: Prosit 2000, Herr Bundeskanzler
BERLIN ap ■ Neujahrsreden von Bundeskanzlern kann man immer wieder lesen. Diese innenpolitische Binsenweisheit bewies sich am Freitag. Die Internetredaktion des Bundespresseamtes drückte versehentlich die falsche Taste, und schon hatten rund 240 Journalisten die Neujahrsansprache 2000 von Kanzler Gerhard Schröder als E-Mail. In der Millenniums-Rede spricht er von „einer neuen Epoche voller Möglichkeiten“. Die Möglichkeit, eine Neujahrsansprache zu wiederholen, gab es allerdings schon im alten Millennium: Zum Jahreswechsel 1987/88 strahlte die ARD die Ansprache Helmut Kohls vom Vorjahr aus. Damals kursierten Gerüchte, es habe sich nicht um eine Panne, sondern um ein Schelmenstück gehandelt. Während damals jedoch die Krawatte Kohls als wichtigstes Indiz für die Verwechslung galt, verriet schon der erste Satz Schröders das falsche Timing: „In wenigen Stunden beginnt das Jahr 2000.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen