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Prag verurteilt Expolizeioffiziere

PRAG dpa ■ Wegen der Misshandlung von Regimegegnern sind in Tschechien drei ranghohe Offiziere der früheren kommunistischen Geheimpolizei (StB) zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Einem weiteren Angeklagten konnte das Gericht die Schuld nicht eindeutig nachweisen, berichtete die Tageszeitung Mlada fronta Dnes gestern. Die Angeklagten hatten Anfang der 80er-Jahre im Rahmen der Abschiebungsaktion „Asanace“ (Sanierung) mehrere Dissidenten und Unterzeichner der „Charta 77“ gezwungen, das Land zu verlassen. Damit hätten sie auch gegen damals geltendes Recht verstoßen. Wegen der Beteiligung an der Aktion „Asanace“ waren bereits am Montag zwei Mitarbeiter der Geheimpolizei zu Haftstrafen von drei Jahren verurteilt worden. Der ehemalige Dissident und Sprecher der „Charta 77“, Ivan Medek, kritisierte das vergleichsweise milde Urteil. Seiner Auffassung nach wird mit dem Urteil „das Recht auf den Kopf gestellt“.

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