Preußische Schlösser und Gärten: Stille Tage in Sanssouci
Starker Besucherrückgang in Schlössern und Gärten Potsdams. 2010 will Schlösserstiftung mit Schau über "Miss Preußen", Königin Luise, punkten.
Preußens Glanz und Gloria stand bislang synonym für Besuchermassen und perfekt inszenierte Geschichte. 2009 jedoch hat der Preußenhype eine deutliche Delle erhalten: Besonders Sanssouci und das Neue Palais in Potsdam, bislang Touristenmagnet Nummer eins unter den über 700 Schlössern und Gärten, haben Besucher verloren.
Nach Angaben der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) sank in ihren Einrichtungen im vergangenen Jahr die Zahl der Besucher um durchschnittlich 5,8 Prozent. "Vor allem in Potsdam gingen die Zahlen um 12 Prozent zurück", wie Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Mittwoch bilanzierte. Für das Schrumpfen der Besucherzahl von 2,1 auf 1,9 Millionen machte Dorgerloh "einen allgemeinen Trend zum Rückgang" und die starke Konkurrenz durch Berlin mitverantwortlich.
Gerade in Berlin hätten das neu renovierte Schloss Schönhausen in Pankow und das Schloss Charlottenburg mit seiner Cranach-Ausstellung mehr gezogen als erwartet. Auch in märkischen Schlössern seien teilweise Besucherzuwächse registriert worden, so der Schlösser-Chef.
Dorgerloh bilanzierte dennoch für die Stiftung insgesamt "ein wirtschaftlich solides Jahr". Was auch damit zusammenhänge, dass der Gesamtetat der SPSG von knapp 60 Millionen Euro nicht geschrumpft sei und das "Sonderfinanzierungsabkommen" zwischen dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg zur Rettung der maroden Schlösser 2009 abgeschlossen werden konnte. Zentrale Projekte, wie etwa der Grottensaal in Potsdam, können damit saniert werden.
Das Jahr 2010 werde, so die Stiftung, "ganz im Zeichen von Königin Luise (1776-1810) und deren 200. Todesjahr stehen". Zum Thema "Miss Preußen" seien drei Ausstellungen geplant, darunter "Luise. Leben und Mythos der Königin". Dennoch scheinen die Aussichten für die Stiftung nicht eben nur rosig. Weil 2011 hauptsächlich "Baustellen" zu besichtigen seien, habe die Stiftung in diesem Jahr keine weitere große Preußenschau vorgesehen.
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