■ Projekt „Ausländerfreundliches Dorf“: Vorbehalte ausgeräumt
Göttingen (taz) – Es geht voran: Für ihr bundesweit beachtetes Projekt „Das ausländerfreundliche Dorf“ hat die in Göttingen ansässige Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) jetzt vier niedersächsische Kommunen als Partner ausgewählt.
Wie die Gesellschaft mitteilte, handelt es sich dabei um die Dörfer Reinhausen, Sattenhausen und Scheden im Landkreis Göttingen sowie Bissendorf bei Osnabrück. Für die Teilnahme an dem auf zwei Jahre angelegten, weitgehend von der hannoverschen Landeskirche gesponserten Vorhaben hätten sich insgesamt sieben Dörfer beworben. Da die ASG aber nur über begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen verfüge, habe man sich auf vier Orte beschränken müssen. Die ASG will mit dem Forschungsprojekt modellhaft ein „anderes“ Zusammenleben zwischen Deutschen und Ausländern auf dem Lande probieren und anschließend ein Handbuch mit praktischen Tips und Anregungen für Kommunalpolitiker, Vereine und Kirchengemeinden erstellen.
Die Auswahl der vier Dörfer sei nach ausführlichen Diskussionen mit den Gemeinderäten, örtlichen Vereinen und Kirchenvertretern getroffen worden, sagte der aus dem Iran stammende Agraringenieur und Projekt-Koordinator Djawad Barádaran. Dabei hätten natürlich auch Vorbehalte und Mißverständnisse ausgeräumt werden müssen. In allen vier ausgewählten Gemeinden leben bereits seit längerem ausländische Flüchtlinge.
Als nächste Maßnahme plant die ASG in diesen Gemeinden die Einrichtung von „Runden Tischen“, um konkrete Maßnahmen zur Integration von Asylbewerbern zu beraten. Die ASG denkt hier unter anderem an gemeinsame Aktivitäten im Bereich des Umweltschutzes, Kulturveranstaltungen und Gesprächskreise. Reimar Paul
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