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Präventive Maßnahmen notwendig

Sechs Frauenhäuser und 52 Zufluchtswohnungen bieten Frauen Schutz vor Gewalt. Außerdem gibt es vier Beratungsstellen sowie Notrufgruppen und Selbsthilfeprojekte für die Betroffenen. Trotz dieser Angebote ist es nach Ansicht von Frauen-Staatssekretärin Helga Korthaase nicht gelungen, Gewalt gegen Frauen abzubauen. Vielmehr würden die Täter damit aus der Verantwortung entlassen, erklärte sie gestern. Während die Frauen ihre gewohnte Umgebung verlassen mußten, bleiben die Männer meist in der gemeinsamen Wohnung. Darüber hinaus warf sie der Politik Versagen bei der Eindämmung von Gewalt gegen Frauen vor. Es gebe zwar inzwischen zahlreiche Hilfsangebote für geschlagene und mißhandelte Frauen, doch Vergewaltigung gelte beispielsweise immer noch als „Kavaliersdelikt“, äußerte sie am Mittwoch abend bei einer Diskussionsveranstaltung in der Kapernaumgemeinde. Besonders schwierig sei die Lage der ausländischen Frauen in Deutschland, betonte Selver Wesenack von der Dienststelle der Berliner Ausländerbeauftragten. Ausländerinnen, die ihren Ehemännern nach Deutschland folgten, müßten drei Jahre verheiratet sein, um nicht ausgewiesen zu werden.

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