Problematischer Brauch: Beträchtliche Feinstaub-Emissionen durch Osterfeuer
Schätzungen zufolge brennen an Ostern in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuer. Nur: Der Brauch hat eine Schattenseite.
„Feinstaub schadet unabhängig der vorhandenen Konzentrationshöhe der Gesundheit“, heißt es in einer Mitteilung des Bundesamts. Die feinen Partikel können durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und schädigen.
Schätzungen gehen von bundesweit 10.000 bis 20.000 Osterfeuern pro Jahr aus. Die Feinstaubbelastung variiere je nach Größe und Anzahl der Feuer sowie der verbrannten Materialien, schreibt die Behörde weiter. Besonders verbreitet sind sie demnach in ländlichen Gebieten und in Regionen mit starken Brauchtumstraditionen, wie in Norddeutschland. In städtischen Gebieten gebe es oft größere, zentral organisierte Osterfeuer.
Luftqualität kann an Ostern in den kritischen Bereich gelangen
„In städtischen Gebieten mit vielen Osterfeuern kann die Luftqualität durch den Feinstaub in den kritischen Bereich geraten und liegt in der Regel an den Osterfeiertagen über den üblichen Werten“, heißt es weiter. Zur Überschreitung der Grenzwerte komme es in der Regel aber nicht.
Allerdings hänge die genaue Höhe der Feinstaubbelastung stark von lokalen Faktoren ab, wie der Anzahl der Osterfeuer, den verwendeten Brennmaterialien und den Wetterbedingungen. Wind etwa verteile den Feinstaub, während Regen ihn auswasche.
An die großen Verursacher von PM2,5-Feinstaub reichen aber weder Osterfeuer noch Silvesterfeuerwerk heran: Der Straßenverkehr verursachte 2023 laut Bundesamt 16.300 Tonnen davon, die Holzfeuerung 12.500 Tonnen.
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