Pro & Contra zum Schulessen I: Das bessere Mahl möge gewinnen
Mit den bisherigen Geld kann kein Caterer gutes Mittagessen herstellen. Das hat Schulsenatorin Scheeres schnell gelernt.
E in wesentlicher Teil des Grundschulunterrichts besteht heute darin, jungen Menschen zu erklären, wie unsere hochkomplexe postindustrielle Gesellschaft funktioniert. Und welche Rolle die Natur bei alldem noch spielen darf. Schüler sollen also lernen zu fragen, wie es sein kann, dass Lebensmittel in Deutschland so billig sind – und ob sie eventuell nicht zu billig sind. Sprich, die Bezeichnung Lebens-Mittel nicht mehr verdienen.
Mit den bisher für Nahrungsmittel vorgesehenen 50 Cent kann kein Caterer ein vernünftiges und gesundes Schulmittagessen herstellen. Das hat Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) erstaunlich schnell gelernt. Und sie hat die richtigen Schlüsse daraus gezogen: Künftig sollen alle Versorger mehr als doppelt so viele Cent zur Verfügung haben. Und beweisen, was sie damit kochen können. Auf dass das bessere Mahl gewinne.
Lehren aus dem Preis
Natürlich gibt es das nicht umsonst: Der Preis steigt – für alle jene, die sonst keine Transferleistungen von Staat kriegen – um 14 auf 37 Euro im Monat. Das ist deutlich, aber nicht unbedingt nur schlecht. Denn in dieser hochkomplexen Gesellschaft wird viel übers Geld justiert. Steigende Preise signalisieren eben auch eine wachsende Bedeutung. Es ist nur fair, wenn diese Lebensmitteln zuteil wird.
Denn es sind nicht nur Grundschüler, die noch etwas über die Wertigkeit von Essen lernen müssen, sondern auch viele Eltern. Sie können sich künftig zudem an der Auswahl der Caterer beteiligen. Und am eigenen Leib verspüren, was ihre Kinder essen (müssen).
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