: Prozess um Tod an der DDR-Grenze
BERLIN dpa ■ 26 Jahre nach der Erschießung des DDR-Regimegegners Michael Gartenschläger stehen zwei hohe Ex-Stasi-Offiziere wegen Totschlags vor Gericht. Laut Anklage sollen sie einen Befehl herausgegeben haben, wonach Täter, die die DDR-Grenzanlagen verletzten, „festzunehmen oder zu vernichten“ seien. Damit seien sie mitverantwortlich für den Tod Gartenschlägers. Er war in der Nacht zum 1. Mai 1976 an der DDR-Grenze erschossen worden, als er versuchte, eine Selbstschussanlage abzubauen. Zweimal war es ihm gelungen, die geheimen „Todesautomaten“ abzubauen. Deren öffentliche Präsentation hatte die DDR weltweit bloßgestellt. Die Angeklagten wiesen gestern ihre Mitschuld an Gartenschlägers Tod zurück. Die Befehlsgewalt habe auf zentraler Ebene im Ministerium von Stasi-Chef Erich Mielke gelegen, sagte ein früherer Stasi-Oberst.
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