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■ Press-SchlagDer späte Lothar kommt zu früh

Wie kommt es gleich nochmal gewöhnlich im Fußball- Gewerbe? Danke, Lothar! „Es kommt“, sagt der Mann, der es wissen muß, „wie es kommen muß!“ Wie es kommen muß, käme es, wenn Matthäus (34) zunächst „die letzten beiden Saisonspiele erfolgreich“ kickte und dies „auch der Bundestrainer“ sähe. Denn alles, was der sieht, derzeit, ist kein Bedarf. „Lothar“, hat Berti Vogts (48) in seiner unverblümten Art wissen lassen, „wird weder beim Abschiedsspiel von Guido Buchwald noch in Bulgarien oder in der Schweiz spielen.“

Hier nun hat er eine Zäsur gemacht und also noch nicht verraten, daß Lothar auch nicht am 6. September gegen Georgien, nicht am 8. Oktober gegen Moldawien noch am 11. Oktober in Wales und schon gar nicht am 15. November gegen Bulgarien ran darf. „Er muß erst noch eine Anzahl von Bundesligaspielen bestreiten“, hat der Bundestrainer gesagt. Und nachdem er herausgefunden hatte, daß nur noch zwei derzeit anstehen, nachgesetzt, daß zwei keinesfalls genügten, um alte Tauglichkeit neu zu beweisen.

Andererseits genügen ja zwei vielleicht doch: Zwei wie Klinsmann und Helmer, die, sagt Vogts, ihm zur Seite stehen sollen. Die Namen kennt Matthäus, die hört er schon in München jeden Tag. Hat Vogts den Tip womöglich sogar vom Franz?

Sagen wir's ausnahmsweise, wie es ist: Den Lothar will keiner mehr haben. Denkt langsam Lothar. Eilig hat er sich darum in Buchwalds Team gemogelt, um heute abend Präsenz zu zeigen. Ist dringend nötig. Oder was soll man von einem Satz halten, wie jenem des Vogts, es sei „unsere Aufgabe, daß er nicht zu früh beginnt“? Klingt das nicht wie: Spät ist niemals spät genug? pu

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