: Protestaktion der Maxhütten-Kumpel
Erfurt (adn) — Den Erhalt des Stahlstandortes Unterwellenborn forderten am Donnerstag Belegschaftsmitglieder der Maxhütte vor dem Sitz der Thüringer Regierung und des Landtages in Erfurt. Sie überreichten dem Wirtschaftsminister Dr. Hans-Jürgen Schultz 3.000 Unterschriften von Betriebsangehörigen und Einwohnern des Territoriums, die diese Forderung unterstützen.
Im Gespräch mit Abgeordneten verschiedener Fraktionen — das Parlament tagte zu dieser Zeit — schilderten die Kumpel die angespannte Situation, die nach einer eventuellen Schließung der Maxhütte als größtem Betrieb der Region Saalfeld entstünde. Es sei mit dem Sanierungskonzept des Unternehmens unmöglich, die Forderung der Treuhand zu erfüllen und bereits 1991 schwarze Zahlen zu schreiben, erklärte Betriebsratsmitglied Margarete Schneider. Gemeinsam müßten Regierung und Landtag an einem Strang ziehen und sich für die Sicherung der Arbeitsplätze einsetzen.
Die Maxhütte Unterwellenborn war einer der bedeutendsten Stahlproduzenten auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. Sie wurde als Mutter der DDR-Metallurgie bezeichnet.
Von den ehemals 6.800 Beschäftigten sind bisher 1.600 entlassen. Die jetzige Belegschaft soll in den nächsten Monaten noch einmal um die Hälfte schrumpfen.
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