: Protestanten kritisieren IRA
LONDON dpa ■ Unter den protestantischen Ulster-Unionisten in Nordirland mehren sich die kritischen Stimmen zu dem IRA-Entwaffnungsversprechen vom vergangenen Wochenende. Nach Berichen des Independent von gestern ist die britische Regierung besorgt wegen Äußerungen des zweiten Parteichefs John Taylor. Der Politiker wertete die Chancen für eine Annahme des Vorstoßes durch die Ulster-Unionist-Party (UUP) als von 90 auf 60 Prozent gefallen. Die IRA hatte angeboten, ihre Waffen auszumustern und Waffenlager regelmäßig kontrollieren zu lassen. Dafür erwartet die katholische Untergrundorganisation, dass die Unionisten am 22. Mai die im Februar ausgesetzte Arbeit der katholisch-protestantischen Regionalregierung in Belfast wieder aufnehmen. Der UUP-Politiker Michael McGimpsey sprach sich für eine Verschiebung des UUP-Parteitags aus, der über den IRA-Vorschlag entscheiden soll. Die IRA-nahe Sinn-Féin-Partei warnte dagegen die Unionisten, weiter zu zögern, um die Initiative nicht zu zerstören.
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