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■ Press-SchlagDer FCK kann Fuchs gestohlen bleiben

Der neue runde Tisch, den der 1. FC Kaiserslautern jüngst angeschafft hat, wird noch diese Woche erstmals gebraucht: zur Krisensitzung. Während Spieler und Trainer Ferien machen, hatte den Kaufmännischen Direktor Klaus Fuchs eine Anfrage des Karlsruher SC nach der Dauer seines Vertrages erreicht. Wie es jedem Arbeitnehmer zusteht, traf sich Fuchs mit KSC-Präsident Roland Schmider. Derweil lag FCK-Präsident Norbert Thines nach überstandener Operation im Krankenhaus und ahnte nichts. „Ich wollte ihn nicht mit dieser Sache belasten“, sagt Fuchs.

Doch beim KSC saß ein Maulwurf, und der trug die Heimlichtuereien ans Krankenbett. Entgegen seiner ausgleichenden Art schrie der Oberteufel: Verrat! Das sowieso nie von Mißtrauen freie Verhältnis Thines' zu dem Mann, der für den 1. FCK wirtschaftlich das ist, was Karlheinz Feldkamp sportlich war, war zerbrochen. Die Mißstimmung hat ihre Vorgeschichte: Als nach dem Abgang Ciriaco Sforzas auch noch das FCK-Denkmal Stefan Kuntz seinen Abgang ankündigte, hätte Thines klarwerden müssen, daß es auf dem Betzenberg nie mehr so sein würde wie vorher. Fuchs aber war der einzige aus der Führungsriege, der Kuntz halten wollte – weniger wegen sportlicher als wegen wirtschaftlicher Gründe und der Symbolkraft des Spielers. Doch nicht mal eine Präsidiumssitzung war Kuntz' Wechsel dem Präsidenten wert. Da war Fuchs verstimmt, jetzt spielt Thines den Beleidigten.

Nun wird Klaus Fuchs ab kommenden Januar wohl für den KSC arbeiten. „Auch Norbert Thines hat den Verein einmal als Geschäftsführer verlassen“, sagt er. Doch der kam 1985 wieder und wurde 1988 sogar Präsident. Günter Rohrbacher-List

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