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Pro-Reli-AbstimmungReligion spaltet Berlin

Am Sonntag entscheiden die Berliner über den Status des Religionsunterrichts. Die Parteien haben sich längst positioniert. Doch wie so oft bei ethischen Fragen geht der Riss quer durch die Milieus.

Pro Reli, links, und ein Plakat für die Beibehaltung des Ethikunterrichts, rechts. Bild: ap

BERLIN taz | Eine Veranstaltung der Grünen, mitten im alternativen Bezirk Kreuzberg: Als die Landeschefin der Partei verkündet, dass vor allem konservative Bürger die Initiative "Pro Reli" unterstützten, kann sich Holger Stuckwisch nicht mehr zurückhalten. "Es soll auch Pro-Reli-Anhänger geben, die grün wählen", ruft er dazwischen. "Natürlich, das ist ja auch gut so", beschwichtigt ihn Irmgard Franke-Dressler. Der jungenhafte Mann im quietschgrünen T-Shirt ist nicht der einzige im Publikum, der Pro Reli durchaus etwas abgewinnen kann: Als vorne ein Pater spricht, nicken mehrere Zuhörer immer wieder nachdrücklich mit dem Kopf.

An diesem Sonntag stimmen die Berliner darüber ab, ob Religion in Zukunft ein Wahlpflichtfach wird. Gewinnt die Initiative Pro Reli, müssen sich die Schülerinnen und Schüler in Zukunft zwischen den Fächern Ethik und Religion entscheiden. Beide Fächer sollen gleichberechtigt nebeneinander stehen, so das Anliegen von Pro Reli, und zwar vom ersten Schuljahr an.

In Berlin ist Religion bisher - anders als in den meisten Bundesländern - ein freiwilliges Zusatzfach. Nach dem so genannten Ehrenmord an Hatun Sürücü hatte der rot-rote Senat 2006 einen verpflichtenden Ethikunterricht für die Klassen 7 bis 10 eingeführt. Das Fach soll Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft ein Forum bieten, um über Werte zu sprechen. Die Neuerung geht auf Kosten des Religionsunterrichts, glauben die Kirchen: Seit der Einführung von Ethik beklagen sie einen Rückgang der Schülerzahlen in den betroffenen Jahrgängen.

Wie hältst du's mit der Religion? Die Parteien haben sich klar positioniert: CDU und FDP unterstützen Pro Reli. So sprach sich Angela Merkel am Freitag erneut für die Initiative aus. SPD, Linkspartei und Grüne verteidigen den gemeinsamen Ethikunterricht, der dem Volksentscheid zum Opfer fallen könnte.

Wie so oft bei ethischen Fragen funktioniert die politische Farbenlehre hier jedoch nur bedingt. Gerade bei den Grünen und der SPD geht der Riss quer durch die Milieus: Eine Gruppe von bündnisgrünen Christen unterstützt Pro Reli. Prominente Sozialdemokraten wie Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Bundestags, schlugen sich bereits auf die Seite der Religiösen. Auch Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier unterschrieb für Pro Reli. Offiziell will er dazu nicht Stellung nehmen. Die Unterschrift sei die Folge einer privaten Entscheidung.

Selbst in den Kirchen weichen einige von der offiziellen Linie ab: Schon früh formierte sich eine Gruppe aus Theologen und Pfarrern, die den gemeinsamen Ethikunterricht in einer multikulturellen Stadt wie Berlin für wichtiger halten als ein Wahlpflichtfach Religion.

Gegner und Befürworter von Pro Reli mobilisieren seit Wochen mit Plakaten und Veranstaltungen für ihr Anliegen. So blickt etwa Günther Jauch von Großplakaten auf die Berliner und wirbt um Pro-Reli-Stimmen - mit dem Verweis, es gehe um die "Freiheit". Das Motiv der Linken-Plakate ist nicht weniger irreführend: Mit dem Slogan "Religion ist freiwillig" suggeriert die Partei, bei einem Sieg von Pro Reli müssten alle Schüler den Religionsunterricht besuchen - was natürlich nicht stimmt.

Kurz vor dem Volksentscheid spitzt sich der Wahlkampf weiter zu: Der rot-rote Senat hat in dieser Woche zwei mal Zeitungsanzeigen geschaltet, in denen er die Berliner auffordert, mit "Nein" zu stimmen. Dagegen ging Pro Reli juristisch vor: Das Oberverwaltungsgericht entschied am Donnerstagabend, dass der Senat keine Steuergelder einsetzen darf, um für seine Position zu werben.

Wer wird am Sonntag gewinnen? In den Umfragen sprach sich eine Mehrheit mal gegen, mal für Pro Reli aus - je nachdem, wie die Frage formuliert war. Gut möglich, dass Pro Reli mehr Stimmen für sich verbuchen wird - und trotzdem scheitert: Denn beim Volksentscheid müssen mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten für die Initiative ihr Kreuz machen. Pro Reli braucht also rund 612.000 Ja-Stimmen. Schon die Initiative für den Erhalt des Flughafens Tempelhof scheiterte an dieser Hürde.

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48 Kommentare

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  • X
    Xion

    Man sollte sich ein Beispiel an z.B. Frankreich nehmen und Religion komplett aus der Schule fernhalten. Die Schule ist ein staatliches Organ zur Wissensvermittlung und sollte ein einigermaßen neutrales WELTLICHES Wertebild vermitteln. Die Verbreitung von unterschiedlichsten Aberglauben und kultischer Folklore sollte bitte in den jeweiligen Tempeln vorgenommen werden.

  • N
    Normalo

    @DiversityAndEquality

    Ihr Nick täuscht nur mäßig über die Tatsache hinweg, dass Sie in Wirklichkeit äußertst intolerant für eine Welt eintreten, in der es Dinge nicht geben darf, die Ihnen weltanschaulich gegen den Strich gehen. Nicht weniger geifernd klingen die Tiraden rechter Hetzer über gewisse religiöse oder ethnische Minderheiten.

     

    Die Menschen sind verschieden, und die Religion ist ein viel zu weit verbreitetes Phänomen, um es in die Sphären der Abartigkeit zu schieben. Ich bin froh, in einem Staat zu leben, der die Ausübung der Religion freistellt und schützt, Sie offenbar nicht. Sie möchten ieber die Menschen umprogrammieren, dabei vie Spaß!

  • SF
    Sigrid Friebe

    Diese Abstimmung erinnert mich sehr an die untergegangene DDR. Dort wurde auch alles, was religiös war unterdrückt oder benachteiligt. Wir sind freie mündige Menschen und sollten die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten haben. Ich hoffe, dass Pro reli gewinnt und damit die Möglichkeit zur freien Entscheidung.

  • F
    FreierBürger

    In dieser Frage geht es klipp und klar um die Freiheit des Individuums, in diesem Falle der SchülerInnen, selbstbestimmt sich für Reli oder Ethik entscheiden zu können.

     

    Es spricht wieder einmal Bände, dass sich die Linke und Teile der Grünen/SPD einen in sich geschlossenen, verpflichtenden ,,Volksunterricht'' a la DDR-Staatsbürgerkunde etablieren wollen. Ich begrüße ausdrücklich die Initiative Pro-Reli, die den Schüler die Wahl lässt - und ihnen Ethik nicht aufoktroyiert.

     

    Für die Freiheit der Wahl!

  • CM
    Claudia Moretti

    Die Menschenrechte gründen auf einer in der antiken Philosophie theoretisch formulierten, vom Christentum praktisch - mit dem Anlauf von Jahrhunderten - allmählich durchgesetzten Ethik der gemeinsamen Geist-Natur des Menschen. Christen begründen diese Gleichheit mit der Schöpfungsentsprechung zwischen Gott und Mensch (Gen 1,27: als "Entsprechung Gottes schuf er sie"). Die Gegner von "Pro-Reli" haben noch nicht einmal diesen Zusammenhang erkant, sie mutieren in Zeiten vor die griechische Aufklärung zurück! Wer auf eine begründbare, lebbare Ethik in Berlin und in der Bundesrepublik setzt, der wählt "Pro-Reli!"

  • V
    vic

    Ethik-Unterricht ist wichtig, da er u.A. ein Miteiander, auch der Religionen fördert.

    Religions-Unterricht hingegen fördert den Alleinanspruch des jeweiligen Glaubens.

    Zudem ist Antisemitismus keine Religion und deshalb ein Thema für den Ethik-Unterricht, nicht für den Religions-Unterricht.

  • D
    DiversityAndEquality

    In keiner anderen westlichen Demokratie wäre eine derartige religiöse Gehirnwäsche in den Schulen möglich, wie sie in fast ganz Deutschland praktiziert wird. "Religion" oder andere Herrschafts- und Unterdrückungslehren haben in den Einrichtungen eines freiheitlich-demokratischen Staates und ganz besonders in seinen Bildungsinstitutionen nichts verloren. Und jetzt sollen auch noch in Berlin die Uhren zurück ins gesellschaftspolitische Mittelalter gestellt werden? Wann befreit sich die Menschheit endlich von gewalttätigen Märchenbüchern und deren Missionaren und verheerenden Folgen, und wo, wenn nicht im Bildungssystem einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, soll hierfür, das längst überfällige kritische Bewusstsein geschaffen werden???

  • SW
    Stefan Weiß

    In Deutschland herrscht Schulpflicht. Aus der Schulpflicht heraus, sollen, so Pro Reli, die Schüler VERPFLICHTET werden, Religion ODER Ethik zu wählen! Beides geht dann nicht mehr, wie z.Zt. es noch möglich ist, bzw. GARNICHTS VON BEIDEN geht dann AUCH NICHT MEHR. Wer Schüler bzw. ELTERN verpflichten will, Religion ODER Ethik zu wählen, plädiert für ein Vorgang, der sich WahlPFLICHT nennt.

     

    Die Wahl AN SICH ist, bedingt durch die SCHULPFLICHT fremdbestimmt. Die Wahl wird aufgezwungen, von Freiheit kann keine Rede sein!

     

    Der Boykott jener Wahlpflicht (Schwänzen, Schulverweigerung) würde zur Strafe führen, die Möglichkeit, beides zu wählen, wird unmöglich gemacht, da beides zur gleichen Zeit stattfinden wird.

     

    Schule ist und bleibe eine Pflichtveranstaltung. Wer für Freiheit in der Schule ist, muss die Schulpflicht abschaffen oder die Schulen in freie, demokratische bzw. autonome Schulen reformieren!

     

    Fazit: Wir werden von Pro Reli in die Irre geführt. Die Entscheidung zwischen "Ethik" oder "ReligionsUNTERRICHT" (nicht zu verwechseln mit ReligionsKUNDE) kann nicht frei sein, da sie unter dem Umstand der Wahlpflicht ausgeführt wird, die der Schulpflicht unterliegt! Wer das Volk verwirrt und notwendige Fakten unterschlägt, ist unseriös und ist daher nicht zu unterstützen!

  • R
    Rath

    Ich möchte nur kurz zu bedenken geben, dass der sogenannte Absolutheitsanspruch monotheistischer Weltreligionen die geistige und politische Freiheit der Berliner seit Friedrich dem Großen nicht mehr bedroht hat.

     

    Ganz im Gegensatz dazu haben aber die politischen Religionen des NS-Staates und der Kommunisten die Freiheit des Denkens und Handelns in jeder Hinsicht einschränken wollen. Eine entsprechende schulische Indoktrination war hierfür ein probates Herrschaftsmittel.

     

    In der sogennanten DDR boten (durchaus dialektisch) allein die Kirchen Rückzugswinkel für die Werte der Aufklärung und für alternatives von der staatlich-totalitären Norm abweichendes Denken.

     

    Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass gerade in Berlin (wo selbst Spitzenkader regierenden Linken immer noch den Schießbefehl leugnen, das Existenzrecht Israels anzweifeln und Stasi-Opfer als Kriminelle verhöhnen, die man eben entsprechend hart angefasst hätte) ausschließlich staatlich bestellte Kader Werte vermitteln sollen.

     

    Diese Staatslehrer haben sicherlich keine allseits anerkannte Autorität, um den Wahrheitsanspruch der Religionsgemeinschaften bewerten zu können.

     

    Sie hätten vermutlich auch keine Kompetenz dazu. Denn man bräuchte schon Universalgelehrten vom Schlage eines Goethe oder zumindest eines enorm belsenen Jesuiten, um einen gleichsam kompetenten Überblick über "kategorischen Imperativ", die Dreieinigkeitslehre und den Taoismus zu geben. Im Ergebnis würde eben verallgemeinertes Halbwissen über eine unüberschaubare Breite von Themen vermittelt.

     

    In diesem Sinne ist auch die postulierte Neutralität der Lehrer in Glaubensdingen eine Farce. Wie jeder mensch so transportieren auch die staatlichen Lehrer in Berlin ziemlich ungebremst die ethischen Präferenzen und Wertvorstellungen Ihres persönlichen sozialen Umfeldes.

     

    Ob sie dies - über das bestehende Maß hinaus- mit den Anspruch einer staatlichen Ethik (gruselig-hegelianisch) tun sollten, wage ich zu bezweifeln.

  • I
    IhrFenriswolf

    Abgesehen davon das es plötzlich Lehrermangel geben könnte wenn Religion ein Pflichtfach wird. So grenz es doch wieder alle nicht Christen aus, die keine Lehrer zum Unterricht haben

  • N
    Normalo

    Das ist doch mal eine schöne Debatte da in Berlin. Schade, dass sich letztlich wahrscheinlich mal wieder viel zu wenige dafür interessieren.

     

    Im Grunde geht es aber nicht um den Vorrang des Absolutheitsanspruchs, sondern ob man den Schülern die Wahl lässt, sich ihre ethische Erziehung von Jemand mit religiös oder säkular unterlegten Absolutheitsanspruch verabreichen zu lassen. Denn komme Keiner daher und behaupte, weltlicher Ethikunterricht sei frei von Absolutheiten!

     

    Ich selbst hätte seinerzeit den Ethikunterricht gewählt, aber volles Verständnis für Mitschüler gehabt, die Religionsunterricht und nicht AUCH NOCH Ethik haben wollten.

  • P
    peter

    Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    ein klares falsch!

  • P
    Peter

    Die Auseinandersetzung um Pro Reli zeigt uns ein Stück weit -wie zuvor schon zum Thema Flughafen Tempelhof- wie Demokratie funktionieren KÖNNTE, wenn sie denn von den Mächtigen tatsächlich gewollt wäre.

     

    Das undemokratische 25%-Zustimmungsquorum verhindert es aber, die erstarrte Zuschauerdemokratie in eine lebendige, voll entwickelte Demokratie zu verwandeln.

    Viele Menschen, die bei der Einführung des Volksentscheids in Berlin geglaubt haben, nun endlich werde demokratische Mitbestimmung zu einer Selbstverständlichkeit, wurden bitter enttäuscht und haben sich wieder abgewendet.

     

    Wenn "die da oben" wirklich Demokratie wollten, dann würden sie sich nicht so verächtlich über das Volk und dessen Entscheidungen äußern, wie es z.B. der Herr Wowereit getan hat, der öffentlich erklärte, er werde die Abstimmung zu Tempelhof einfach nicht beachten.

     

    Das Zustimmungsquorum muß entweder ganz abgeschafft oder zumindest abgesenkt werden. Nur so lernen die Herrschenden, das Votum des Volkes ernstzunehmen und zu respektieren.

  • RM
    Reiner Moysich

    Menschenrechte oder religiöse Absolutheitsansprüche?

     

    Bei diesem Volksentscheid geht es im Grunde darum, was wichtiger ist: die Menschenrechte - auf welchen das Fach Ethik fußt - oder die über den Religionsunterricht vermittelten Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    Solche barbarischen Ansprüche haben dazu geführt, dass die meisten Kriege Religionskriege sind. Und da sie natürlich gegen die Menschenrechte verstoßen, werden die Menschenrechte noch immer nicht von den drei Religionen anerkannt.

     

    Ich hoffe, die Berliner werden sehr deutlich mit einem „Nein“ gegen die Aufwertung des Religionsunterrichts stimmen und sich so für das Frieden fördernde Fach Ethik entscheiden!

  • A
    Aranxo

    Naja, derzeit scheint Religion ja eher das Kokain fürs Volk zu sein, so aufgeputscht wie die alle sind.

  • JS
    Johan Schreuder

    Unter dem motto, religion ist opium für das volk, würde ich gleich lieber opium verabreichen.

  • X
    Xion

    Man sollte sich ein Beispiel an z.B. Frankreich nehmen und Religion komplett aus der Schule fernhalten. Die Schule ist ein staatliches Organ zur Wissensvermittlung und sollte ein einigermaßen neutrales WELTLICHES Wertebild vermitteln. Die Verbreitung von unterschiedlichsten Aberglauben und kultischer Folklore sollte bitte in den jeweiligen Tempeln vorgenommen werden.

  • N
    Normalo

    @DiversityAndEquality

    Ihr Nick täuscht nur mäßig über die Tatsache hinweg, dass Sie in Wirklichkeit äußertst intolerant für eine Welt eintreten, in der es Dinge nicht geben darf, die Ihnen weltanschaulich gegen den Strich gehen. Nicht weniger geifernd klingen die Tiraden rechter Hetzer über gewisse religiöse oder ethnische Minderheiten.

     

    Die Menschen sind verschieden, und die Religion ist ein viel zu weit verbreitetes Phänomen, um es in die Sphären der Abartigkeit zu schieben. Ich bin froh, in einem Staat zu leben, der die Ausübung der Religion freistellt und schützt, Sie offenbar nicht. Sie möchten ieber die Menschen umprogrammieren, dabei vie Spaß!

  • SF
    Sigrid Friebe

    Diese Abstimmung erinnert mich sehr an die untergegangene DDR. Dort wurde auch alles, was religiös war unterdrückt oder benachteiligt. Wir sind freie mündige Menschen und sollten die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten haben. Ich hoffe, dass Pro reli gewinnt und damit die Möglichkeit zur freien Entscheidung.

  • F
    FreierBürger

    In dieser Frage geht es klipp und klar um die Freiheit des Individuums, in diesem Falle der SchülerInnen, selbstbestimmt sich für Reli oder Ethik entscheiden zu können.

     

    Es spricht wieder einmal Bände, dass sich die Linke und Teile der Grünen/SPD einen in sich geschlossenen, verpflichtenden ,,Volksunterricht'' a la DDR-Staatsbürgerkunde etablieren wollen. Ich begrüße ausdrücklich die Initiative Pro-Reli, die den Schüler die Wahl lässt - und ihnen Ethik nicht aufoktroyiert.

     

    Für die Freiheit der Wahl!

  • CM
    Claudia Moretti

    Die Menschenrechte gründen auf einer in der antiken Philosophie theoretisch formulierten, vom Christentum praktisch - mit dem Anlauf von Jahrhunderten - allmählich durchgesetzten Ethik der gemeinsamen Geist-Natur des Menschen. Christen begründen diese Gleichheit mit der Schöpfungsentsprechung zwischen Gott und Mensch (Gen 1,27: als "Entsprechung Gottes schuf er sie"). Die Gegner von "Pro-Reli" haben noch nicht einmal diesen Zusammenhang erkant, sie mutieren in Zeiten vor die griechische Aufklärung zurück! Wer auf eine begründbare, lebbare Ethik in Berlin und in der Bundesrepublik setzt, der wählt "Pro-Reli!"

  • V
    vic

    Ethik-Unterricht ist wichtig, da er u.A. ein Miteiander, auch der Religionen fördert.

    Religions-Unterricht hingegen fördert den Alleinanspruch des jeweiligen Glaubens.

    Zudem ist Antisemitismus keine Religion und deshalb ein Thema für den Ethik-Unterricht, nicht für den Religions-Unterricht.

  • D
    DiversityAndEquality

    In keiner anderen westlichen Demokratie wäre eine derartige religiöse Gehirnwäsche in den Schulen möglich, wie sie in fast ganz Deutschland praktiziert wird. "Religion" oder andere Herrschafts- und Unterdrückungslehren haben in den Einrichtungen eines freiheitlich-demokratischen Staates und ganz besonders in seinen Bildungsinstitutionen nichts verloren. Und jetzt sollen auch noch in Berlin die Uhren zurück ins gesellschaftspolitische Mittelalter gestellt werden? Wann befreit sich die Menschheit endlich von gewalttätigen Märchenbüchern und deren Missionaren und verheerenden Folgen, und wo, wenn nicht im Bildungssystem einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, soll hierfür, das längst überfällige kritische Bewusstsein geschaffen werden???

  • SW
    Stefan Weiß

    In Deutschland herrscht Schulpflicht. Aus der Schulpflicht heraus, sollen, so Pro Reli, die Schüler VERPFLICHTET werden, Religion ODER Ethik zu wählen! Beides geht dann nicht mehr, wie z.Zt. es noch möglich ist, bzw. GARNICHTS VON BEIDEN geht dann AUCH NICHT MEHR. Wer Schüler bzw. ELTERN verpflichten will, Religion ODER Ethik zu wählen, plädiert für ein Vorgang, der sich WahlPFLICHT nennt.

     

    Die Wahl AN SICH ist, bedingt durch die SCHULPFLICHT fremdbestimmt. Die Wahl wird aufgezwungen, von Freiheit kann keine Rede sein!

     

    Der Boykott jener Wahlpflicht (Schwänzen, Schulverweigerung) würde zur Strafe führen, die Möglichkeit, beides zu wählen, wird unmöglich gemacht, da beides zur gleichen Zeit stattfinden wird.

     

    Schule ist und bleibe eine Pflichtveranstaltung. Wer für Freiheit in der Schule ist, muss die Schulpflicht abschaffen oder die Schulen in freie, demokratische bzw. autonome Schulen reformieren!

     

    Fazit: Wir werden von Pro Reli in die Irre geführt. Die Entscheidung zwischen "Ethik" oder "ReligionsUNTERRICHT" (nicht zu verwechseln mit ReligionsKUNDE) kann nicht frei sein, da sie unter dem Umstand der Wahlpflicht ausgeführt wird, die der Schulpflicht unterliegt! Wer das Volk verwirrt und notwendige Fakten unterschlägt, ist unseriös und ist daher nicht zu unterstützen!

  • R
    Rath

    Ich möchte nur kurz zu bedenken geben, dass der sogenannte Absolutheitsanspruch monotheistischer Weltreligionen die geistige und politische Freiheit der Berliner seit Friedrich dem Großen nicht mehr bedroht hat.

     

    Ganz im Gegensatz dazu haben aber die politischen Religionen des NS-Staates und der Kommunisten die Freiheit des Denkens und Handelns in jeder Hinsicht einschränken wollen. Eine entsprechende schulische Indoktrination war hierfür ein probates Herrschaftsmittel.

     

    In der sogennanten DDR boten (durchaus dialektisch) allein die Kirchen Rückzugswinkel für die Werte der Aufklärung und für alternatives von der staatlich-totalitären Norm abweichendes Denken.

     

    Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass gerade in Berlin (wo selbst Spitzenkader regierenden Linken immer noch den Schießbefehl leugnen, das Existenzrecht Israels anzweifeln und Stasi-Opfer als Kriminelle verhöhnen, die man eben entsprechend hart angefasst hätte) ausschließlich staatlich bestellte Kader Werte vermitteln sollen.

     

    Diese Staatslehrer haben sicherlich keine allseits anerkannte Autorität, um den Wahrheitsanspruch der Religionsgemeinschaften bewerten zu können.

     

    Sie hätten vermutlich auch keine Kompetenz dazu. Denn man bräuchte schon Universalgelehrten vom Schlage eines Goethe oder zumindest eines enorm belsenen Jesuiten, um einen gleichsam kompetenten Überblick über "kategorischen Imperativ", die Dreieinigkeitslehre und den Taoismus zu geben. Im Ergebnis würde eben verallgemeinertes Halbwissen über eine unüberschaubare Breite von Themen vermittelt.

     

    In diesem Sinne ist auch die postulierte Neutralität der Lehrer in Glaubensdingen eine Farce. Wie jeder mensch so transportieren auch die staatlichen Lehrer in Berlin ziemlich ungebremst die ethischen Präferenzen und Wertvorstellungen Ihres persönlichen sozialen Umfeldes.

     

    Ob sie dies - über das bestehende Maß hinaus- mit den Anspruch einer staatlichen Ethik (gruselig-hegelianisch) tun sollten, wage ich zu bezweifeln.

  • I
    IhrFenriswolf

    Abgesehen davon das es plötzlich Lehrermangel geben könnte wenn Religion ein Pflichtfach wird. So grenz es doch wieder alle nicht Christen aus, die keine Lehrer zum Unterricht haben

  • N
    Normalo

    Das ist doch mal eine schöne Debatte da in Berlin. Schade, dass sich letztlich wahrscheinlich mal wieder viel zu wenige dafür interessieren.

     

    Im Grunde geht es aber nicht um den Vorrang des Absolutheitsanspruchs, sondern ob man den Schülern die Wahl lässt, sich ihre ethische Erziehung von Jemand mit religiös oder säkular unterlegten Absolutheitsanspruch verabreichen zu lassen. Denn komme Keiner daher und behaupte, weltlicher Ethikunterricht sei frei von Absolutheiten!

     

    Ich selbst hätte seinerzeit den Ethikunterricht gewählt, aber volles Verständnis für Mitschüler gehabt, die Religionsunterricht und nicht AUCH NOCH Ethik haben wollten.

  • P
    peter

    Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    ein klares falsch!

  • P
    Peter

    Die Auseinandersetzung um Pro Reli zeigt uns ein Stück weit -wie zuvor schon zum Thema Flughafen Tempelhof- wie Demokratie funktionieren KÖNNTE, wenn sie denn von den Mächtigen tatsächlich gewollt wäre.

     

    Das undemokratische 25%-Zustimmungsquorum verhindert es aber, die erstarrte Zuschauerdemokratie in eine lebendige, voll entwickelte Demokratie zu verwandeln.

    Viele Menschen, die bei der Einführung des Volksentscheids in Berlin geglaubt haben, nun endlich werde demokratische Mitbestimmung zu einer Selbstverständlichkeit, wurden bitter enttäuscht und haben sich wieder abgewendet.

     

    Wenn "die da oben" wirklich Demokratie wollten, dann würden sie sich nicht so verächtlich über das Volk und dessen Entscheidungen äußern, wie es z.B. der Herr Wowereit getan hat, der öffentlich erklärte, er werde die Abstimmung zu Tempelhof einfach nicht beachten.

     

    Das Zustimmungsquorum muß entweder ganz abgeschafft oder zumindest abgesenkt werden. Nur so lernen die Herrschenden, das Votum des Volkes ernstzunehmen und zu respektieren.

  • RM
    Reiner Moysich

    Menschenrechte oder religiöse Absolutheitsansprüche?

     

    Bei diesem Volksentscheid geht es im Grunde darum, was wichtiger ist: die Menschenrechte - auf welchen das Fach Ethik fußt - oder die über den Religionsunterricht vermittelten Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    Solche barbarischen Ansprüche haben dazu geführt, dass die meisten Kriege Religionskriege sind. Und da sie natürlich gegen die Menschenrechte verstoßen, werden die Menschenrechte noch immer nicht von den drei Religionen anerkannt.

     

    Ich hoffe, die Berliner werden sehr deutlich mit einem „Nein“ gegen die Aufwertung des Religionsunterrichts stimmen und sich so für das Frieden fördernde Fach Ethik entscheiden!

  • A
    Aranxo

    Naja, derzeit scheint Religion ja eher das Kokain fürs Volk zu sein, so aufgeputscht wie die alle sind.

  • JS
    Johan Schreuder

    Unter dem motto, religion ist opium für das volk, würde ich gleich lieber opium verabreichen.

  • X
    Xion

    Man sollte sich ein Beispiel an z.B. Frankreich nehmen und Religion komplett aus der Schule fernhalten. Die Schule ist ein staatliches Organ zur Wissensvermittlung und sollte ein einigermaßen neutrales WELTLICHES Wertebild vermitteln. Die Verbreitung von unterschiedlichsten Aberglauben und kultischer Folklore sollte bitte in den jeweiligen Tempeln vorgenommen werden.

  • N
    Normalo

    @DiversityAndEquality

    Ihr Nick täuscht nur mäßig über die Tatsache hinweg, dass Sie in Wirklichkeit äußertst intolerant für eine Welt eintreten, in der es Dinge nicht geben darf, die Ihnen weltanschaulich gegen den Strich gehen. Nicht weniger geifernd klingen die Tiraden rechter Hetzer über gewisse religiöse oder ethnische Minderheiten.

     

    Die Menschen sind verschieden, und die Religion ist ein viel zu weit verbreitetes Phänomen, um es in die Sphären der Abartigkeit zu schieben. Ich bin froh, in einem Staat zu leben, der die Ausübung der Religion freistellt und schützt, Sie offenbar nicht. Sie möchten ieber die Menschen umprogrammieren, dabei vie Spaß!

  • SF
    Sigrid Friebe

    Diese Abstimmung erinnert mich sehr an die untergegangene DDR. Dort wurde auch alles, was religiös war unterdrückt oder benachteiligt. Wir sind freie mündige Menschen und sollten die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten haben. Ich hoffe, dass Pro reli gewinnt und damit die Möglichkeit zur freien Entscheidung.

  • F
    FreierBürger

    In dieser Frage geht es klipp und klar um die Freiheit des Individuums, in diesem Falle der SchülerInnen, selbstbestimmt sich für Reli oder Ethik entscheiden zu können.

     

    Es spricht wieder einmal Bände, dass sich die Linke und Teile der Grünen/SPD einen in sich geschlossenen, verpflichtenden ,,Volksunterricht'' a la DDR-Staatsbürgerkunde etablieren wollen. Ich begrüße ausdrücklich die Initiative Pro-Reli, die den Schüler die Wahl lässt - und ihnen Ethik nicht aufoktroyiert.

     

    Für die Freiheit der Wahl!

  • CM
    Claudia Moretti

    Die Menschenrechte gründen auf einer in der antiken Philosophie theoretisch formulierten, vom Christentum praktisch - mit dem Anlauf von Jahrhunderten - allmählich durchgesetzten Ethik der gemeinsamen Geist-Natur des Menschen. Christen begründen diese Gleichheit mit der Schöpfungsentsprechung zwischen Gott und Mensch (Gen 1,27: als "Entsprechung Gottes schuf er sie"). Die Gegner von "Pro-Reli" haben noch nicht einmal diesen Zusammenhang erkant, sie mutieren in Zeiten vor die griechische Aufklärung zurück! Wer auf eine begründbare, lebbare Ethik in Berlin und in der Bundesrepublik setzt, der wählt "Pro-Reli!"

  • V
    vic

    Ethik-Unterricht ist wichtig, da er u.A. ein Miteiander, auch der Religionen fördert.

    Religions-Unterricht hingegen fördert den Alleinanspruch des jeweiligen Glaubens.

    Zudem ist Antisemitismus keine Religion und deshalb ein Thema für den Ethik-Unterricht, nicht für den Religions-Unterricht.

  • D
    DiversityAndEquality

    In keiner anderen westlichen Demokratie wäre eine derartige religiöse Gehirnwäsche in den Schulen möglich, wie sie in fast ganz Deutschland praktiziert wird. "Religion" oder andere Herrschafts- und Unterdrückungslehren haben in den Einrichtungen eines freiheitlich-demokratischen Staates und ganz besonders in seinen Bildungsinstitutionen nichts verloren. Und jetzt sollen auch noch in Berlin die Uhren zurück ins gesellschaftspolitische Mittelalter gestellt werden? Wann befreit sich die Menschheit endlich von gewalttätigen Märchenbüchern und deren Missionaren und verheerenden Folgen, und wo, wenn nicht im Bildungssystem einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, soll hierfür, das längst überfällige kritische Bewusstsein geschaffen werden???

  • SW
    Stefan Weiß

    In Deutschland herrscht Schulpflicht. Aus der Schulpflicht heraus, sollen, so Pro Reli, die Schüler VERPFLICHTET werden, Religion ODER Ethik zu wählen! Beides geht dann nicht mehr, wie z.Zt. es noch möglich ist, bzw. GARNICHTS VON BEIDEN geht dann AUCH NICHT MEHR. Wer Schüler bzw. ELTERN verpflichten will, Religion ODER Ethik zu wählen, plädiert für ein Vorgang, der sich WahlPFLICHT nennt.

     

    Die Wahl AN SICH ist, bedingt durch die SCHULPFLICHT fremdbestimmt. Die Wahl wird aufgezwungen, von Freiheit kann keine Rede sein!

     

    Der Boykott jener Wahlpflicht (Schwänzen, Schulverweigerung) würde zur Strafe führen, die Möglichkeit, beides zu wählen, wird unmöglich gemacht, da beides zur gleichen Zeit stattfinden wird.

     

    Schule ist und bleibe eine Pflichtveranstaltung. Wer für Freiheit in der Schule ist, muss die Schulpflicht abschaffen oder die Schulen in freie, demokratische bzw. autonome Schulen reformieren!

     

    Fazit: Wir werden von Pro Reli in die Irre geführt. Die Entscheidung zwischen "Ethik" oder "ReligionsUNTERRICHT" (nicht zu verwechseln mit ReligionsKUNDE) kann nicht frei sein, da sie unter dem Umstand der Wahlpflicht ausgeführt wird, die der Schulpflicht unterliegt! Wer das Volk verwirrt und notwendige Fakten unterschlägt, ist unseriös und ist daher nicht zu unterstützen!

  • R
    Rath

    Ich möchte nur kurz zu bedenken geben, dass der sogenannte Absolutheitsanspruch monotheistischer Weltreligionen die geistige und politische Freiheit der Berliner seit Friedrich dem Großen nicht mehr bedroht hat.

     

    Ganz im Gegensatz dazu haben aber die politischen Religionen des NS-Staates und der Kommunisten die Freiheit des Denkens und Handelns in jeder Hinsicht einschränken wollen. Eine entsprechende schulische Indoktrination war hierfür ein probates Herrschaftsmittel.

     

    In der sogennanten DDR boten (durchaus dialektisch) allein die Kirchen Rückzugswinkel für die Werte der Aufklärung und für alternatives von der staatlich-totalitären Norm abweichendes Denken.

     

    Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass gerade in Berlin (wo selbst Spitzenkader regierenden Linken immer noch den Schießbefehl leugnen, das Existenzrecht Israels anzweifeln und Stasi-Opfer als Kriminelle verhöhnen, die man eben entsprechend hart angefasst hätte) ausschließlich staatlich bestellte Kader Werte vermitteln sollen.

     

    Diese Staatslehrer haben sicherlich keine allseits anerkannte Autorität, um den Wahrheitsanspruch der Religionsgemeinschaften bewerten zu können.

     

    Sie hätten vermutlich auch keine Kompetenz dazu. Denn man bräuchte schon Universalgelehrten vom Schlage eines Goethe oder zumindest eines enorm belsenen Jesuiten, um einen gleichsam kompetenten Überblick über "kategorischen Imperativ", die Dreieinigkeitslehre und den Taoismus zu geben. Im Ergebnis würde eben verallgemeinertes Halbwissen über eine unüberschaubare Breite von Themen vermittelt.

     

    In diesem Sinne ist auch die postulierte Neutralität der Lehrer in Glaubensdingen eine Farce. Wie jeder mensch so transportieren auch die staatlichen Lehrer in Berlin ziemlich ungebremst die ethischen Präferenzen und Wertvorstellungen Ihres persönlichen sozialen Umfeldes.

     

    Ob sie dies - über das bestehende Maß hinaus- mit den Anspruch einer staatlichen Ethik (gruselig-hegelianisch) tun sollten, wage ich zu bezweifeln.

  • I
    IhrFenriswolf

    Abgesehen davon das es plötzlich Lehrermangel geben könnte wenn Religion ein Pflichtfach wird. So grenz es doch wieder alle nicht Christen aus, die keine Lehrer zum Unterricht haben

  • N
    Normalo

    Das ist doch mal eine schöne Debatte da in Berlin. Schade, dass sich letztlich wahrscheinlich mal wieder viel zu wenige dafür interessieren.

     

    Im Grunde geht es aber nicht um den Vorrang des Absolutheitsanspruchs, sondern ob man den Schülern die Wahl lässt, sich ihre ethische Erziehung von Jemand mit religiös oder säkular unterlegten Absolutheitsanspruch verabreichen zu lassen. Denn komme Keiner daher und behaupte, weltlicher Ethikunterricht sei frei von Absolutheiten!

     

    Ich selbst hätte seinerzeit den Ethikunterricht gewählt, aber volles Verständnis für Mitschüler gehabt, die Religionsunterricht und nicht AUCH NOCH Ethik haben wollten.

  • P
    peter

    Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    ein klares falsch!

  • P
    Peter

    Die Auseinandersetzung um Pro Reli zeigt uns ein Stück weit -wie zuvor schon zum Thema Flughafen Tempelhof- wie Demokratie funktionieren KÖNNTE, wenn sie denn von den Mächtigen tatsächlich gewollt wäre.

     

    Das undemokratische 25%-Zustimmungsquorum verhindert es aber, die erstarrte Zuschauerdemokratie in eine lebendige, voll entwickelte Demokratie zu verwandeln.

    Viele Menschen, die bei der Einführung des Volksentscheids in Berlin geglaubt haben, nun endlich werde demokratische Mitbestimmung zu einer Selbstverständlichkeit, wurden bitter enttäuscht und haben sich wieder abgewendet.

     

    Wenn "die da oben" wirklich Demokratie wollten, dann würden sie sich nicht so verächtlich über das Volk und dessen Entscheidungen äußern, wie es z.B. der Herr Wowereit getan hat, der öffentlich erklärte, er werde die Abstimmung zu Tempelhof einfach nicht beachten.

     

    Das Zustimmungsquorum muß entweder ganz abgeschafft oder zumindest abgesenkt werden. Nur so lernen die Herrschenden, das Votum des Volkes ernstzunehmen und zu respektieren.

  • RM
    Reiner Moysich

    Menschenrechte oder religiöse Absolutheitsansprüche?

     

    Bei diesem Volksentscheid geht es im Grunde darum, was wichtiger ist: die Menschenrechte - auf welchen das Fach Ethik fußt - oder die über den Religionsunterricht vermittelten Absolutheitsansprüche der drei monotheistischen Religionen Islam, Christen- und Judentum, welche jeweils den gleichen(!) Anspruch erheben, die allein wahre und gültige Religion zu sein und als solche anerkannt zu werden.

     

    Solche barbarischen Ansprüche haben dazu geführt, dass die meisten Kriege Religionskriege sind. Und da sie natürlich gegen die Menschenrechte verstoßen, werden die Menschenrechte noch immer nicht von den drei Religionen anerkannt.

     

    Ich hoffe, die Berliner werden sehr deutlich mit einem „Nein“ gegen die Aufwertung des Religionsunterrichts stimmen und sich so für das Frieden fördernde Fach Ethik entscheiden!

  • A
    Aranxo

    Naja, derzeit scheint Religion ja eher das Kokain fürs Volk zu sein, so aufgeputscht wie die alle sind.

  • JS
    Johan Schreuder

    Unter dem motto, religion ist opium für das volk, würde ich gleich lieber opium verabreichen.