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Private Kitas kontrovers

■ GEW hält Privatisierung für unrealistisch

Die Forderung der Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege nach Übergabe aller 122.000 städtischen Kitaplätze an freie Träger hat gestern zu kontroversen Reaktionen geführt. Während die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Initiative als unrealistisch und unseriös bewertet, wurde sie von FDP- Landeschef Martin Matz begrüßt.

Die Liga hatte ihren Vorstoß damit begründet, daß freie Träger die Einrichtungen wesentlich billiger betreiben könnten als Kommunen. Sie selbst erklärte sich bereit, unter bestimmten Bedingungen 30.000 Kitas zu übernehmen, davon 20.000 im Westteil der Stadt. Der Staatssekretär in der Senatsjugendverwaltung, Klaus Löhe, hatte den Vorschlag grundsätzlich begrüßt, jedoch die Privatisierung aller Plätze unter Hinweis auf die Pflicht des Staates für ein pluralistisches Angebot abgelehnt. Die GEW vermutet hinter der Forderung die Absicht, „ein negatives Klima gegen städtische Kitas und die dort beschäftigten Erzieherinnen zu erzeugen“. Zugleich befürchte sie, daß damit der vereinbarte Schutz der Beschäftigten vor betriebsbedingten Kündigungen aufgeweicht werden solle, erklärte GEW-Vize Dieter Haase. ADN

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