Proteste in Venezuela: 14-jähriger von Polizei erschossen
Bei Protesten von Regierungsgegnern stirbt in San Cristobal ein Schüler. Das Innenministerium bestätigt, dass ein Polizist geschossen hat.
CARACAS ap | Bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela ist ein 14-jähriger Junge tödlich verletzt worden. Vorläufigen Ermittlungen zufolge wurde er bei einer Konfrontation zwischen Demonstranten und der Polizei in San Cristobal von einer Kugel in den Kopf getroffen, wie der örtliche Vorsitzende der Menschenrechtskommission, José Vicente García, sagte. Auf dem Weg in die Klinik sei der Schüler gestorben.
Der Tod des Jungen löste bei Oppositionellen und Bewohnern von San Cristobal Empörung aus. Innenministerin Carmen Meléndez rief wiederholt zur Ruhe auf. Zudem teilte sie in einem TV-Interview mit, dass ein Mitglied der Bundespolizei bereits gestanden habe, den tödlichen Schuss auf den Studenten abgegeben zu haben.
Im als Oppositionshochburg geltenden San Cristobal wappneten sich die Bewohner jedoch für mögliche Unruhen: Geschäfte schlossen, der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt. Einige Schulen kündigten an, dass der Unterricht am Mittwoch ausfallen werde.
In Venezuela gibt es seit Wochen politische Spannungen. Hintergrund ist die schlechte Wirtschaftslage in dem ölreichen Land und das Vorgehen der Regierung gegen Oppositionelle.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Proteste in Georgien
Wir brauchen keine Ratschläge aus dem Westen
Kohleausstieg 2030 in Gefahr
Aus für neue Kraftwerkspläne
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Russlands Nachschub im Ukraine-Krieg
Zu viele Vaterlandshelden