap | Rund eineinhalb Jahre nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ beginnt am Dienstag in Grosseto der Strafprozess gegen den Kapitän des Unglücksschiffs. Francesco Schettino muss sich unter anderem wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

Das Schiff war im Januar 2012 mit 4200 Passagiere an Bord vor der Insel Giglio auf ein Riff aufgelaufen und gekentert, 32 Menschen kamen dabei ums Leben. Es wird erwartet, dass der Prozess unmittelbar nach der Eröffnung vom Gericht auf kommende Woche vertagt wird. Grund ist ein achttägiger, landesweiter Streik der italienischen Rechtsanwälte.

Schettino hat die Vorwürfe zurückgewiesen, mit einem riskanten Fahrmanöver die Havarie verursacht zu haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, zu spät die Evakuierung angeordnet zu haben.

Prozess vertagt

Kurz nach seinem Beginn wurde der Prozess gegen den Kapitän des verunglückten Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ vertagt worden. Das Gericht im italienischen Grosseto legte am Dienstagvormittag als neuen Verhandlungstermin den 17. Juli fest. Grund dafür war ein landesweiter Anwaltsstreik. (afp)

Auch soll er selbst vorzeitig von Bord gegangen sein. Bei einer Verurteilung drohen ihm laut seinem Anwalt bis zu 20 Jahre Haft. Es ist der erste Prozess gegen einen Verantwortlichen nach dem Unfall. Das Wrack liegt immer noch am Unfallort und konnte bislang nicht abtransportiert werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!