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Protest am ReichstagFestnahmen bei Bundeswehr-Gelöbnis

Hunderte haben am Sonntag gegen das erste Bundeswehr-Gelöbnis vor dem Reichstag demonstriert. Unter den vorläufig Festgenommenen war auch eine Ex-RAF-Terroristin.

Zur Identifizierung festgehalten: Clowns protestieren gegen das Gelöbnis. Bild: dpa

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33 Kommentare

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  • LD
    Lydia D

    Der Freundeskreis Videoclips hat ein Videofeature zum Gelöbnix! 2008 auf freundeskreis-videoclips.de veröffentlicht:

     

    Das Material dazu wurde uns freundlicherweise vom "Forum der Nichtarbeit"

    zur Verfügung gestellt. Wenn ihr mögt, dann verlinkt das Video, schreibt

    einen Kommentar oder ladet euch die Vorführversion runter, um fürs nächste

    Jahr zu mobilisieren!

  • L
    Listior

    Ach, und was den militärischen Widerstand angeht (unsere Offiziere waren damals ja wirklich ganz ungemein in der Demokratie und der Republiktreue verhaftet), so kann ich Anders zu seinen Bemerkungen nur auisdrückllich gratulieren und ihnen freudigen Herzens zustimmen.

  • L
    Listior

    Wenn GWB auch demnnächst von der Bildfläche verschwunden sein wird, sein Zäpfchen, das einige von uns Kanzlerin nennen und zu allem Überfluss auch noch aus freiem Willen gewählt haben, wird durchaus noch ein Weilchen bleiben und seine Politik wohl eher nicht radikal umschmeißen.

     

    Ich halte es für vollkommen überflüssig und anachronistisch, Soldaten vor dem Reichstag vereidigen zu wollen. Letztendlich wird dadurch doch nur gerade die Tradition beschworen, von der man sich eigentlich losgesagt zu haben glaubt. Wenn wir den Reichtstag als unbelebtes Symbol für den Bundestag betrachten und den Bundestag als symbolträchtig für unsere nur pragmatische vorhandene Verfassung namens "Grundgesetz" ist die ganze Sache nichts als unerträgliche Blenderei; das Grundgesetz gestattet nicht, was deutsche Soldaten im Rahmen der artigen Bündnistreue auslands so unternehmen müssen.

  • J
    Jaeger

    Es gibt im Russischen das Sprichwort „das Fell des nicht erlegten Bären verteilen“. Hitler hätte sich selbst umbringen lassen müssen, damit der „entscheidende Wurf“ der Elite gelang und der Schacher um Machtposten von Goerdeler, v. Stauffenberg und Co. doch nun Wirklichkeit geworden wäre. Von Stauffenberg hatte es in seiner Hand, den Führer zu töten, aber er hatte zu viele Wünsche auf einmal: er wollte das Zusammengeraubte in Sicherheit bringen, er wollte ein Held sein und er strebte nach Macht – 3 Wünsche, 2 zuviel, kriegt man heute auch nur im Überrraschungsei.

  • GV
    Graf von Sauffenberg

    Er war ein einarmiger Bandit, machtbesessener Feigling und Versager von Weltklasse. Aus dem Pathos der Distanz zum Volk heraus haben er und seine sonst so zahlreichen Mitverschwörer für sich die Prärogative proklamiert, Werte zu schaffen: was ging sie die Nützlichkeit an! Der Aspekt der Nützlichkeit wird stets bei dem Thema "Deutscher Widerstand" verschwiegen, er ist gerade in Bezug auf diese Heldentat, auf ein solches Herausputzen oberster moralischer rang-ordnender, rang-abhebender Werturteile so fremd und unangemessen wie möglich und nicht am Platze. Hier ist eben das Gefühl bei einem absoluten Kältegrad angelangt, den jede merkantile Gerissenheit, jeder Nützlichkeitskalkül voraussetzt – und nicht für einmal, nicht für eine Stunde der Ausnahme, sondern für die Ewigkeit. Das Pathos der Vornehmheit und Distanz, das dauernde und dominierende Gesamt- und Grundgefühl einer elitären herrschenden Art im Verhältnis zu einer niederen Art. (Das Herrenrecht, Namen zu geben, geht so weit, dass man sich erlauben sollte, den Ursprung der Sprache selbst als Machtäußerung der Herrschenden zu fassen: sie „das ist das und das“, sie stempeln jegliches Ding und Geschehen mit einem Laute ab und nehmen es dadurch in Besitz.) Es liegt an diesem Ursprung, dass das Wort „gut“ sich von vornherein durchaus nicht notwendig an „unegoistische“ Handlungen anknüpft. Aber ist man deswegen ein Held!?

  • WW
    Walter Wasilewski

    Ich war Soldat- 17 Jahre alt 1944 bei den Fallschirmjägern-einer zbV Kompanie zur besonderen Verwendung-

    Ich war in Kriegsgefangenschaft-wir wurden mißbraucht. Von meinen 3 Söhnen sind 3 also alle Kriegsdienstverweigerer.Das Vaterland ist meine Familie 5 Kinder 10 Enkel 1 Urenkel.

    Das andere ist kein Vaterland es benutzt die Menschen. Am Ende werden wir von einem ehemaligen Bundespräsidenten und Präsidenten des BVG als -Plümderer- bezeichnet-"Die Alten plündern die Jungen aus"

    Ich bin 81 ich wurde und werde ausgeplündert .

    Liebe taz das sollten sie mal bringen.

    Walter Wasilewski

  • A
    Anders

    Der längste Widerstand aller Zeiten? War da was? De mortuis nihil nisi bene?

    Unser Heldentum ist in galoppierender Inflation begriffen. Ein bunter Fleck in der Geschichte Deutschlands ist die Inszenierung des deutschen Adels als Widerstandskämpfer gegen Nationalsozialismus. Das riecht nach Gebrüder Grimm Märchen, Baron Münchhausen und hat seit der Dolchstoßlegende Tradition in Deutschland. Wenn ihr euch intensiv mit dem dritten Reich und der aufgeblähten Rolle von Stauffenbergs beschäftigt und die Informationen, die euch als Kantinenfraß tagein, tagaus serviert werden, breitkaut, bemüht ihr euch alle um einen Mythoserhalt. Mythen entstehen übrigens auch, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht. Meine Diagnose lautet - ein offensichtlich schwach ausgeprägtes Verständnis für kausale Zusammenhänge in der deutschen Vergangenheit. Für mich ist von Stauffenberg kein Held sondern ein Massenmörder vom Schlage seines Chefs A. Hitler.

    Ich bin vielleicht ungerecht gegenüber dem Hingerichteten. Aber war v. Stauffenberg ein sittlicher Mensch, gar ein Held und Märtyrer? Nein, er war kein sittlicher Mensch, schon gar nicht ein Held. Für sein authentisches Leben dagegen, wie es unterhalb dieser übertünchenden Symbole abrollt, leuchtet mir unmittelbar ein, dass die Zeit bis zum 20. Juli 1944, als er, der gute Logistiker, Millionen von deutschen Soldaten in den Fleischwolf des zweiten Weltkriegs warf, sein eigentlicher „Heldenstoff“ ist.

  • EA
    el antifascista

    Genau genommen ist es das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages. Kurz auch Reichstag genannt. Und deshalb ist es auch als äußerst kritisch zu bewerten, dass da Deutsche Soldaten herumparadieren.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Festnahmen bei Gelöbnis.

    Die Bundeswehr ist legal.Der Protest ist legal.

    Die Frage ist, ob deshalb die Polizei einschreiten muss und sogleich die eine Seite mit Verhaftung und Feststellung der Personalien reagieren muss???

    Der durch die Verfassung garantierte Protest wird doch verwässert wenn hier nur mit Gebeten und dann noch stillen Gebeten "protestier" werden darf. Ein wenig mehr Gelassenheit gehört zu den demokratischen Selbstverständlichkeiten.

    Die Polizeimethoden rechtfertigen nachträglich den Protest,

    Walter Wasilewski

  • V
    vic

    Zunächst muss festgestellt werden, dass auch ehemalige RAF-Mitglieder demonstrieren dürfen.

    Mich irritiert eher die unangemessene Militärverehrung die in diesen Zeiten nichts mehr verloren hat.

    Dreist angelogen werden die tapferen Landesverteidiger auch noch, indem man ihnen vormacht ihre Aufgabe wäre durch das Grundgesetz gesichert und man würde sie nicht missbrauchen.

    Beides erweist sich in dem Moment als Lüge, indem man sie außer Landes schickt.

    Wenn Bush weg ist darf die Bundeswehr vielleicht wieder das tun wozu sie da ist, Landesverteidigung. Und selbst die will ich nicht.

  • AT
    Adde Tektok

    es heist bundestag und nich reichstag ...

  • LD
    Lydia D

    Der Freundeskreis Videoclips hat ein Videofeature zum Gelöbnix! 2008 auf freundeskreis-videoclips.de veröffentlicht:

     

    Das Material dazu wurde uns freundlicherweise vom "Forum der Nichtarbeit"

    zur Verfügung gestellt. Wenn ihr mögt, dann verlinkt das Video, schreibt

    einen Kommentar oder ladet euch die Vorführversion runter, um fürs nächste

    Jahr zu mobilisieren!

  • L
    Listior

    Ach, und was den militärischen Widerstand angeht (unsere Offiziere waren damals ja wirklich ganz ungemein in der Demokratie und der Republiktreue verhaftet), so kann ich Anders zu seinen Bemerkungen nur auisdrückllich gratulieren und ihnen freudigen Herzens zustimmen.

  • L
    Listior

    Wenn GWB auch demnnächst von der Bildfläche verschwunden sein wird, sein Zäpfchen, das einige von uns Kanzlerin nennen und zu allem Überfluss auch noch aus freiem Willen gewählt haben, wird durchaus noch ein Weilchen bleiben und seine Politik wohl eher nicht radikal umschmeißen.

     

    Ich halte es für vollkommen überflüssig und anachronistisch, Soldaten vor dem Reichstag vereidigen zu wollen. Letztendlich wird dadurch doch nur gerade die Tradition beschworen, von der man sich eigentlich losgesagt zu haben glaubt. Wenn wir den Reichtstag als unbelebtes Symbol für den Bundestag betrachten und den Bundestag als symbolträchtig für unsere nur pragmatische vorhandene Verfassung namens "Grundgesetz" ist die ganze Sache nichts als unerträgliche Blenderei; das Grundgesetz gestattet nicht, was deutsche Soldaten im Rahmen der artigen Bündnistreue auslands so unternehmen müssen.

  • J
    Jaeger

    Es gibt im Russischen das Sprichwort „das Fell des nicht erlegten Bären verteilen“. Hitler hätte sich selbst umbringen lassen müssen, damit der „entscheidende Wurf“ der Elite gelang und der Schacher um Machtposten von Goerdeler, v. Stauffenberg und Co. doch nun Wirklichkeit geworden wäre. Von Stauffenberg hatte es in seiner Hand, den Führer zu töten, aber er hatte zu viele Wünsche auf einmal: er wollte das Zusammengeraubte in Sicherheit bringen, er wollte ein Held sein und er strebte nach Macht – 3 Wünsche, 2 zuviel, kriegt man heute auch nur im Überrraschungsei.

  • GV
    Graf von Sauffenberg

    Er war ein einarmiger Bandit, machtbesessener Feigling und Versager von Weltklasse. Aus dem Pathos der Distanz zum Volk heraus haben er und seine sonst so zahlreichen Mitverschwörer für sich die Prärogative proklamiert, Werte zu schaffen: was ging sie die Nützlichkeit an! Der Aspekt der Nützlichkeit wird stets bei dem Thema "Deutscher Widerstand" verschwiegen, er ist gerade in Bezug auf diese Heldentat, auf ein solches Herausputzen oberster moralischer rang-ordnender, rang-abhebender Werturteile so fremd und unangemessen wie möglich und nicht am Platze. Hier ist eben das Gefühl bei einem absoluten Kältegrad angelangt, den jede merkantile Gerissenheit, jeder Nützlichkeitskalkül voraussetzt – und nicht für einmal, nicht für eine Stunde der Ausnahme, sondern für die Ewigkeit. Das Pathos der Vornehmheit und Distanz, das dauernde und dominierende Gesamt- und Grundgefühl einer elitären herrschenden Art im Verhältnis zu einer niederen Art. (Das Herrenrecht, Namen zu geben, geht so weit, dass man sich erlauben sollte, den Ursprung der Sprache selbst als Machtäußerung der Herrschenden zu fassen: sie „das ist das und das“, sie stempeln jegliches Ding und Geschehen mit einem Laute ab und nehmen es dadurch in Besitz.) Es liegt an diesem Ursprung, dass das Wort „gut“ sich von vornherein durchaus nicht notwendig an „unegoistische“ Handlungen anknüpft. Aber ist man deswegen ein Held!?

  • WW
    Walter Wasilewski

    Ich war Soldat- 17 Jahre alt 1944 bei den Fallschirmjägern-einer zbV Kompanie zur besonderen Verwendung-

    Ich war in Kriegsgefangenschaft-wir wurden mißbraucht. Von meinen 3 Söhnen sind 3 also alle Kriegsdienstverweigerer.Das Vaterland ist meine Familie 5 Kinder 10 Enkel 1 Urenkel.

    Das andere ist kein Vaterland es benutzt die Menschen. Am Ende werden wir von einem ehemaligen Bundespräsidenten und Präsidenten des BVG als -Plümderer- bezeichnet-"Die Alten plündern die Jungen aus"

    Ich bin 81 ich wurde und werde ausgeplündert .

    Liebe taz das sollten sie mal bringen.

    Walter Wasilewski

  • A
    Anders

    Der längste Widerstand aller Zeiten? War da was? De mortuis nihil nisi bene?

    Unser Heldentum ist in galoppierender Inflation begriffen. Ein bunter Fleck in der Geschichte Deutschlands ist die Inszenierung des deutschen Adels als Widerstandskämpfer gegen Nationalsozialismus. Das riecht nach Gebrüder Grimm Märchen, Baron Münchhausen und hat seit der Dolchstoßlegende Tradition in Deutschland. Wenn ihr euch intensiv mit dem dritten Reich und der aufgeblähten Rolle von Stauffenbergs beschäftigt und die Informationen, die euch als Kantinenfraß tagein, tagaus serviert werden, breitkaut, bemüht ihr euch alle um einen Mythoserhalt. Mythen entstehen übrigens auch, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht. Meine Diagnose lautet - ein offensichtlich schwach ausgeprägtes Verständnis für kausale Zusammenhänge in der deutschen Vergangenheit. Für mich ist von Stauffenberg kein Held sondern ein Massenmörder vom Schlage seines Chefs A. Hitler.

    Ich bin vielleicht ungerecht gegenüber dem Hingerichteten. Aber war v. Stauffenberg ein sittlicher Mensch, gar ein Held und Märtyrer? Nein, er war kein sittlicher Mensch, schon gar nicht ein Held. Für sein authentisches Leben dagegen, wie es unterhalb dieser übertünchenden Symbole abrollt, leuchtet mir unmittelbar ein, dass die Zeit bis zum 20. Juli 1944, als er, der gute Logistiker, Millionen von deutschen Soldaten in den Fleischwolf des zweiten Weltkriegs warf, sein eigentlicher „Heldenstoff“ ist.

  • EA
    el antifascista

    Genau genommen ist es das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages. Kurz auch Reichstag genannt. Und deshalb ist es auch als äußerst kritisch zu bewerten, dass da Deutsche Soldaten herumparadieren.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Festnahmen bei Gelöbnis.

    Die Bundeswehr ist legal.Der Protest ist legal.

    Die Frage ist, ob deshalb die Polizei einschreiten muss und sogleich die eine Seite mit Verhaftung und Feststellung der Personalien reagieren muss???

    Der durch die Verfassung garantierte Protest wird doch verwässert wenn hier nur mit Gebeten und dann noch stillen Gebeten "protestier" werden darf. Ein wenig mehr Gelassenheit gehört zu den demokratischen Selbstverständlichkeiten.

    Die Polizeimethoden rechtfertigen nachträglich den Protest,

    Walter Wasilewski

  • V
    vic

    Zunächst muss festgestellt werden, dass auch ehemalige RAF-Mitglieder demonstrieren dürfen.

    Mich irritiert eher die unangemessene Militärverehrung die in diesen Zeiten nichts mehr verloren hat.

    Dreist angelogen werden die tapferen Landesverteidiger auch noch, indem man ihnen vormacht ihre Aufgabe wäre durch das Grundgesetz gesichert und man würde sie nicht missbrauchen.

    Beides erweist sich in dem Moment als Lüge, indem man sie außer Landes schickt.

    Wenn Bush weg ist darf die Bundeswehr vielleicht wieder das tun wozu sie da ist, Landesverteidigung. Und selbst die will ich nicht.

  • AT
    Adde Tektok

    es heist bundestag und nich reichstag ...

  • LD
    Lydia D

    Der Freundeskreis Videoclips hat ein Videofeature zum Gelöbnix! 2008 auf freundeskreis-videoclips.de veröffentlicht:

     

    Das Material dazu wurde uns freundlicherweise vom "Forum der Nichtarbeit"

    zur Verfügung gestellt. Wenn ihr mögt, dann verlinkt das Video, schreibt

    einen Kommentar oder ladet euch die Vorführversion runter, um fürs nächste

    Jahr zu mobilisieren!

  • L
    Listior

    Ach, und was den militärischen Widerstand angeht (unsere Offiziere waren damals ja wirklich ganz ungemein in der Demokratie und der Republiktreue verhaftet), so kann ich Anders zu seinen Bemerkungen nur auisdrückllich gratulieren und ihnen freudigen Herzens zustimmen.

  • L
    Listior

    Wenn GWB auch demnnächst von der Bildfläche verschwunden sein wird, sein Zäpfchen, das einige von uns Kanzlerin nennen und zu allem Überfluss auch noch aus freiem Willen gewählt haben, wird durchaus noch ein Weilchen bleiben und seine Politik wohl eher nicht radikal umschmeißen.

     

    Ich halte es für vollkommen überflüssig und anachronistisch, Soldaten vor dem Reichstag vereidigen zu wollen. Letztendlich wird dadurch doch nur gerade die Tradition beschworen, von der man sich eigentlich losgesagt zu haben glaubt. Wenn wir den Reichtstag als unbelebtes Symbol für den Bundestag betrachten und den Bundestag als symbolträchtig für unsere nur pragmatische vorhandene Verfassung namens "Grundgesetz" ist die ganze Sache nichts als unerträgliche Blenderei; das Grundgesetz gestattet nicht, was deutsche Soldaten im Rahmen der artigen Bündnistreue auslands so unternehmen müssen.

  • J
    Jaeger

    Es gibt im Russischen das Sprichwort „das Fell des nicht erlegten Bären verteilen“. Hitler hätte sich selbst umbringen lassen müssen, damit der „entscheidende Wurf“ der Elite gelang und der Schacher um Machtposten von Goerdeler, v. Stauffenberg und Co. doch nun Wirklichkeit geworden wäre. Von Stauffenberg hatte es in seiner Hand, den Führer zu töten, aber er hatte zu viele Wünsche auf einmal: er wollte das Zusammengeraubte in Sicherheit bringen, er wollte ein Held sein und er strebte nach Macht – 3 Wünsche, 2 zuviel, kriegt man heute auch nur im Überrraschungsei.

  • GV
    Graf von Sauffenberg

    Er war ein einarmiger Bandit, machtbesessener Feigling und Versager von Weltklasse. Aus dem Pathos der Distanz zum Volk heraus haben er und seine sonst so zahlreichen Mitverschwörer für sich die Prärogative proklamiert, Werte zu schaffen: was ging sie die Nützlichkeit an! Der Aspekt der Nützlichkeit wird stets bei dem Thema "Deutscher Widerstand" verschwiegen, er ist gerade in Bezug auf diese Heldentat, auf ein solches Herausputzen oberster moralischer rang-ordnender, rang-abhebender Werturteile so fremd und unangemessen wie möglich und nicht am Platze. Hier ist eben das Gefühl bei einem absoluten Kältegrad angelangt, den jede merkantile Gerissenheit, jeder Nützlichkeitskalkül voraussetzt – und nicht für einmal, nicht für eine Stunde der Ausnahme, sondern für die Ewigkeit. Das Pathos der Vornehmheit und Distanz, das dauernde und dominierende Gesamt- und Grundgefühl einer elitären herrschenden Art im Verhältnis zu einer niederen Art. (Das Herrenrecht, Namen zu geben, geht so weit, dass man sich erlauben sollte, den Ursprung der Sprache selbst als Machtäußerung der Herrschenden zu fassen: sie „das ist das und das“, sie stempeln jegliches Ding und Geschehen mit einem Laute ab und nehmen es dadurch in Besitz.) Es liegt an diesem Ursprung, dass das Wort „gut“ sich von vornherein durchaus nicht notwendig an „unegoistische“ Handlungen anknüpft. Aber ist man deswegen ein Held!?

  • WW
    Walter Wasilewski

    Ich war Soldat- 17 Jahre alt 1944 bei den Fallschirmjägern-einer zbV Kompanie zur besonderen Verwendung-

    Ich war in Kriegsgefangenschaft-wir wurden mißbraucht. Von meinen 3 Söhnen sind 3 also alle Kriegsdienstverweigerer.Das Vaterland ist meine Familie 5 Kinder 10 Enkel 1 Urenkel.

    Das andere ist kein Vaterland es benutzt die Menschen. Am Ende werden wir von einem ehemaligen Bundespräsidenten und Präsidenten des BVG als -Plümderer- bezeichnet-"Die Alten plündern die Jungen aus"

    Ich bin 81 ich wurde und werde ausgeplündert .

    Liebe taz das sollten sie mal bringen.

    Walter Wasilewski

  • A
    Anders

    Der längste Widerstand aller Zeiten? War da was? De mortuis nihil nisi bene?

    Unser Heldentum ist in galoppierender Inflation begriffen. Ein bunter Fleck in der Geschichte Deutschlands ist die Inszenierung des deutschen Adels als Widerstandskämpfer gegen Nationalsozialismus. Das riecht nach Gebrüder Grimm Märchen, Baron Münchhausen und hat seit der Dolchstoßlegende Tradition in Deutschland. Wenn ihr euch intensiv mit dem dritten Reich und der aufgeblähten Rolle von Stauffenbergs beschäftigt und die Informationen, die euch als Kantinenfraß tagein, tagaus serviert werden, breitkaut, bemüht ihr euch alle um einen Mythoserhalt. Mythen entstehen übrigens auch, wenn man aus einer Mücke einen Elefanten macht. Meine Diagnose lautet - ein offensichtlich schwach ausgeprägtes Verständnis für kausale Zusammenhänge in der deutschen Vergangenheit. Für mich ist von Stauffenberg kein Held sondern ein Massenmörder vom Schlage seines Chefs A. Hitler.

    Ich bin vielleicht ungerecht gegenüber dem Hingerichteten. Aber war v. Stauffenberg ein sittlicher Mensch, gar ein Held und Märtyrer? Nein, er war kein sittlicher Mensch, schon gar nicht ein Held. Für sein authentisches Leben dagegen, wie es unterhalb dieser übertünchenden Symbole abrollt, leuchtet mir unmittelbar ein, dass die Zeit bis zum 20. Juli 1944, als er, der gute Logistiker, Millionen von deutschen Soldaten in den Fleischwolf des zweiten Weltkriegs warf, sein eigentlicher „Heldenstoff“ ist.

  • EA
    el antifascista

    Genau genommen ist es das Reichstagsgebäude, Sitz des Deutschen Bundestages. Kurz auch Reichstag genannt. Und deshalb ist es auch als äußerst kritisch zu bewerten, dass da Deutsche Soldaten herumparadieren.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Festnahmen bei Gelöbnis.

    Die Bundeswehr ist legal.Der Protest ist legal.

    Die Frage ist, ob deshalb die Polizei einschreiten muss und sogleich die eine Seite mit Verhaftung und Feststellung der Personalien reagieren muss???

    Der durch die Verfassung garantierte Protest wird doch verwässert wenn hier nur mit Gebeten und dann noch stillen Gebeten "protestier" werden darf. Ein wenig mehr Gelassenheit gehört zu den demokratischen Selbstverständlichkeiten.

    Die Polizeimethoden rechtfertigen nachträglich den Protest,

    Walter Wasilewski

  • V
    vic

    Zunächst muss festgestellt werden, dass auch ehemalige RAF-Mitglieder demonstrieren dürfen.

    Mich irritiert eher die unangemessene Militärverehrung die in diesen Zeiten nichts mehr verloren hat.

    Dreist angelogen werden die tapferen Landesverteidiger auch noch, indem man ihnen vormacht ihre Aufgabe wäre durch das Grundgesetz gesichert und man würde sie nicht missbrauchen.

    Beides erweist sich in dem Moment als Lüge, indem man sie außer Landes schickt.

    Wenn Bush weg ist darf die Bundeswehr vielleicht wieder das tun wozu sie da ist, Landesverteidigung. Und selbst die will ich nicht.

  • AT
    Adde Tektok

    es heist bundestag und nich reichstag ...