■ Press-Schlag: Alle gegen Axel
Erst sagen alle, er sei nicht der richtige und krittelt an seiner Bewerbung rum. Als nächsten vergraulen sie ihm die Olympia-Botschafter, und er vergrault im Gegenzug die IOC-Mitglieder, als eine Intim-Kartei mit den Neigungen der Olympiabestimmer publik wird. Die vorgelegte Finanzstudie geriet ebenfalls unter Beschuß. Und nun will selbst Berlins Oberolympiabär Diepgen nicht mehr so recht zu ihm halten. Axel Nawrocki, Chef der Berliner Olympiabewerbung, hat wirklich keinen schönen Job. Nur, an den Nagel hängen kann er ihn nicht mehr. Denn wenn die Kampagne nochmals das Spitzenzugpferd wechselt, ist der olympische Ofen endgültig aus, findet Herr Diepgen: „bewerbungspolitischer Selbstmord“. Am Montag jedoch erfand der Aufsichtsrat eine Lösung, die zwar Nawrocki das Gesicht kostet, nicht aber der Bewerbung: Er bekommt einen Stellvertreter, den ehemaligen Diplomaten in Rom Friedrich Ruth. Dieser Vorschlag, so versichert Diepgen, sei „sehr alt“ und stamme von Nawrocki selbst. Alsdann wiesen die Olympioniken die Gerüchte über die marode Finanzlage des Projekts zurück und erklärten die verdächtige Herabsetzung des GmbH- Etats (jetzt 29 Millionen) um 3,9 Millionen als Zeichen klugen Wirtschaftens. Wenig klug fand der Ersteller des Finanzgutachtens, Wolfgang Maennig, die Ausführungen des Spiegel, der von einem Gefälligkeitsgutachten berichtete. Der Wirtschaftswissenschaftler leitete rechtliche Schritte ein, fordert Schadenersatz und Schmerzensgeld. miß
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