: Prozess gegen NS-Arzt doch möglich
WIEN afp ■ In Österreich geht der Prozess gegen den früheren NS-Arzt Heinrich Gross möglicherweise doch weiter, und zwar früher als angekündigt. Einen Tag, nachdem der 84-jährige Psychiater für verhandlungsunfähig erklärt und das Verfahren vor dem Wiener Landesgericht um sechs Monate vertagt worden war, kündigte der zuständige Richter am Mittwoch eine rasche Überprüfung des geistigen Zustands des Angeklagten an. Gross hatte unmittelbar nach dem Prozess ein Fernsehinterview gegeben, in dem er einen klaren und konzentrierten Eindruck machte. Ein Gutachten hatte ihm aber einen „fortschreitenden Hirnabbau“ bescheinigt. Gross ist angeklagt, 1944 in der Wiener Kinderklinig „Spiegelgrund“ an der Ermordung von neun behinderten Kindern beteiligt gewesen zu werden.
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