Prozess um Feuerattacke gegen Obdachlosen: Erstes Urteil ergangen
Im Prozess um einen Feueranschlag auf einen Obdachlosen ist am Dienstag gegen den 17-jährigen Eyad S. bereits ein Urteil ergangen: Zwei Wochen Arrest, die durch 20 Tage U-Haft bereits abgegolten sind, und 36 Stunden Freizeitarbeiten. Als Einziger der insgesamt sieben Angeklagten war Eyad S.unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen worden. Der Prozess gegen die sechs anderen Flüchtlinge geht weiter. Ihre Verteidiger halten den dringenden Tatverdacht wegen versuchten Mordes aber nicht mehr für gegeben. Die Begründung: Die Aussagen, mit denen sich die Jugendlichen zum Teil bei der Polizei belastet haben, dürfen im Prozess nicht verwertet werden. Bei vier Angeklagten hatte das Gericht das letzte Woche so entschieden. Bei einem fünften Angeklagten wird das vermutlich am Freitag geschehen. Der Hintergrund: Die Polizei hatte die Erziehungsberechtigten nicht über deren Rechte auf Teilnahme bei der Vernehmung aufgeklärt. Die Anklage stützt sich aber auch auf Videos von der Tat am 25. Dezember 2016 auf dem U-Bahnhof. (plu)
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