Preisverleihung der "Freischreiber": Das Jüngste Gericht der Anonymen

Der Berufsverband "Freischreiber" hat die fairste Redaktion Deutschlands gekürt. Die unfairste ist noch einmal knapp davongekommen.

Der Arbeitgeber von so manchem freien Autor. Bild: Photocase / zettberlin

Brand Eins ist im Umgang mit Freien die fairste Printredaktion Deutschlands. Der Berufsverband Freischreiber, ein Zusammenschluss freier JournalistInnen, hat das Team des Wirtschaftsmagazins am Freitag in Hamburg mit dem Himmel-Preis ausgezeichnet.

Die Rückmeldungen auf eingereichte Themenvorschläge kämen schnell, die Bezahlung sei fair und die Absprachen über Länge, Inhalt und Stoßrichtung der Texte gründlich, so die Begründung der Jury. Für den Himmel-Preis nominiert waren zudem das junge Wirtschaftsmagazin Enorm und das populärwissenschaftliche Magazin PM.

Freischreiber verlieh den Himmel-Preis zum ersten Mal. Er soll auf den "Code of Fairness" aufmerksam machen, einer vom Berufsverband aufgestellten Liste zum fairen Umgang mit Freien.

Ursprünglich hatte der Berufsverband neben der fairsten auch die "fieseste" Redaktion auszeichnen wollen. Für den Negativpreis nominiert waren das Magazin Neon des Großverlags Gruner + Jahr, Spiegel Online und die Frauenzeitschrift Für Sie des Jahreszeiten-Verlags.

Nach Kritik am Wahlverfahren und an den wenigen Daten, die zu den Nominierungen führte, froren die Freischreiber den "Hölle-Preis" jedoch bereits vor seiner ersten Verleihung ein. "Wir wollten mit dem Preis nicht provozieren", sagte Freischreiber-Vorstand Kai Schächtele in Hamburg.

Unfair behandelt fühlte sich Michael Ebert, Chefredakteur von Neon. Er verteidigte seine Redaktion am Freitag auf einer Podiumsdiskussion der Freischreiber gegen den Vorwurf, seine Redaktion habe von Freien Themen geklaut. Mathias Müller von Blumencron, Chef der digitalen Angebote des Spiegel, versprach, freie JournalistInnen in Zukunft besser am finanziellen Erfolg von Spiegel Online zu beteiligen.

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