: Protest gegen Neonazi–Zentrum
Bielefeld (taz) - 3.000 Menschen demonstrierten am Samstag für die Schließung des Bundeszentrums der neofaschistischen Nationalistischen Front (NF) in Bielefeld. Für die Grünen setzte sich Antje Vollmer (MdB) für die Schließung des NF–Zentrums in Bielefeld ein, die bei ihrer Rede vom „schwarz–autonomen“ Block niedergepfiffen wurde. Die Polizei, die mehrere Hundertschaften aus ganz Westfalen aufbot, nahm vorübergehend vier Neonazis fest. Im NF–Zentrum, das völlig verbarrikadiert war und außerdem unter Polizeischutz stand, hielten sich rund 40 Personen auf. Das NF–Zentrum, das mit Hilfe eines Kredites der Deutschen Bank und der Deutschen Centralboden–Kreditbank vom NF–Bundesvorsitzenden Schönborn im November gekauft wurde, beherbergt 30 Rechtsextremisten. Die Grünen im Stadtparlament scheiterten mit drei Anträgen zur Schließung des Hauses an der SPD–Mehrheit. Seit Bestehen des NF–Zentrums hat der „Straßenterror“ der Rechtsextremisten zugenommen: Ausländerfeindliche Schmierereien, Überfälle auf Ausländer und Antifaschisten und Morddrohungen. Hinzu kommt, daß sich im Bielefelder Zentrum führender Neonazis aus dem Bundesgebiet ein Stelldicheein geben. Enge Kontakte bestehen zur FAP und zur in Bielefeld ansässigen Hilfsgemeinschaft nationaler politischer Gefangener (HNG). Zuletzt gab es über Ostern ein Bundestreffen der gesamten rechtsextremistischen Szene der Bundesrepublik in Bielefeld, um „Führers Geburtstag“ zu feiern.
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