Prozess geht nicht weiter

Manchmal mahlen die mühlen der justiz schneller als erwartet und lassen die gerichtsreporterin alt aussehen – im übertragenen sinne natürlich. Gestern berichteten wir über eine verhandlung vor dem landgericht: Angeklagt waren vorstandsmitglieder der „P Holding AG“, eines unternehmens für satellitentechnik. Der vorwurf der staatsanwaltschaft an die wissenschaftler: sie hätten die firmeninsolvenz verschleppt und zuletzt auch versicherungsbeiträge von beschäftigten nicht mehr abgeführt. Unser bericht endete mit dem verweis auf die fortsetzung des prozesses am heutigen tag, in anwesenheit eines weiteren, zu einer bewährungsstrafe verurteilten vorstandsmitglieds als zeuge. Wie uns ein verteidiger gestern mitteilte, wurde das verfahren allerdings noch am dienstag, nach redaktionsschluss für die betreffende seite, „mit einstellungen und geringen tagessätzen“ beendet. Dass, wie von uns erwähnt, besagter zeuge „polizeilich vorgeführt“ werden solle, hat sich als nicht richtig erwiesen. Das bedauern wir. TAZ