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Pro und ContraPiratenpartei – die neuen Guten?

Kommentar von B. Schwan und J. Sundermeier

Ist die Piratenpartei die politische Stimme der Netzbewegung? Oder sind sie bloß nur eine Vereinigung im Grunde politikhassender Spezialisten?

Wie die Grünen in ihren Anfangstagen? Piratenparteitag in Hamburg. Bild: dpa

P RO

Wenn es die Piratenpartei nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Sie stößt heute in eine ähnliche Lücke innerhalb der Internetbewegung vor, wie es die Grünen einst innerhalb der Umweltbewegung taten: Sie gibt einer gesellschaftlichen Gruppe, die sich in den aktuellen Parteien nicht wiederfindet, eine politische Stimme.

Wo stehen denn die "Großen"? Die SPD ist stets bereit, mit der CDU (und auch ohne sie) sicherheitspolitische Verschärfungen durchzusetzen, die Bürgerrechtler in der FDP wären in einer Koalition machtlos. Und auch die Grünen schaffen es trotz guter Ansätze viel zu selten, echte Grundrechtspolitik zu machen. Das ist die heutige Situation - und sie ist traurig. Schon deshalb brauchen wir eine Partei, die auch in der digitalen Welt sicherstellt, dass wir nicht in einen Überwachungsstaat geraten.

Tatsache ist natürlich auch: Den ersten Skandal um einen bräunlich angehauchten stellvertretenden Schiedsrichter hätten die Piraten deutlich souveräner meistern können. Wer freundlich sein will, kann das auf mangelnde politische Professionalität schieben. Andererseits haben die Parteioberen in den Blogs und auf Twitter derart viel Dampf bekommen, dass man durchaus von einer neuartigen Basisdemokratie sprechen kann. Die wachsende Gruppe der Netzaktivisten, denen ihre digitalen Bürgerrechte am Herzen liegen (man denke nur an die 130.000 Unterzeichner der Petition gegen Internetsperren), braucht eine Vertretung.

Schwierig könnte es werden, weil die Piraten sich an einer Ideologiefreiheit versuchen, die man bislang in der Parteienlandschaft noch nicht kannte. Diese Radikalität sprengt das gewöhnliche politische Vorstellungsvermögen, kann aber durchaus funktionieren, wenn man sich klar an den Rändern nach rechts und - ja, auch! - nach links abgrenzt. Wie und ob das klappt, kann nur die Zukunft zeigen. Ein Experiment ist es allemal wert. Den Grünen hätte bei ihrer Gründung auch niemand zugetraut, wie weit sie es einmal bringen würden.

BEN SCHWAN ist Autor für taz.de und die taz.

***************

CONTRA

Die Mitglieder der Piratenpartei machen vieles richtig. Eine Neufassung des Urheberrechts muss tatsächlich diskutiert werden; es geht nicht an, dass man tausende von Usern, die Inhalte unbezahlt downloaden, zu Schwerverbrechern erklärt. Ebenso ist es richtig, sich die Gesetze zu Internetsperren genauer anzuschauen, damit hier nicht chinesische Verhältnisse herrschen. Und die Idee, für diese Anliegen mithilfe einer Partei zu werben, war gut.

Doch wissen die Parteimitglieder nicht, warum sie vieles richtig machen. Dass sie ihre Partei als solche bierernst nehmen, ist schon bedenklich genug; der Schritt zum Kleingärtnerverein wird vollzogen, nur ist der Kleingarten virtuell. Die Piraten sagen, sie seien nicht links und nicht rechts. Dass auch Mussolini sich so präsentierte, wissen sie nicht und wundern sich nun, warum Faschisten ihre Partei interessant finden. Das lässt sich beheben; doch beweist der Vorgang, dass diese einäugigen Piraten das, was man nicht via Mausklick ansteuern kann, nicht kennen und sie sich auch im Internet mit nichts anderem als dem Internet beschäftigen.

Sie hassen Politik im eigentlichen Sinne. Sie wollen machen, nicht analysieren. Sie halten das Internet selbst für seinen Inhalt, verwechseln Medium und Message. Sie kämpfen für Bürgerrechte, interessieren sich aber nicht dafür, was der Bürger ist, ideologisch gesehen. Sie wollen Datenschutz und kritisieren den Staat, loben aber Google, da sie ignorieren, dass Privatwirtschaft und Staat kooperieren. Auch sehen sie nicht, dass Teile dessen, was sie via Medium im Netz betrachten können, Privatbesitz ist.

Sie bekämpfen Urheber, Firmen wie Pirate Bay aber finden sie okay, solange diese "Free Content" anbieten. Wird die Firmenpolitik geändert, sind die Piraten empört. Das beweist zweierlei. Erstens haben diese Piraten den Kapitalismus nicht verstanden, auch da haben sie was mit Mussolini gemein. Zweitens sind sie käuflich - man muss ihnen nur was schenken, schon sind sie ganz blöd. So billig wie diese Partei war selten eine zu haben.

JÖRG SUNDERMEIER ist Journalist und Programmleiter des Verbrecher-Verlags.

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59 Kommentare

 / 
  • H
    H.Br.

    ich fass es nicht !!!

     

    mit mussolini vergleichen ?

    hat der kerl zuviel rohöl gesoffn ? Oo

  • K
    Kanjevna

    Der Contra Artikel ist schlecht recherchiert und die Argumente stimmen vorn und hinten nicht, die PP lobt keineswegs google, sondern kritisiert es. Und warum lobt die PP Pirate Bay? Die Piratenpartei hat nichts gegen Unternehmen im eigentlichen Sinne, sondern etwas gegen die Musikbranche und Piratebay zeigt ganz einfach wie das Internet heute ist und wie dumm sich die aktuellen Politiker damit verhalten.. sie können nicht damit umgehen und wollen die aktuellen strukturen halten, was de facto nicht mehr möglich ist. Ein wenig mehr Recherche wäre angebracht gewesen, um die Argumente auch schlüssig zu belegen.

  • A
    Adormus

    Es ist immer leicht, von einer Person auf eine ganze Personengruppe zu schliessen. Die Aussagen von Bodo Thiesen sind nicht zu rechtfertige. Obgleich er den Holocaust nicht geleugnet, sondern relativiert hat. Das ist natürlich ebenfalls verwerflich, aber dennoch ein anderer Sachverhalt.

     

    Der Parteivorstand hat in einigen Punkten Fehler begangen. Viele davon sind auf die politische Jungfräulichkeit zurückzuführen. Der Partei fehlt es schlichtweg an Erfahrung. Das macht ihr Programm keineswegs schlechter. Aber es wird Zeit brauchen, bis sie die nötige politische "Reife" hat, um auch wirklich in der Politik mitzumischen.

     

    Sowohl Pro- als auch Contrapart sind sehr polemisch gestaltet und von Halbwahrheiten und subjektiven Meinungen geprägt. Allerdings ist der Mussolinivergleich unterste Schublade. Aber dafür gibt es ja eine Erklärung: Godwin.

     

    Meine Stimme hat die Partei dennoch sicher. Ich will nicht, dass meine Kinder in einer zweiten DDR aufwachsen, die auf Terrorpropaganda aufgebaut wird.

  • IR
    Iain Ristian

    Für mich gehören die Piraten in den gleichen Topf mit den Menschen, die Linux geschaffen haben, oder die Free Software Foundation, die die Youtube, wikipedia und Windows, die es erreicht haben das 3 Milliarden ! Transistoren auf einen Prozessor passen und mit dicken kabel versenkt im Meer es geschafft haben ein Netz zu bauen das die ganze Welt umspannt, das es schafft sich gegen die Willkür von Staaten wie den Iran zu erheben. Und vieles Mehr.

     

    DAS ist Kultur, das sind die Kulturschaffenden, Musik- und Filmindustrie sind aber im Gegensatz daszu kleine (stinkende) Lichter. (Hatte sich Hollywood nicht gegründet um sich des gesitigen Eigentums unter anderm des ITlers Thomas Edison zu entziehen?) Und Ihr kleiner "akademischer" Fachbereich,. ist nicht mal eine Wissenschaft, der hier einfachmal hundert Manjahre in Form eines Redaktionsystems zum rumschm.. reiben benutzt.

     

    Nicht Links nicht Rechts, passt besser zur SPD. "Parteimitglieder wissen nicht, warum sie vieles richtig machen" ...

  • RL
    Robert L.

    @ Hans:

     

    "Musik wird fast ausschließlich privat verwendet" - falsch!

     

    Beispielsweise als Hintergrundmusik für ein Video, das man für Geld verkauft, als Webseitenmusik auf der geworben wird, im Radio, im Fernsehen, in der Verkaufszone eines Supermarktes oder kleinen Einzelhändlers, als Zusammenstellung vieler Lieder mit einer Gemeinsamkeit (Compilation), in einer Disco oder einer Bar, als Teil eines Remixes, der weiterverkauft wird, mit all diesen Sachen lässt sich Musik kommerziell nutzen.

  • JB
    Johannes B.

    Eine typisch journalistische Herangehensweise,

    beide, Pro und Contra sind sehr polemisch, möglichst unsachlich gehalten und es werden natürlich Nebensächligkeiten in den Vordergrund gestellt. Wenn 2 von ca. 5000 Mitgliedern was gut ausschlachtbares präsentieren, ist ja gleich die ganze Partei schlecht-ist klar. Klar sind diese zumindest in einem Fall äußerst fragwürdigen Meinungen eines einzelnen! Parteimitgliedes wirklich inakzeptabel, aber das hat nun lange nichts mit der Parteimeinung im Gesamten zu tun und rechtfertig auch keinen an den Haaren herbeigezogenen Mussolini Vergleich. Schade das die großen Parteien keine ähnliche(vergleichbare) öffentliche Diskussionsplattform haben(bzw alles öffentlich und transparent diskutieren) , es würden dort zu 100%iger Sicherheit auch gewisse Einzelfälle mit inakzeptablen Gedankengut auftauchen. Keine Partei kann ihre Mitglieder bei Aufnahme durch einen 'Scanner auf braunes Gedanken(-schlecht)gut' schicken und das ist auch gut so. Niemand will in einer Partei ernsthaft nur Mitglieder mit vorgefertigter Einheitsmeinung. Nur viele verschiedene Stimmen bringen die politische Diskussion im Gang.Der Preis für Vielstimmigkeit ist das dabei auch immer (aber in hoffentlich geringer Zahl) das Meinungen mit fragwürdigen Hintergrund auftauchen. Das ist in jeder ernsthaften demokratischen Partei ein demokratie-bedingter Prozeß.

     

    Was mir fehlt ist, dass mal sachlich auf die Inhalte (nicht ohne sich zu informieren blind etwas behaupten, Hauptsache polemisch wie z.B. die dumpfe Klischeeauflistung in diesem Artikel)

    eingegangen wird.

     

    Bei der Piratenpartei zumindest auf deren berechtigte Kritik an Entscheidungen die von Leuten getroffen werden, die davon offentsichlich keine Ahnung haben.(sogar selbst zugegeben:siehe die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der FDP-Fraktion bezüglich Internet-Sperren )

    Aber auch die Entscheidung der EU Agrarminister! über eine Terrorverdächtigenliste ist so ein Fall.(und das ist in der heutigen Politik leider viel zu häufig an der Tagesordnung, oft sind gewisse Sachverhalte zu kompliziert, das Manusscript darüber zu dick...Es wird vielzuviel einfach nur durchgenickt ohne sich über Inhalt, geschweige Konsequenzen über das was man da abstimmt im Klaren zu sein, das betrifft nicht nur Bereiche wie Informationsfreiheit und Internet sondern leider auch alle anderen Bereiche, die sich grad nicht für eine polemisch wirksame oder parteipolitisch strategisch günstige (besonders im Wahlkampf) Aufmachung eignen. Das führt dazu das Real-Politik heutzutage nur noch PR-Politik ist, für wichtige, nachhaltige (über eine Legislaturperiode hinausgehend, meistens auch dringend notwendig) Entscheidungen ist zumindest die Politik der 5 großen Parteien derzeit völlig unfähig. Symbolisch dafür steht natürlich das was in diesen Artikel hervorgerufen wurde.Und an solche Unwichtigkeiten orientiert sich leider auch eine Politik, die auf Wiederwahl/Wahlergebnis als obersten Primus setzt.)

    Man hätte auch ruhig mal konkret auf die Meinung

    der Piratenpartei bezüglich der Neuformulierung des Urheberrechtes eingehen können, was konkret gefördet wird und was die Piratenpartei damit bezwecken will.

    Sachlich natürlich.

  • J
    Johann

    Das Verhältnis der Piratenpartei als "bekämpfen der Urheber" zu bezeichnen geht schon in Richtung Hetzparole. Auf der Seite der Piratenpartei liest sich das ganz anders: http://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2009/Wahlprogramm#Urheberrecht_und_Nutzungsrechte

    Ich persönlich störe mich vor allem an bestimmten Methoden, die unter dem Deckmantel des Urheberrechts mir als Nutzer das Leben schwer machen. Wenn ich 40 Euro für ein Computerspiel ausgebe, dann finde ich es schon ziemlich schlimm, wenn der Kopierschutz über einen Ring 0 Treiber nicht funktioniert und mein Betriebssytem lahmlegt. Wenn ich eine Musik CD kaufe, dann möchte ich die auch im Autoradio hören können.

    Nur um mal zwei Beispiele zu nennen. Verantwortlich sind in beiden Fällen nicht die Urheber, sondern Drittfirmen, die das eigentliche Werk verändern bevor es bei mir als Kunden ankommt.

    Eine schöne Darstellung des Problems mit den Verwertungsgesellschaften ist hier beschrieben:

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Urheberrecht;art772,2835794

  • H
    Hans

    @Onkel Hotte:

    Anscheinend kennen viele Piraten ihr eigenes Wahlprogramm nicht. Natürlich bekämpfen die Piraten die Urheber. Sie zwingen ihnen ihre Vorstellungen von einem "Urheberrecht" auf. Jedoch das wertvollste an einem Urheberrecht ist doch, bestimmen zu können, was mit seinem Werk passiert und unter welchen Bedingungen es verändert und vervielfältigt wird. Genau dieses Recht wollen die Piraten den Urhebern nehmen:

    "Wir PIRATEN fordern für Privatleute ohne kommerzielle Interessen das Recht, Werke frei verwenden und kopieren zu dürfen. Der Einsatz von Maßnahmen, wie die DRM-Technologie oder ähnliche Kopierschutzmechanismen, die diese und andere rechtmäßige Nutzungen einseitig verhindern, soll untersagt werden. Abgeleitete Werke sind neue künstlerische Schöpfungen und müssen dem Kreativen grundsätzlich erlaubt sein. Dies wird durch eine Anpassung des Urheberrechts gewährleistet."

    Wenn das keine Beschneidung der Urheberrechte sind, was dann? Musik wird fast ausschließlich für private Zwecke verwendet, wie soll hier Geld eingenommen werden. Oder wie soll ein Maler sein Werk davor schützen, dass es nicht in eine Richtung geändert wird, die ihm nicht zusagt?

  • A
    Anonymous

    ich lobe google auch und halte nichts von voratsdatenspeicherung und dem ganzen mist.

     

    google kann ich abstellen und ungewünschte funktionen blockieren. bei big brother geht das nicht.

     

    und wenn ich mir ansehe wie die politiker rumlügen, wie inkompetent sie sind usw. dann sind die weitaus weniger vertrauenswürdig als google.

  • AH
    Andreas H.

    Also mal ehrlich, wen wundert es, dass nach all den "Griffen ins Klo" der großen Politiker sich nun eine derartige Bewegung formt, die sich mehr für technisch mögliches bzw. technisch sinnvolles interessiert als für politisch durchführbares?

     

    Ich drück den Piraten die Daumen!

  • V
    vic

    Würde ich eine Raucher Partei gründen (ich bin Nichtraucher), hätte ich sofort eine Menge Mitglieder.

    Dasselbe gilt für eine Killerspiel Partei.

    Hat eben einen gewissen anarchischen Touch das alles, und ist wohl deswegen angesagt.

    Das ist ganz nett. Aber sekundär.

     

    Weshalb gründen wir nicht eine Soziale Widerstands Partei, eine Gegenbewegung zu allen eingefahrenen Herrschafsstrukturen, zur kapitalgesteuerten konzernabhängigen Regierung die dabei hilft die untere Bevölkerungsschicht unten zu halten, und die "Mitte" dorthin zu bringen, dabei hift die Umwelt zu zerstören, und es den den Reichen ermöglicht Steuern zu hinterziehen.

    Und das alles zur Sicherung ihrer Regierungsposten und der damit verbundenen überhöhten Altersruhegelder, sowie zugunsten der Oberklasse, und dass die 10 % Reichsten der Bevölkerung immer noch reicher werden.

    Das ist primär.

  • OH
    Onkel Hotte

    @Contra:

    Ist die Aussage "Sie bekämpfen Urheber, ..." nur herbei phantasiert oder können sie die begründen, Herr Sundermeier?

  • J
    jful

    Zu allererst ist dieser Artikel ja mal nur eine Meinungsäußerung von Herrn Sundermann! Hat nichts mit dem "Ist" zu tun! Dritte-Reich vergleiche ziehen immer! Besonders wenn man sich krampfhaft etwas aus den Rippen leiern muss! Da mein Kommentar so langweilig ist ziehe ich jetzt auch mal einen Vergleich aus meiner untersten Schublade heraus um diesen ansprechender und interessanter zu gestalten! Z.B. kann man Joschka Fischer und Helmut Kohl vergleichen! Beide Kapitalisten (der eine hat sich vom Steinewerfer hochproletet), beide alt, beide übergewicht und haben beide wesentlich jüngere Frauen.

  • P
    Peter

    Tenor vieler Stimmen in den Internetforen zum Thema Bodo Thiesen.:

     

    "Jetzt muss aber doch mal Schluss sein mit den alten Nazi-Geschichten...!"

     

    Hmm. Jaja...

    Schon klar.

     

    "Die Gnade der späten Geburt" hat auch schon der Herr Dr.Kohl für sich in Anspruch nehmen wollen.

     

    Es bleibt jedem Geek unbenommen, sich im Netz als so unbedarft und geschichtsblind zu outen wie nur irgendein Kleinbürger.

     

    Und im Grunde genauso unpolitisch.

    Aber wer Politik für ein irgendwie schmutziges Geschäft hält, der soll sich doch besser ganz raushalten.

     

    Oder sich einen "World of Warcraft"- Account zulegen.

  • H
    hunnsen

    Woher nimmt sich der Autor das Recht zu der Aussage, wir würden Google loben?!

    Wir sind ganz klar gegen eine Monopolisierung im Internet!!

  • N
    noname

    Schwierig, wenn man so einige Mitglieder betrachtet.

    Jörg Tauss - der Kinderpornografie verdächtigt.

    Bodo Thiesen - Holocaustleugner

    Würde mir ein klares Wort gegenüber ihnen wünschen,

    dass Aaron Koenig bisher leider vermissen lässt, die

    Partei könnte sonst zum Sammelbecken von Nazis und Spinnern jeglicher Couleur werden.

     

    rm -rf Tausch* Thiesen*

  • T
    Thomas

    Was sind das denn bitte für Vergleiche. Mussolini ? :D

     

    Okay, das gleiche können wir auch auf andere Parteien adobitieren. Es gab gemeinsamkeiten zu heutigen Parteien die Meinungsfreiheit sowie Bürgerrechte einschränkten. Es gab eine Partei die die Bürger überwachte, Und welche heutige Partei macht bzw fördert das zur heutiger Zeit wohl ? Doch das da viel viel mehr Elementare gemeinsamkeiten zu erkennen sind, spricht hier niemand an !

     

    ... da sieht man schon. Hier wird alles schlechtgeredet. Jede Gelegenheit genutzt um die Piraten an den Pranger zu stellen.. und auch Zitate regelrecht zerflückt.

     

    Wer sowas macht ist moralisches Wrack !

  • C
    Chris

    Sundermeier hat recht, leider. Die PP ist ideologisch, ohne es zu merken. Die Mussolini-Parallele ist gewagt, aber als Hinweis durchaus berechtigt. Auch Thatcher, Reagan und Berlusconi stellen sich stets als Vertreter einer Mitte dar, die sich jenseits des politischen Spektrums bewegen und sich gegen die bösen etablierten Politiker stellen, die sie selbst und die Bevölkerung bekämpfen, weil sie ideologisch verblendet sind.

     

    Natürlich ist Ideologie aber genau dort, wo sie negiert wird, am stärksten. Um das allerdings zu verstehen fehlt dem größten Teil der Piraten die politische Bildung und vor allem der Wille, sich diese anzueignen. Man weiß ja schließlich, wie das Internet funktioniert, und die anderen nicht.

  • N
    No3DMonkeyIsland!!

    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass der Autor des Artikels den Fokus auf die Piratenpartei absichtlich so klein hält, damit er möglichst viele Widersprüche innerhalb der Partei erkennen kann.

     

    Ob nun das "weder rechts noch links" negativ belastet ist, sollte die Piratenpartei nicht kratzen, mit dem Muff der vergangenen 150 Jahren können sich meinetwegen die "etablierten" Parteien beschäftigen. Wer Neues wagen will, der muss von dieser übervorsichtigen Schiene runter. Es kann ja nicht sein, dass nur ein Wort/ein Satz, der ansich harmlos ist, immer wieder von irgendwelchen Mießmachern dazu benutzt wird, eine gute Idee/Partei zu stürzen, nur weil in den Geschichtsbüchern eine ähnliche Aussage eines Verbrechers steht...

  • J
    Jonathan

    Zum KONTRA:

    Der Mussolini ist wirklich doof und überzogen, keine Frage. Aber der Kern der Aussage ist mehr als treffend. In vielen Argumentationen der Piraten ist ihre Unkennntnis geistesgeschichtlicher Hintergründe anstrengend. Grundlegende Begriffe unserer bürgerlichen Demokratie werden aus ihrem Kontext gerissen und in die Argumentation eingekleistert, wo's grad passt. Hintergründe dieser Begriffe, in welchem historischen Kontext sie zu verstehen sind, und warum wir sie heute üblicherweise so verstehe, wie wir sie verstehen - das kommt bei ihnen alles nicht vor. Auf mich macht das einen sehr Computer-Nerdigen Eindruck. Ein bischen Intellektualisierung täte ihnen gut. Insofern finde ich den Beitrag gut.

  • M
    marshall

    das medium ist doch die message...

  • HW
    Henrik Wittenberg

    Mit Jörg Sundermeier (angeblich Journalist) über Kapitalismus zu diskutieren, stelle ich mir lustig vor. Dabei hilft mir aber das Weltbild von Mussolini nicht weiter, sondern hier müssen wir (ob mit oder ohne Piraten) Wirtschaft neu denken lernen.

  • B
    Bernhard

    "Von bas:

     

    Ich finde es echt krass, dass Thiese nicht rausgeworfen wurde. Wer Piraten wählt, wählt im Zweifel indirekt einen Faschisten. Wer glaubt dem denn, die Distanzierung von seiner Aussage? Das hat er doch nur wegen des öffentlichen Drucks gemacht. Hat er nicht ernst gemeint... sollte aber jedem klar sein, der denken kann."

     

     

    Dann will ich aber gar nicht wissen, wie viele Homophobe, ingorante Faschisten in den Einheitsparteien CSSPDUFDPGRÜNUSAUSA rumwirken.

  • H
    Huhn

    Eigentlich wurde es schon oft genug gesagt, aber ich möchte es trotzdem noch einmal betonen:

     

    Die Idee einer derartigen Gegenüberstellung ist sehr schön, aber leider verfehlt die Kontra-Stellungnahme die eigentlichen Kritikpunkte. Statt dessen stellt sie eine sinnlose Aneinanderreihung von unbelegten Unterstellungen dar, welche aufgrund ihrer Unsachlichkeit eher für als gegen die Piraten spricht.

  • ES
    Ein Sympathisant

    "Sie wollen Datenschutz und kritisieren den Staat, loben aber Google", wo steht das?

    Die Piraten kritisieren zwar nicht offiziell Google, der Großteil der User lehnt allerdings Google auf Grund ihres Verhältnisses zum Datenschutz und ihrer Monopol-Stellung ab. Google passt nicht zu den Piraten!

  • P
    Plock

    die grünen würden gut daran tun, ihre basisdemokratischen wurzeln

    zu pflegen. die piraten sind ein teil dieser den grünen scheinbar etwas abhanden gekommenen idee. durch den freiheitsgedanken der piraten

    könnten sich die grünen nochmals frisch und frech gestalten. nichts spricht dagegen diese jungen digitalen freiheitskämpfern eine absage zu erteilen. nur mut!

  • S
    Seth

    Also was die Contraseite angeht (-.- hab mich schon gewundert das die taz so nen unsinn verzapft ;)dennoch->) kann ich ihre bedenken verstehen, und was Musollini gemacht hat war ja wohl geheuchelt, wir hingegen meinen es ernst und wir wissen sehr wohl warum wir Erfolgreich sind und wir Analysieren auch, glauben sie wir sagen nur das was schön wäre ohne Konzept oder wenigstens dem Ansatz dazu?

     

    Natürlich haben wir viele Probleme, Sonderlinge aus allen Ecken des politischen Spektrums tauchen auf, wir hören zu und Argumentieren dagegen, einige schimpfen auch, andere sind verständnisvoller selbst den extremsten Vertrettern gegenüber, die gesellschaft ist Groß und alle unter eine decke zu bekommen ist schwer, sehr schwer, deswegen versuchen es andere Parteien ja auch nicht wodurch aber wieder vollkommen einseitige Entwürfe und Programme entstehen...haben sie sich nie Gefragt warum CDU und SPD nicht einfach fusionieren, im grunde sind die sich doch einig, wenn die 2 größten Pole die Plus und Minus sein sollten zusammenarbeiten, könnte man ja von Basisdemokratie und langen Streitgesprächen ausgehen, aber wo waren die, schoner Einheitsbrei kam raus.

    Schröders Politik damals in Rot/Grün war das was man von der CDU erwartet hätte nicht von einer Partei die mal als Arbeiterbewegung gestartet war...auch wenn die Agenda 2010 notwendig war, die Durchführung kann man nur als Disaster bezeichnen.

     

    Wir hassen auch die politik nicht, wir sind aber gegen die Art und Weise wie sie derzeit betrieben wird, Netzsperre zum jugendschutz...und ähnliches, schwammige Novellierungen des Jugenschutzes Nov. 2008, scharf kritiesiert aber kaum Medienecho, können einer zukünftigen Regierung die Möglichkeit geben die dennen Hitlers mit dem Notstandgesetz nicht unähnlich waren oder besser dem "Feindfunk".

     

    Gernerell haben sie in der ganzen Contraseite unwahrheiten berichtet, zweifel zu haben ist das eine aber uns als gute ideologische Deppen hinzustellen war vllt etwas zuviel.

     

    So weit ich weiss war "The pirate Bay" als ziemlich unwichtig angesehen worden, zudem wurde mit dem erlös eine Organisation Gegründet die sich für die Ziele der Piraten einsetzt.

     

    Wir beachten das Urheberrecht und das Patentrecht ebenso wie das private Eigentum, aber in einer Welt mit Internet ist die einzigste Möglichkeit seine Werke nicht im Netz wiederzufinde sie nicht zu veröffentlichen. Neue Vergütungsmethoden müssen her, oder alt hergebrachte die das Werk als Werbung benutzen wo Künsler ihre Werke als Werbung für ihr Talent nutzten. Der inhalt wird vom Medium getrennt, wie man damit geldverdienen kann ist sache der Marktforschung und nicht der Gerichte.

     

    MfG

    Ein nicht käuflicher Pirat

  • G
    Gachmuret

    @hansb:

     

    Man muß aber Texte auch lesen wollen, nicht wahr? Im Text wird den Piraten keineswegs eine Nähe zu Mussolinis Faschisten unterstellt, weil der sich ähnlich positionierte. Sondern, der Text stellt die These auf, daß wegen dieser Positionierung die Piraten für Faschisten interessant werden.

    Das ist ein himmelweiter Unterschied.

    Schon mal mit Nazis diskutiert?

    Es gibt kaum jemanden, der so vehement auf absoluter Meinungsfreiheit besteht wie die modernen nazis. Ihre eigene "Unterdrückung" ist nämlich ein wunderbares Beispiel dafür, daß das System nicht funktioniere, die Menschen nicht wirklich vertrete und überhaupt Meinungsfreiheit nur für sich dulde.

    Und man unterschätze die Nazis nicht, es ist gute alte Tradition, Bewegungen zu unterwandern. Und, mit Verlaub, da muß man sich Naivität unterstellen lassen, wenn dann jemand wie Herr Thiesen al "Meinungsfreiheitsfetischist" verniedlicht wird.

    Genau das ist nämlich die Lieblingsmasche.

     

    Im Übrigen finde ich den Umgang der Piraten mit Kritik erbärmlich. Wer Offenheit und Diskurs will, wer Öffentlichkeit herstellt, der möge bitte souveräner mit gegenwind umgehen und nicht permanent Verschwörungstheorien herbeibasteln.

    Die taz ist vieles und, leider, vieles auch nicht mehr. Aber das Parteiorgan der Grünen waren sie noch nie. Fragt mal bei den Grünen nach, die werden euch was erzählen.

  • M
    Makeze

    Die PIRATEN sehen den Bürger nicht? Aha. Und ich dachte immer die Piraten sind daraus entstanden, dass die etablierten Parteien viel zu lange einen kleinen aber wichtigen Teil des Bürgertums aus unverständnis ignoriert haben.

    Na dann könnten Sie uns ja mal aufklären und einen Artikel mit der Überschrift verfassen: "Warum haben ein Haufen Hacker, die ein realitästfremdes Nischendenken propagieren die kontinuirliche Aufmerksamkeit der Medien und einen gewählten Abgesandten im Europaparlament?"

  • XP
    xiao pang

    Eigentlich liegen die Dinge doch ganz einfach: Die Piraten bezeichnen sich ausdrücklich NICHT als links. Damit sind sie unwählbar.

     

    Qiu Shuang

  • BH
    Bernhard H. Johannes Wagner

    Werden sie bei allen anderen Fragen, die nicht direkt ihr ganz spezielles Anliegen betreffen, bei allen Debatten und Abstimmungen schweigen und der Stimme enthalten?

     

    Eigentlich wäre das fair. Denn wer sie wählt, weiß ja nicht, welche Meinung sie zu so gut wie allen anderen Fragen konret haben, oder?

     

    Daran ist aber auch zu sehen, dass sie da für sich eine Ausnahme in Anspruch nehmen, denn alle Parteien können das ja nicht ebenso machen. Da würde nämlich dann nichts herauskommen, nicht einmal für die Piratenpartei.

     

    Dasselbe gilt für andere, auch Einzelkandidaten, die nur wegen einer sehr speziellen Sache antreten, z.B. für das "Grundeinkommen".

     

    Haben die nicht verstanden, was ein Parlament ist, oder haben sie es, und missbrauchen es? Es gibt gute Gründe dafür, dass Parteien ein Programm zu weit mehr als nur einer einzigen wichtigen gesellschaftlichen Frage vorlegen.

  • T
    thomsen

    Offensichtlich gibt es in der Menscheit ein nicht zu unterdrückendes Bedürfnis, einander zu gängeln und zu schurigeln. Die Freiheit, alles tun zu dürfen, was andere nicht schädigt, ist für viele Menschen anscheinend unerträglich.

     

    Nachdem nun die patriarchalische Form der Herrschaft - mit Schmackes, Militär und Tschingdarassa - kulturell endgültig abgewirtschaftet hat, kommt jetzt die feminine Form der Unterdrückung: in Gestalt der Kindergartentanten Zypries, v.d.Leyen, früher auch z.B. Süssmuth usw:

     

    nicht Rauchen, nicht Trinken, keine Vaterschaftstests, keine bösen Spiele, keine schlimmen Sachen sagen, immer schön artig sein und an Hand gehen. Und vor allem keine bösen Seiten angucken!

     

    Da kommt die Piratenpartei gerade recht:

     

    nicht weil es sich um "Die Guten" handelt - das wäre ja gerade wieder der Kindergarten - sondern weil man damit den Kindergartenfraktionen in die Suppe spucken und zeigen kann, das man nicht bereit ist, auf die eigene Freiheit zugunsten der Moralprediger zu verzichten.

     

    Die Piratenpartei sehe ich als _Protestpartei_ an - und das ist auch gut so!

  • JD
    Johnny Depp

    Die Piratenpartei sollte sich zu ihren verbündeten in Somalia äußern...Solidarität?!

  • T
    TheK

    Die ständigen Mussolini-Vergleiche nerven irgendwie schon. Das sich Faschisten für links und rechts zugleich halten, ergibt sich schon aus deren deutscher Selbstbezeichnung. Bei den Piraten meint es aber etwas völlig anderes: Die Partei definiert sich (im Gegensatz zu allen etablierten Parteien, außer vielleicht den Grünen) _nicht_ über einen wirtschaftspolitischen Standpunkt. In der Partei gibt es von Neoliberalen bis Kommunisten eigentlich alles - aber das ist eben nicht das Thema. Das Thema sind ausschließlich gesellschaftslastige Themen. Übrigens vor allem die Themen, die bei den Grünen aufgrund einer Mischung aus Technikfeindlichkeit und mangelndem Technikverständnis zu kurz kommen.

     

    Thema Thiesen: Eine Steilvorlage für jeden politischen Gegner sind seine Aussagen definitiv, DAS haben in der PP definitiv zu wenige verstanden. Ebenfalls mehr als problematisch sehe ich, dass Thiesen selbst offenbar immer noch nicht so ganz verstanden hat, was er da eigentlich für einen Müll erzählt hat. In einem Punkt ist das ganze dennoch der Partei nützlich: Jede Partei braucht eine Abgrenzung zu den Extremisten ihrer "Denkrichtung" - die CDU zu den Nazis, die Grünen zu den "Ökofaschisten", die Linken zu manchen extrem-Kommunisten und die Piraten eben zu den "jeder darf alles sagen"-Leuten...

  • B
    Benjamin

    Man kann auch Dinge absichtlich falsch verstehen. Und ich glaube, so etwas liegt hier mit dem "Mussolini-Vergleich" vor. Herr Sundermeier hat den Piratenpartei in seinem kleinen Artikel KEINE Nähe zur faschistischen Ideologie unterstellt. Er hat lediglich die Unerfahrenheit der Piraten im politischen-theoretischen Spektrum beleuchten wollen, so scheint es mir zumindest. Ähnliches gilt für den Satz über die Bürgerrechte. Sundermeier kritisieIhren Kommentar hier eingebenrt nicht nur die politische Unerfahrenheit, sondern auch eine "ad-hoc"-Mentalität, die ohne tieferes Hintergrundwissen über das Politische auskommt.

    Ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt, ebenso ob das mittlerweile nicht auch für Parteien wie etwa die SPD gilt.

     

    Inhaltlich möchte ich mich da gar nicht zu äußeren, aber doch bitten, Herrn Sundermeier nicht das Wort im Mund umzudrehen.

  • M
    Martin

    Die Piraten loben Google? Wo?

  • LJ
    long john silver

    Warum Piratenpartei?

     

    zuerst möchte ich festhalten, dass ich kein parteimitgleid bin, und dass mein kommentar sich eher auf ein gesamtgesellschaftliches phänomen bezieht.

    anlass für meinen kurzen kommentar ist die beobachtung, dass in unserer verfassungsdemokratie das politische system und deren meinungsfindung sich inzwischen so weit vom verständnis der menschen entfert hat, dass den meisten nur noch ein unbestimmtes gefühl des betrogenwerdens bleibt. wenn es eine möglichkeit geben soll politik und deren entscheidungsprozesse wieder verständlich zu machen, kann eine naive grundhaltung, die im parlament durch eine partei wie die piraten repräsentiert werden würde, durchaus neue impulse setzen.

    was ist jetz aber diese ominöse "naive grundhaltung" ?

    zu aller erst gehört zu dieser grundhaltung das fragenstellen. fragen nach begründungen, grundlagen von argumentationen und ähnlichem.

    der nächste schritt wäre, die weitergabe von den erfahrungen, die man mit einem derartigen verhalten im alltäglichen politikberieb machen würde(durch die hinläglich bekannten formen der internetkommunikation)

    die piraten würden also alle die menschen repräsentieren, die keinen umgang mit politischen verfahrensformen haben.

    die weiterentwicklung von meinungsbildungsprozessen, mit hilfe des internets, ist eine letztes argument. entscheidungen die unsere grundregeln betreffen(gesetzesentwicklung)können auf einer breiteren grundlage erzeugt werden, wenn möglichkeiten geschaffen werden, die meinungen in bestimmten foren zu bündeln d.h. es besteht die möglichkeit neue kommunikationsformen zu etablieren um das ziel der "wirlichen" volksherrschaft zu erreichen.

    ich bin mir durchaus über die naivität und idealität meiner meinung im klaren, aber ohne utopien und ideale wird der politische dikurs für immer in der spezialisierten sphäre der berufspolitik verfangen sein.

  • S
    SKLAVE

    Ist halt mal wieder was neues, braucht man ja in solch schnell lebenden Zeiten, wie im Supermarkt, zu nichts nütze, aber jeder will es haben.

  • M
    Markus

    @bash:

    1. wird hier nicht kritisiert, das Pro und Contra gegenübergestellt wurde (auch nicht explizit von Peter) sondern es werden die 'Argumente' von Herrn Sundermeier auseinander genommen. Was hast du dagegen?

    2. wirft man ein Mitglied nicht innerhalb von ein paar Tagen aus einer Partei. Das geht fielleicht in einer diktatorisch geführten Organisation aber nicht in einer Partei, die sich für die Rechte des Einzelnen einsetzt.

     

    Ein Offener Brief, der sehr deutlich ist, gibt es bereits:

    http://wiki.piratenpartei.de/2009-07-09_-_Offener_Brief_an_Bodo_Thiesen

     

    Ich finde es erfrischend, dass die Piraten offen mit dem Thema umgehen und nichts in Hinterzimmern gemauschelt wird.

     

    Aber lasst uns doch über die Piratenpartei als gesamtes Reden und nicht über ein einzelnes Thema. Hat jemand noch einen Grund die Piraten verdammen :o)

  • D
    Dan

    Auch die TAZ ist ein Hort von Ideologen, weshalb solche meinetwegen ernst und gut gemeinte Gegenüberstellungen im Desaster enden. Aus welcher finsteren Gedankenhöhle kam denn z.B. der Mussolini gekrochen? Schade, der Artikel hier hätte durchaus erleuchtend und produktiv werden können.

  • PS
    Peter Schneider

    @ bash:

    1. Ich bin nicht Mitglied der Piratenpartei, und bin zudem aus diversen Gründen Grünen-Wähler. Ich denke dennoch, dass gerade neuere, potenziell wählbare Parteien, die die festeingesessene Parteienlandschaft ein bisschen aufmischen könnten, fair behandelt werden müssen.

    2. Auch ich kritisiere die Piratenopartei scharf, da sie zwar weitreichende Veränderungen fordert, aber keine Alternativen aufzeigt. Mussolini ließ tausende Menschen ins Konzentrations- und Vernichtungslager schicken und errichtete eine Diktatur, die in ihrer Grausamkeit wohl nur vom 3.Reich übertroffen wurde. Ein Mussolini-Vergleich ist daher äußerst bedenklich, vor allem, da die Taz zu den Zeitungen gehört, die am lautesten bei 3.Reich/DDR-Vergleichen aufschreit.

  • R
    Renago

    Wenn man diese Gruppe mit dem Beginn der Grünen vergleicht, dann muß erwähnt werden, das sich die Grünen aus BIs, Sponti- und anderen politischen Gruppen heraus mühsam zusammen gerungen haben. Der Partei ging ein langer aktiver Findungs Prozess voraus. Hier, bei den Piraten treffen sich in der Hauptsache nur IT Freaks, die zwar flott Petitionen ins Netz stellen, aber ein politischer Kampf um eine konkrete Sache, braucht einen wirklichen längeren Atem, da reicht kein virtuelles hächeln.

  • U
    upsi

    @Von Seb:

     

    Zitat: Sie es schaffen, ein innerparteiisches Frauenförderungsprogramm zu entwickeln. Die Piratenpartei ist stark männerdominiert und mein Eindruck ist, dass die Partei noch nicht verstanden hat, dass man Frauen anders ansprechen und einbinden muss als Männer.Zitat ende

     

    Na aufpassen, die Frauen sind auch nicht so, wie Sie sich sie vorstellen ;o). Die Frauen bei den Piraten wollen meist kein innerparteiliches Frauenprogramm, da sie sich schon gut vertreten fühlen. Da gehen andere Parteien auch nicht drauf ein auf dieses neue Frauenbewustsein. Dies beinhaltet, dass kein Interesse an Quotenfrauen besteht (an einer höheren Frauenquote schon).

     

    eine Hamburger Piratin

  • B
    bash

    @Peter Schneider

    Darf eine Zeitung jetzt nicht einmal mehr Pro und Contra gegenüberstellen? Darf nur positiv über die Piraten berichtet werden? Pressezensur? Ich dachte ihr Piraten seid gegen sowas.

     

    Okay ab sofot Meinungsdiktatur: Alle finden die Piraten gut, sonst gehts ab in den Knast.

  • B
    bas

    Ich finde es echt krass, dass Thiese nicht rausgeworfen wurde. Wer Piraten wählt, wählt im Zweifel indirekt einen Faschisten. Wer glaubt dem denn, die Distanzierung von seiner Aussage? Das hat er doch nur wegen des öffentlichen Drucks gemacht. Hat er nicht ernst gemeint... sollte aber jedem klar sein, der denken kann.

  • PS
    Peter Schneider

    ...und wieder einmal bin darin bestätigt worden, dass die die Taz eine riesige Kampagne gegen die Piratenpartei am laufen hat, nicht wegen ihrer Inhalte, sondern einzig und allein deshlab weil sie langsam, aber sicher zur ernstzunehmenden Konkurrenz für die der Taz- nahestehenden Grünen wird. Der Mussolini-Vergleich grenzt an Verleumdung.

  • H
    hansb

    Beide Texte argumentieren jämmerlich schlecht.

     

    PRO überlegt feinsinnig dass man "freundlich sein" muss, um den Ausrutscher mit dem "bräunlich angehauchten stellvertenden Schiedsrichter" auf mangelnde politische Professionalität zu schieben. Und impliziert damit natürlich genau eine braune Tendenz. Wer die Piraten kennt und weiss wie das abgelaufen ist, der weiss, dass das Schwachsinn ist und diese fein durch die Hintertür eingeschleuste Implikation eine rhetorische Frechheit darstellt, a là "Wann haben Sie aufgehört Ihre Frau zu schlagen, Herr Schwan?"

     

    CONTRA geht erheblich weiter und impliziert, dass, weil der Mussolini hat auch so was gesagt (nicht rechts und nicht links), da muss ja eine Geistesverwandtschaft bestehen, das sieht ja jeder. Joschka Fischer hat das übrigens auch gesagt, sicherlich macht ihn das auch zum Faschisten, nicht wahr Herr Sundermeier? Wenn die Faust erst mal auf den Stammtisch donnert, ist Zielen ja sowieso nicht mehr so wichtig, denn bei ausreichend blöder Argumentation trifft man immer, ist das nicht so, Herr Sundermeier? Und den Bürger kennen die Gören auch nicht, ideologisch gesehen, sozusagen. Welche Ideologie meinen Sie denn da? Ihre, oder die der CDU, des Kapitalismus oder der Musikindustrie? Haben Sie eine Ideologie oder Werte? Geht aus dem Text jedenfalls kaum hervor, der ist nämlich wenn man die faule Rhetorik filtert recht leer, inhaltlich gesehen.

     

    Halt, da ist ja ein Inhalt: man muss sich "die Gesetze zu Internetsperren genauer anschauen". Klar, das wird helfen. Vielleicht kann man das Stoppschild ein klein wenig nach links rücken, und ein wenig grösser, so, genau, jetzt ist gut. Da kriegen die Pädophilen sicher mächtig Angst, bei so einem gut platzierten Schild. Schön, dass wir darüber gesprochen haben.

     

    Wenn dies der Stand der politischen Debatte ist in Deutschland, dann ist diese neue Partei bitterlichst nötig. Und die arrogante Hochnäsigkeit der Stammtischhoheit des etablierten Standpunktes (die nehmen sich auch noch ernst, die Bengels), die aus dem CONTRA Text spricht, deutet auf die Folgen fortgeschrittener intellektueller Inzucht hin.

     

    Da bleibt doch nur: Klarmachen zum Ändern!

  • K
    KarlHeinz

    Wenn die Piraten käuflich sind, dann möchte ich nicht wissen, was die Lobbyisten im Bundestag sind...

  • U
    upsi

    Na, das ist doch ein klasse Artikel. Wie gesagt, jede Diskussion ist erwünscht. Eines darf man aber nicht vergessen bei der Piratenpartei. Es gibtzwar die virtuelle Plattform, in der auch naive Äusserungen zu finden sind. Es sei aber auch jeder mal eingeladen bei einen Stammtisch der Piratenpartei dabei zu sein. Da kann der Eindruck von "Kleingartenverein" und "sich zu ernst nehmen" schnell korrigiert werden ;o).

    Einigen Kritikpunkten stimme ich zu; nur wie weit waren die Grünen im Jahre 3 nach ihrer Gründung?

     

    Es kann aber nicht jeder überzeugt werden und muss es auch nicht. Wenn es keine verschiedenen Meinungen gebe, bräuchten wir keine unterschiedlichen Parteien ;o) .

     

    PS: Mein Mea Culpa an die Redaktion der Taz. Ihr könnt ja doch gute Artikel zustande bringen.

  • S
    Seb

    Ich rechne der Piratenpartei derzeit gute Chancen aus, eine neue bedeutende politische Kraft zu werden. Mein Eindruck ist allerdings, dass sie noch deutlich professioneller werden muss und ein Fauxpas wie die Geschichte mit dem Holocaustleugner sich nicht wiederholen darf.

    Allerdings werden die Piraten sich meiner Meinung nach nur länger in der politischen Landschaft halten können, wenn:

     

    * Sie es schaffen sich von ihrer Single-Issue-Mentalität zu verabschieden. Zwar wissen die WählerInnen, wie die Partei zu netzpolitischen Themen steht. Wie es bspw. bei der Energie- der Bildungs- oder der Wirtschaftspolitik aussieht, ist aber noch die große Unbekannte.

     

    * Sie sich als europäische Partei verstehen. Die Verwendung der selben Corporate Identity, der Fokus auf die selbe Themen und die parallele Gründung in vielen Staaten der Union erlaubt es, zumindest de facto als EINE Partei aufzutreten (de jure müssen noch 27 Parteien gegründet werden). Ein Unionsvorstand, ein europäischer Parteitag und ein einheitliches Programm sollten hier keine Hürde darstellen.

     

    * Sie es schaffen, ein innerparteiisches Frauenförderungsprogramm zu entwickeln. Die Piratenpartei ist stark männerdominiert und mein Eindruck ist, dass die Partei noch nicht verstanden hat, dass man Frauen anders ansprechen und einbinden muss als Männer.

  • G
    Gott

    Der Vergleich mit Mussolini gefällt mir. Ist sowas wie Reductio ad Hitlerum, richtig? http://en.wikipedia.org/wiki/Reductio_ad_Hitlerum

     

    Mussolini war übrigens auch ein Mann. Vielleicht sollte man endlich mal damit anfangen alle Männer auszulöschen (denn aus dem Vergleich mit Mussolini wissen wir ja, das Männer böse sind). Oder was sollte der Vergleich uns sagen?

  • O
    Ohnehin

    Erstmal Lob für das Ansinnen eine faire Gegenüberstellung zu veröffentlichen...

     

    Leider verpasst Herr Sundermeier wirkliche Argumente die gegen die Piratenpartei sprechen vorzubringen (und ja, die gibt es) und verbleibt stattdessen bei polemischen Unterstellungen und biegt sich Aussagend er Piratenpartei zurecht:

     

    - Die Piratenpartei lobt nicht Google. Google wird durchaus kritisch gesehen von vielen in der so genannten "Netzwelt", bietet natürlich aber auch viele Vorteile. Dies sind Meinungen der generellen Netzuser, nicht der Piratenpartei (also bitte nicht einfach vermischen, es gibt auch Spießer, die nicht der CDU angehören). Der große Unterschied zwischen Staat und Google ist doch aber, dass ich Google meine Daten selber anvertraue (es sei dahingestellt, ob dies klug oder dämlich ist). Der Staat hingegen holt sich einfach alle Daten ohne mein eindeutiges Einverständis.

     

    - Ich denke Herr Sundermeier weiß selber, dass die Zuordnung der Piratenpartei in jegliche rechte Ecke zur Zeit mehr als irrational angesehen werden kann. Auch wenn ich zustimmen muss, dass mit dem entsprechenden Fall nicht unbedingt souverän umgegangen wurde. Dies passiert aber auch langjährig etablierten Parteien immer wieder...

     

    - Und wenn Herr Sundermeier wirklich meint, dass der Sinn unserer Wirtschaftsform, der Sinn des Kapitalismusses ein derzeitiges Urheberrecht ist, dass die Massen kriminalisiert, den schaffenden Künstlern äußerst wenig Geld zukommen und nahezu Monopol-Musiklabels den Hauptteil abkassieren lässt, dann sollte man doch wirklich daran zweifeln, ob von seiner Seite für die Künstler argumentiert wird....

     

    Ich muss selber sagen, dass die Piratenpartei nicht der goldene Weg ist. Aber im Moment scheint sie die einzig wählbare Partei zu sein, die Alternativen zu einem kontrollorientierten Präventionsstaat ist.

    Und wenn schon Pro und Kontra, dann möge doch bitte jemand wirklich Argumente vortragen. Lassen Sie bitte beim nächsten Mal die Polemik und Phrasendrescherei im Schrank. In der Schublade, gleich neben der großen Koalition.

  • SV
    Sebastian Vollnhals

    Mir erschließt sich der Sinn der Worte des Herrn Sndermeier nicht. Was will er mir sagen? Oder schreibt er nur, wie im Drogenwahn, dinge auf, die ihm ganz klar erscheinen, aber dem Rest der Welt nicht? Schade, ich hätte mich über eine Kritik an den Piraten gefreut, aber nicht an das zusammenhanglose aneinanderreihen von Worten ohne Bezug zu irgendwas.

  • D
    data

    Auch wenn sicherlich valide Punkte in der Contra-Meinung sind, disqualifiziert sie sich durch Mussolini-Vergleiche beinahe automatisch. Dazu kommen dann noch quellenlose Bestechlichkeitsvorwürfe und Aussagen wie "Bekämpfung von Urhebern" und "loben Google". Es gibt sicherlich einiges zu kritisieren, aber diese Statements sind Käse.

  • MB
    Markus B.

    Glückwunsch zu diesem gekonntem Gegenüberstellen von PRO und KONTRA. Mehr von solchen Artikeln könnte die Sachlichkeit in die Diskussion zurückbringen.

     

    Allerdings würde mich interessieren, wo den die Piratenpartei "Google lobt". Das sie die Urheber nicht bekämpfen sondern ein faires Urheberrecht erarbeiten möchten, ist ja eh schon müßig zu erwähnen.

     

    Vielleicht "hassen" einige Piraten bestimmte Politiker, dass könnte schon sein. Aber kann man daraus schließen, das die Piratenpartei Politik hasst?

    Auf welche Grundlage meint Herr Sundermeier zu erkennen, das die Piratenpartei käuflich ist?

    "Zweitens sind sie käuflich - man muss ihnen nur was schenken, schon sind sie ganz blöd. So billig wie diese Partei war selten eine zu haben."

    Muss man soetwas kommentieren? Zeigt der Autor damit nicht selbst auf welchem Niveau sich seine Argumente bewegen?

     

    Trotzdem: Eine gute Gegeneinanderstellung von Argumenten. Man merkt recht deutlich welche Seite derzeit die sachlicheren davon hat...

  • B
    BWSpieler

    Toll wie Herr Sundermeier die Piraten gleich mal wieder in die rechte Ecke rückt und mit Mussolini vergleicht. Frei nach Godwins Law. -.- Wegen der Aussage eines einzelnen Mitglieds, das diese Aussage bereits 2008 getätigt hat, solche Aussagen danach nie wieder tätigte und sich vons einer Aussage damals distanziert hat.

    Die CDU/CSU hatte auch schon einen Verkehrsminister der vorher rechtskräftig wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt wurden war. DA hat auch niemand gleich die ganze Partei mit ihm gleichgesetzt...

  • B
    BWSpieler

    Toll wie Herr Sundermeier die Piraten gleich mal wieder in die rechte Ecke rückt und mit Mussolini vergleicht. Frei nach Godwins Law. -.- Wegen der Aussage eines einzelnen Mitglieds, das diese Aussage bereits 2008 getätigt hat, solche Aussagen danach nie wieder tätigte und sich vons einer Aussage damals distanziert hat.

    Die CDU/CSU hatte auch schon einen Verkehrsminister der vorher rechtskräftig wegen Trunkenheit am Steuer verurteilt wurden war. DA hat auch niemand gleich die ganze Partei mit ihm gleichgesetzt...

  • K
    Katev

    Ich würde den Beitrag von Herrn Sundermeier als fast schon brilliant bezeichnen. Und an Herrn Schwan sei die Bemerkung gerichtet, dass es so etwas wie "Ideologiefreiheit" gar nicht geben kann (ist schon selbst eine Ideologie). Das ist so ein konservativer Wirrbegriff aus den 1990er Jahren.

  • D
    danielj

    "Sie halten das Internet selbst für seinen Inhalt, verwechseln Medium und Message"

     

    Mit Verlaub, mit diesem hanebüchenen Vorwurf hat der werte Herr Sundermeier sich komplett disqualifiziert.