: Pro ÖTV-Vorstoß
■ DGB-Vizechefin verteidigt Fritsch
In der Diskussion um die Beschränkung von Tarifleistungen auf Gewerkschaftsmitglieder hat die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer indirekt den Vorstoß verteidigt, Tarifverträge nur noch für Mitglieder auszuhandeln. Die Empörung über den Vorschlag des Hamburger ÖTV-Vorsitzenden Fritsch halte sie für unangebracht, sagte Engelen-Kefer am Sonntag in Bottrop. „Glauben die Nichtorganisierten etwa, sogar einen Anspruch darauf zu haben, daß andere für sie auf Dauer die Kastanien aus dem Feuer holen, während sie nur die Hände in den Schoß zu legen brauchen?“
Auch der Hamburger DAG-Sprecher Uwe Martens forderte in der Welt am Sonntag, Arbeitgeber sollten sich verpflichten, in Tarifverträgen bestimmte Sonderleistungen nur noch Gewerkschaftsmitgliedern zuzusichern. Mit Sondervereinbarungen gebe es keine Rechtsprobleme, da Tarifverträge grundsätzlich nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten würden, sagte Martens. Tariflich vereinbarte Lohn- und Gehaltserhöhungen müßten aber weiter für alle gelten.
Eine klare Absage erteilte IG-Metall-Chef Klaus Zwickel erneut dem ÖTV-Vorstoß. Dies sei ein „ungeeigneter Vorschlag“, den Mitgliederschwund der Gewerkschaften zu stoppen. „Für die Gewerkschaften dürfen Nichtorganisierte keine Feinde sein, die man bestraft“, sagte er der Oldenburger Nordwest-Zeitung. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen