: Preis für „Kritische Polizisten“
Rastatt (dpa) - Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten und Polizistinnen ist am Sonntag mit dem Gustav–Heinemann–Bürgerpreis 1988 ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende des Bürgerpreiskuratoriums, Diether Posser, begründete die Entscheidung für die vor eineinhalb Jahren entstandene Vereinigung mit deren aktivem Bemühen um Bürgerrechte und Entmilitarisierung innerhalb der Polizei und dem Abbau von Feindbildern. „Stellvertretend für viele Gleichgesinnte“ würden hiermit Polizisten ausgezeichnet, die auf Mißstände ihres Berufsstandes hingewiesen hätten. Die Bundesarbeitsgemeinschaft entstand in der Folge einer nach den Brockdorf–Einsätzen im Juni 1986 in Hamburg gegründete dienten nicht dem Schutz der Bürger, sondern lenkten vielmehr von den Versäumnissen der Politik ab. Mit der Verleihung des Preises fallen die Sozialdemokraten nach den Worten des Vorsitzenden des Bundesfachausschusses Innenpolitik der CDU, des Berliner Innensenators Kewenig, den 220.000 Polizistinnen und Polizisten in der Bundesrepublik in den Rücken. In einer Stellungnahme unterstrich Kewenig, diese Preisverleihung, die vom SPD–Parteivorstand gebilligt worden sei, zeige einmal mehr, welch gestörtes Verhältnis die SPD zur Polizei und zum Inneren Frieden in der Bundesrepublik habe. Die Arbeitsgemeinschaft sei in der Vergangenheit vor allem dadurch hervorgetreten, daß sie von „demokratiefeindlichen Polizeiverbänden“ gesprochen habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen