Press-Schlag: Kein Recht auf Verweigerung
■ Frankfurter Nationalelfmuffel Möller gesperrt
Am Samstag kommt Bayern München nach Frankfurt und da hätten die Hessen gern ihre beste Mannschaft auf dem Platz. Zu der gehört auch der 19 jährige Andreas Möller, den viele als das „größte Talent des deutschen Fußballs“ betrachten. Just dieser sollte aber nach dem Willen des DFB bei der Junioren–Europameisterschaft in Jugoslawien dem deutschen Mittelfeld Durchschlagskraft verleihen. Frankfurt blieb eisern und verwies auf die Gefahr einer körperlichen Überbeanspruchung, wegen der Möller auch letzten Samstag in Berlin nur 15 Minuten gespielt hatte. Der Spieler selbst machte schulische Gründe geltend und hoffte, daß dem DFB eine Ausbildung im bürgerlichen Beruf wichtiger sei als der Lizenzspieler–Job. Doch weit gefehlt. Die Sache ging vor das DFB–Bundesgericht, welches Möller für die Dauer der Junioren–EM (bis 16.10.) sperrte. Die Vereine seien verpflichtet, angeforderte Spieler für Auswahlmannschaften abzustellen, urteilte das Gericht, und die Spieler hätten der Aufforderung Folge zu leisten. Möglicherweise haben sich einige Spieler ihren Rücktritt aus der Nationalmanschaft ja zu einfach vorgestellt. Die Herren Eder, Jakobs oder Magath sollten sich jedenfalls nicht wundern, wenn plötzlich Feldjäger vor ihrer Tür stehen und sie in irgendein Stadion dieser Welt verschleppen, wo ein diabolisch grinsender Beckenbauer ihrer harrt. Matti
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