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Präsidentenkandidatin umwirbt LinkeLafontaine will kein Foto mit Schwan

Gesine Schwan wirbt bei der Linkspartei für sich. Erst diskutiert Oskar Lafontaine, den Schwan "Demagoge" nennt, mit. Fotografieren lassen will er sich mit der SPD-Kandidatin nicht.

Gysi lobt Schwans "Eigenständigkeit" - diese richtete sich bereits gegen Lafontaine. Bild: dpa

Er fehlt. Oskar Lafontaine war angekündigt, doch jetzt ist er nicht da. Der Fraktionschef der Linkspartei sollte mit Gesine Schwan im Reichtstag vor den Kameras erscheinen. Aber er will nicht. Bloß kein gemeinsames Bild.

So tritt Gregor Gysi, ebenfalls Fraktionschef der Linkspartei, alleine mit Schwan vor die Kamera. Gysi gestikuliert, hebt den Arm und lobt Schwans "Eigenständigkeit". Schwan schaut Gysi freundlich an. Das soll Zugewandtheit und Offenheit zeigen.

Gut eine Stunde hat die SPD-Kandidatin, die Bundespräsidentin werden will, mit den Abgeordneten der Linkspartei hinter verschlossenen Türen diskutiert, auch mit Lafontaine. Über die Wirtschaftskrise, Volksentscheide und wie sie sich das Amt vorstellt. Vielleicht ist Diskutieren das, was Schwan, die Politikprofessorin, am besten kann. Sie hat, gerade wenn es darum geht, andere zu überzeugen, eine ansteckende, offene Art. Eine sprühende Lust am Disput. "Wir haben nicht um den heißen Brei herum geredet" sagt sie. Richtig fröhlich klingt sie nicht. Eher bemüht. Einige linke Abgeordnete sind enttäuscht, sie hatten mehr Scharfsinn und Esprit erwartet. Andere suchen nach Formeln, die nicht unfreundlich klingen. Aber auch nicht zu freundlich. Die Linkspartei mag sich nicht festlegen, ob sie am 23. Mai im dritten Wahlgang für Schwan votieren wird.

Im letzten Sommer hat Schwan in einem Interview gesagt: "Lafontaine ist ein Demagoge." Das war eine Art rhetorisches Dum-Dum-Geschoss. Denn in Deutschland denken bei Demagogen viele an Hitler. Schwan hat die Linkspartei damals ziemlich vollständig gegen sich aufgebracht. Sogar der gutmütige Lothar Bisky meinte, dass Horst Köhler die Linkspartei "immer höflich behandelt hat und nie ausfällig geworden ist".

Dieser Satz klebt seitdem an ihr wie Kaugummi. Schwan hat ihn abgemildert und gesagt, Lafontaine verhalte sich wie ein Demagoge - was die christliche Hoffung auf Läuterung einschließt. Das Verhältnis zur Linkspartei hat sie damit allerdings auch nicht aufgehellt. Hätte sie sich das Wort "Demagoge" verkniffen, dann wäre Peter Sodann heute vielleicht nur ein pensionierter Schauspieler - und nicht Zählkandidat der Linkspartei.

Gesine Schwan hat nur eine kleine Chance, Bundespräsidentin zu werden. Wenn es in der Bundesversammlung einen dritten Wahlgang gibt, wenn die Linkspartei dann fast geschlossen für sie stimmt, wenn ein paar von den Freien Wählern aus Bayern für sie votieren, dann gewinnt sie. Es ist eine Rechnung mit sehr vielen Unbekannten.

Ihre Kandidatur ist nicht nur ein rechnerisches Problem, sondern ein politisches. Schwan steckt in einem Dilemma, das auch ihre kommunikative Art nicht weg retuschieren kann. Wenn sie ordentlich gegen die Linkspartei holzt, dann zerstreut sie den Eindruck, dass ihre Wahl irgendwie doch ein Vorspiel für Rot-Rot-Grün im Herbst sein könnte. Auch die SPD-Linke murmelt mittlerweile auf Anfrage das Mantra "Keinesfalls 2009 mit Lafontaine" nach. Die SPD hat ihr Nein zur Linkspartei in Beton gegossen. Auf Bundesebene gilt sogar eine Art Kontaktverbot. Als vor eine paar Monaten einige Jungpolitiker von SPD und Linkspartei zusammen Bier tranken, gab es in der SPD eine bitter ernste Debatte, ob sowas erlaubt sei. Wenn schon bei Kneipentreffen Treueschwüre abverlangt werden, nie etwas mit der Linkspartei anzufangen - wie soll man erklären, dass Schwan um Lafontaine & Co wirbt?

Deshalb hat Schwan die Linkspartei so rüde attackiert.Und damit gleichzeitig ihre ohnehin bescheidenen Chancen, gewählt zu werden, noch mehr gemindert. Eine vertrackte Situation. Schwan ist seit 39 Jahren SPD-Mitglied. Genauso lange war Lafontaine in der SPD. Ihre Kandidatur legt wie eine Sonde das von viel Irrationalem durchzogene Verhältnis zwischen SPD und Linkspartei bloß. Verminte Felder überall.

Auch deshalb steht Lafontaine, der Empfindliche, nun nicht neben Schwan. Und Gysi, der noch fast jede ungemütliche Situation mit einer Pointe aufzulösen versteht, sucht nach passenden Worten. Der Demagogen-Vorwurf, meint er sybillinisch, sei einerseits von Schwan nicht so gemeint gewesen. Andererseits nehme Lafontaine nicht alle Angriffe gegen sich persönlich, schon weil er damit zu viel zu tun hätte. Im Übrigen, so Gysi ein wenig trotzig, habe Lafontaine Humor. Später erscheint Lafontaine für eine Minute vor dem Fraktionssaal. Sein Eindruck von Schwan? "Gregor Gysi hat dazu alles gesagt", sagt er knapp und verschwindet wieder. Ein verletztes Ego? Wahrscheinlich. Und eine Momentaufnahme in der Geschichte der Selbstlähmung der politischen Linken.

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30 Kommentare

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  • P
    Peter

    Wer Lafontaine als Demagogen bezeichnet oder wer ihn für die Geschichte der DDR verantwortlich machen will, der hat nun wirklich nicht mehr alle T.i.S.

     

    Unfaßbar - Lafontaine hat länger politische Verantwortung getragen als alle Schwätzer, die heute in der Politik verantwortlich zeichnen. Hinzu kommt, dass er als einziger aus diesem Politikerkreis mehrfach Recht behalten hat. Die aktuellen Aussagen der restlichen Politikerkaste kann man doch bestenfalls als Geschwätz bezeichnen.

     

    Gesine Schwan und Horst Köhler sind weder echte Vertreter des Volkes noch haben sie jemals wirklich etwas bemerkenswertes geleistet. Ganz im Gegensatz zu dem angeblichen "Schauspieler". Dessen Lebensleistung kann sich sehen lassen. Ein aufrechter Demokrat und wirklicher Leistungsträger.

  • A
    Adrian

    "[...] wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe."

     

    Der Reichspräsident der Weimarer Reichsverfassung wurde direkt gewählt. Aufgrund seiner unmittelbaren demokratischen Legitimation hatte er auch mehr Befugnisse als der heutige Bundespräsident.

     

    Vielleicht hat man sich ja was dabei gedacht, als man im Grundgesetz keine direkte Wahl des Bundespräsidenten vorgesehen hat.

     

    Aber egal. Was kümmert uns die Vergangenheit bzw. wir kennen Sie ja offenbar gar nicht: Es wird endlich Zeit, dass der Bundespräsident direkt gewählt wird.

  • P
    Peter

    Es gibt wohl kaum einen Politiker hierzulande, gegen den in den Medien mehr geholzt wird als Oskar. Um so mehr imponiert mir, wie er standhaft bleibt und sich nicht verbiegt. Und er hat es auch nicht nötig, sich gemeinsam mit jemandem ablichten zu lassen, der bzw. die ihn einen "Demagogen" genannt hat. Und auch wenn er eher ein Verlegenheitskandidat zu sein scheint, aber meine Stimme hätte der "pensionierte Schauspieler" allemal, wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe.

  • C
    Claude

    "Von Jonas:

     

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin."

     

    Also gemeint ist wohl die frühere DDR. Ziemlich dümmlich, die Linkspartei mit der SED gleichzusetzen und ein Affront gegen alle diejenigen, die die SPD und Die Grünen verlassen haben, weil jene sich dermaßen weit von ihren eigenen Parteiprogrammen entfernt haben.

  • M
    michaelbolz

    @Jonas

    Der schäublesche BRD-Überwachungsstaat folgt, einfach hinsehen und zugucken, klar, der Westen ist in Ordnung. Die Linke war in der DDR nicht staatstragend, nicht dieselbe wie heute - schnöde Pauschalisierung.

     

    Die Links-Partei auf Länderebene wie auf Bundesebene von der politischen Zusammenarbeit auszuschließen ist politische Kleinkariertheit - Dummheit sage ich - aber gängige Dummheit. Die Folgen derartiger Kleinkariertheit finden wir aber nicht nur an bundesdeutschem Beispiel - praktisch ist sie hier aber eine Behinderung der Demokratie.

     

    Nun, ob die Linkspartei mehr oder weniger als Populismus zu bieten hat, ist kaum mehr oder weniger, als die anderen zu bieten haben. Nur sind die schon professioneller und wollen den Linken verbieten, aus dem Machttöpfchen zu schöpfen, wo eh kaum genug für sie selbst da ist. Ne, so einfach, wie sie das schildern, ist das nicht.

     

    Im Gegenteil: Die Linke zeigt in gewissen Verhältnissen, ob mir das gefällt oder nicht, noch am meisten Profil von den meisten Parteien, dem kommen die Grünen dann am zweitnächsten. Ansatzweise.

     

    Ihr interessanter Hinweis am Schluss verweist wohl auf die Intention ihres Kommentars. Ein enttäuschter Ossi. Ich verstehe bis heute nicht, wie man die wunderbare Westdemokratie im Vergleich nur derart unbeholfen "gut" finden kann.

  • V
    vic

    kein Foto mit Schwan.

    Find ich gut. Lafontaine bricht mit der unsäglichen Tradition, sich grinsend mit Leuten ablichten zu lassen, die man nicht mag.

    Ich komme ohne Schwan klar, die "Bürgerlichen" wählen ohnehin ihren Bundeshorst. Auf Lafontaine mag ich noch nicht verzichten. Wo wäre Die Linke denn ohne ihn.

  • IN
    Ihr Name Uwe

    Schwan war in in den 70er und 80er Jahren

    NoFU-Aktivistin. Die NoFU war eine sehr

    reaktionäre Gruppierung an der FU-Berlin. Sie haben

    eng mit der Springer-Presse kooperiert

    und denen Bilder und Berichte zugespielt.

    Ausserdem gingen Namenslisten mit linken

    Hochschulaktivisten an diverse große

    Unternehmen, mit der Auforderung, diese

    "Querulanten" nicht einzustellen etc. etc.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Oskar ist Oskar. Charakter, durch und durch. Deshalb wähl ich ihn, genau deshalb!

    Es hat gesagt ,dass die Wiedervereinigung viel Geld kosten würde und wurde deshalb nicht gewählt. Er ging als die SPD Krieg und Sozialabbau vorbereitete. Er wurde aus allen Presselagern denunziert und verleumdet. Eine Foto- Mugge mit Politschwätzern wie Frau Schwan muss er sich nicht antun. Der hat zum Glück für uns alle wichtigeres zu tun

  • HR
    Helmut Ruch

    Hätte sich Lafontaine mit Schwan fotografieren lassen, die Überschrift dieses Artikels hätte vermutlich gelautet:

    Macht um jeden Preis! Lafontaine biedert sich bei Schwan an!

    Die verkappten SPD-Wahlkämpfer à la Reinecke biegen sich die Sachlage so zurecht, wie es gerade passt. Hauptsache, es bleibt etwas an Lafontaine hängen. Herr Reinecke, nicht Lafontaine ist das Problem; er ist sich selbst treu geblieben und vertritt heute noch die Interessen derjenigen, die er seit Jahrzehnten vertreten hat, was man von der heutigen SPD-Führung, so sie denn nicht bereits direkt im Dienste des Klassenfeindes steht, wirklich nicht sagen kann!

  • J
    Jonas

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin.

     

    Dass die SPD mit dieser Partei vorerst möglichst wenig zu tun haben will, ist daher mehr als berechtigt. Die SPD sollte erst dann auch im Bund auf die Linkspartei zugehen, wenn die Linkspartei auf Landesebene (z.B. in Berlin oder demnächst vielleicht in Thüringen oder im Saarland) nachhaltig den Nachweis erbracht hat, dass sie im Rahmen der bestehenden verfassungsrechtlichen Ordnung erfolgreiche Politik machen kann.

     

    Derzeit ist nicht erwiesen, ob die Linkspartei politisch mehr zu bieten hat als billigen Populismus. Es ist auch unklar, inwieweit die Linkspartei den verfassungsrechtlichen Rahmen der Bundesrepublik wirklich anerkennt oder ob sie ihn "überwinden" will.

     

    Solange diese Fragen nicht geklärt sind, sollte die SPD skeptisch bleiben gegenüber einer Partei, deren jahrzehntelange Geschichte - die vielfältigen Namenswechsel von SED zu PDS zu Linkspartei kaschieren dies nur unzureichend - äußerst unrühmlich ist.

  • P
    Peter

    Wer Lafontaine als Demagogen bezeichnet oder wer ihn für die Geschichte der DDR verantwortlich machen will, der hat nun wirklich nicht mehr alle T.i.S.

     

    Unfaßbar - Lafontaine hat länger politische Verantwortung getragen als alle Schwätzer, die heute in der Politik verantwortlich zeichnen. Hinzu kommt, dass er als einziger aus diesem Politikerkreis mehrfach Recht behalten hat. Die aktuellen Aussagen der restlichen Politikerkaste kann man doch bestenfalls als Geschwätz bezeichnen.

     

    Gesine Schwan und Horst Köhler sind weder echte Vertreter des Volkes noch haben sie jemals wirklich etwas bemerkenswertes geleistet. Ganz im Gegensatz zu dem angeblichen "Schauspieler". Dessen Lebensleistung kann sich sehen lassen. Ein aufrechter Demokrat und wirklicher Leistungsträger.

  • A
    Adrian

    "[...] wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe."

     

    Der Reichspräsident der Weimarer Reichsverfassung wurde direkt gewählt. Aufgrund seiner unmittelbaren demokratischen Legitimation hatte er auch mehr Befugnisse als der heutige Bundespräsident.

     

    Vielleicht hat man sich ja was dabei gedacht, als man im Grundgesetz keine direkte Wahl des Bundespräsidenten vorgesehen hat.

     

    Aber egal. Was kümmert uns die Vergangenheit bzw. wir kennen Sie ja offenbar gar nicht: Es wird endlich Zeit, dass der Bundespräsident direkt gewählt wird.

  • P
    Peter

    Es gibt wohl kaum einen Politiker hierzulande, gegen den in den Medien mehr geholzt wird als Oskar. Um so mehr imponiert mir, wie er standhaft bleibt und sich nicht verbiegt. Und er hat es auch nicht nötig, sich gemeinsam mit jemandem ablichten zu lassen, der bzw. die ihn einen "Demagogen" genannt hat. Und auch wenn er eher ein Verlegenheitskandidat zu sein scheint, aber meine Stimme hätte der "pensionierte Schauspieler" allemal, wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe.

  • C
    Claude

    "Von Jonas:

     

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin."

     

    Also gemeint ist wohl die frühere DDR. Ziemlich dümmlich, die Linkspartei mit der SED gleichzusetzen und ein Affront gegen alle diejenigen, die die SPD und Die Grünen verlassen haben, weil jene sich dermaßen weit von ihren eigenen Parteiprogrammen entfernt haben.

  • M
    michaelbolz

    @Jonas

    Der schäublesche BRD-Überwachungsstaat folgt, einfach hinsehen und zugucken, klar, der Westen ist in Ordnung. Die Linke war in der DDR nicht staatstragend, nicht dieselbe wie heute - schnöde Pauschalisierung.

     

    Die Links-Partei auf Länderebene wie auf Bundesebene von der politischen Zusammenarbeit auszuschließen ist politische Kleinkariertheit - Dummheit sage ich - aber gängige Dummheit. Die Folgen derartiger Kleinkariertheit finden wir aber nicht nur an bundesdeutschem Beispiel - praktisch ist sie hier aber eine Behinderung der Demokratie.

     

    Nun, ob die Linkspartei mehr oder weniger als Populismus zu bieten hat, ist kaum mehr oder weniger, als die anderen zu bieten haben. Nur sind die schon professioneller und wollen den Linken verbieten, aus dem Machttöpfchen zu schöpfen, wo eh kaum genug für sie selbst da ist. Ne, so einfach, wie sie das schildern, ist das nicht.

     

    Im Gegenteil: Die Linke zeigt in gewissen Verhältnissen, ob mir das gefällt oder nicht, noch am meisten Profil von den meisten Parteien, dem kommen die Grünen dann am zweitnächsten. Ansatzweise.

     

    Ihr interessanter Hinweis am Schluss verweist wohl auf die Intention ihres Kommentars. Ein enttäuschter Ossi. Ich verstehe bis heute nicht, wie man die wunderbare Westdemokratie im Vergleich nur derart unbeholfen "gut" finden kann.

  • V
    vic

    kein Foto mit Schwan.

    Find ich gut. Lafontaine bricht mit der unsäglichen Tradition, sich grinsend mit Leuten ablichten zu lassen, die man nicht mag.

    Ich komme ohne Schwan klar, die "Bürgerlichen" wählen ohnehin ihren Bundeshorst. Auf Lafontaine mag ich noch nicht verzichten. Wo wäre Die Linke denn ohne ihn.

  • IN
    Ihr Name Uwe

    Schwan war in in den 70er und 80er Jahren

    NoFU-Aktivistin. Die NoFU war eine sehr

    reaktionäre Gruppierung an der FU-Berlin. Sie haben

    eng mit der Springer-Presse kooperiert

    und denen Bilder und Berichte zugespielt.

    Ausserdem gingen Namenslisten mit linken

    Hochschulaktivisten an diverse große

    Unternehmen, mit der Auforderung, diese

    "Querulanten" nicht einzustellen etc. etc.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Oskar ist Oskar. Charakter, durch und durch. Deshalb wähl ich ihn, genau deshalb!

    Es hat gesagt ,dass die Wiedervereinigung viel Geld kosten würde und wurde deshalb nicht gewählt. Er ging als die SPD Krieg und Sozialabbau vorbereitete. Er wurde aus allen Presselagern denunziert und verleumdet. Eine Foto- Mugge mit Politschwätzern wie Frau Schwan muss er sich nicht antun. Der hat zum Glück für uns alle wichtigeres zu tun

  • HR
    Helmut Ruch

    Hätte sich Lafontaine mit Schwan fotografieren lassen, die Überschrift dieses Artikels hätte vermutlich gelautet:

    Macht um jeden Preis! Lafontaine biedert sich bei Schwan an!

    Die verkappten SPD-Wahlkämpfer à la Reinecke biegen sich die Sachlage so zurecht, wie es gerade passt. Hauptsache, es bleibt etwas an Lafontaine hängen. Herr Reinecke, nicht Lafontaine ist das Problem; er ist sich selbst treu geblieben und vertritt heute noch die Interessen derjenigen, die er seit Jahrzehnten vertreten hat, was man von der heutigen SPD-Führung, so sie denn nicht bereits direkt im Dienste des Klassenfeindes steht, wirklich nicht sagen kann!

  • J
    Jonas

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin.

     

    Dass die SPD mit dieser Partei vorerst möglichst wenig zu tun haben will, ist daher mehr als berechtigt. Die SPD sollte erst dann auch im Bund auf die Linkspartei zugehen, wenn die Linkspartei auf Landesebene (z.B. in Berlin oder demnächst vielleicht in Thüringen oder im Saarland) nachhaltig den Nachweis erbracht hat, dass sie im Rahmen der bestehenden verfassungsrechtlichen Ordnung erfolgreiche Politik machen kann.

     

    Derzeit ist nicht erwiesen, ob die Linkspartei politisch mehr zu bieten hat als billigen Populismus. Es ist auch unklar, inwieweit die Linkspartei den verfassungsrechtlichen Rahmen der Bundesrepublik wirklich anerkennt oder ob sie ihn "überwinden" will.

     

    Solange diese Fragen nicht geklärt sind, sollte die SPD skeptisch bleiben gegenüber einer Partei, deren jahrzehntelange Geschichte - die vielfältigen Namenswechsel von SED zu PDS zu Linkspartei kaschieren dies nur unzureichend - äußerst unrühmlich ist.

  • P
    Peter

    Wer Lafontaine als Demagogen bezeichnet oder wer ihn für die Geschichte der DDR verantwortlich machen will, der hat nun wirklich nicht mehr alle T.i.S.

     

    Unfaßbar - Lafontaine hat länger politische Verantwortung getragen als alle Schwätzer, die heute in der Politik verantwortlich zeichnen. Hinzu kommt, dass er als einziger aus diesem Politikerkreis mehrfach Recht behalten hat. Die aktuellen Aussagen der restlichen Politikerkaste kann man doch bestenfalls als Geschwätz bezeichnen.

     

    Gesine Schwan und Horst Köhler sind weder echte Vertreter des Volkes noch haben sie jemals wirklich etwas bemerkenswertes geleistet. Ganz im Gegensatz zu dem angeblichen "Schauspieler". Dessen Lebensleistung kann sich sehen lassen. Ein aufrechter Demokrat und wirklicher Leistungsträger.

  • A
    Adrian

    "[...] wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe."

     

    Der Reichspräsident der Weimarer Reichsverfassung wurde direkt gewählt. Aufgrund seiner unmittelbaren demokratischen Legitimation hatte er auch mehr Befugnisse als der heutige Bundespräsident.

     

    Vielleicht hat man sich ja was dabei gedacht, als man im Grundgesetz keine direkte Wahl des Bundespräsidenten vorgesehen hat.

     

    Aber egal. Was kümmert uns die Vergangenheit bzw. wir kennen Sie ja offenbar gar nicht: Es wird endlich Zeit, dass der Bundespräsident direkt gewählt wird.

  • P
    Peter

    Es gibt wohl kaum einen Politiker hierzulande, gegen den in den Medien mehr geholzt wird als Oskar. Um so mehr imponiert mir, wie er standhaft bleibt und sich nicht verbiegt. Und er hat es auch nicht nötig, sich gemeinsam mit jemandem ablichten zu lassen, der bzw. die ihn einen "Demagogen" genannt hat. Und auch wenn er eher ein Verlegenheitskandidat zu sein scheint, aber meine Stimme hätte der "pensionierte Schauspieler" allemal, wenn es endlich eine direkte Wahl des Bundespräsidenten gäbe.

  • C
    Claude

    "Von Jonas:

     

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin."

     

    Also gemeint ist wohl die frühere DDR. Ziemlich dümmlich, die Linkspartei mit der SED gleichzusetzen und ein Affront gegen alle diejenigen, die die SPD und Die Grünen verlassen haben, weil jene sich dermaßen weit von ihren eigenen Parteiprogrammen entfernt haben.

  • M
    michaelbolz

    @Jonas

    Der schäublesche BRD-Überwachungsstaat folgt, einfach hinsehen und zugucken, klar, der Westen ist in Ordnung. Die Linke war in der DDR nicht staatstragend, nicht dieselbe wie heute - schnöde Pauschalisierung.

     

    Die Links-Partei auf Länderebene wie auf Bundesebene von der politischen Zusammenarbeit auszuschließen ist politische Kleinkariertheit - Dummheit sage ich - aber gängige Dummheit. Die Folgen derartiger Kleinkariertheit finden wir aber nicht nur an bundesdeutschem Beispiel - praktisch ist sie hier aber eine Behinderung der Demokratie.

     

    Nun, ob die Linkspartei mehr oder weniger als Populismus zu bieten hat, ist kaum mehr oder weniger, als die anderen zu bieten haben. Nur sind die schon professioneller und wollen den Linken verbieten, aus dem Machttöpfchen zu schöpfen, wo eh kaum genug für sie selbst da ist. Ne, so einfach, wie sie das schildern, ist das nicht.

     

    Im Gegenteil: Die Linke zeigt in gewissen Verhältnissen, ob mir das gefällt oder nicht, noch am meisten Profil von den meisten Parteien, dem kommen die Grünen dann am zweitnächsten. Ansatzweise.

     

    Ihr interessanter Hinweis am Schluss verweist wohl auf die Intention ihres Kommentars. Ein enttäuschter Ossi. Ich verstehe bis heute nicht, wie man die wunderbare Westdemokratie im Vergleich nur derart unbeholfen "gut" finden kann.

  • V
    vic

    kein Foto mit Schwan.

    Find ich gut. Lafontaine bricht mit der unsäglichen Tradition, sich grinsend mit Leuten ablichten zu lassen, die man nicht mag.

    Ich komme ohne Schwan klar, die "Bürgerlichen" wählen ohnehin ihren Bundeshorst. Auf Lafontaine mag ich noch nicht verzichten. Wo wäre Die Linke denn ohne ihn.

  • IN
    Ihr Name Uwe

    Schwan war in in den 70er und 80er Jahren

    NoFU-Aktivistin. Die NoFU war eine sehr

    reaktionäre Gruppierung an der FU-Berlin. Sie haben

    eng mit der Springer-Presse kooperiert

    und denen Bilder und Berichte zugespielt.

    Ausserdem gingen Namenslisten mit linken

    Hochschulaktivisten an diverse große

    Unternehmen, mit der Auforderung, diese

    "Querulanten" nicht einzustellen etc. etc.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Oskar ist Oskar. Charakter, durch und durch. Deshalb wähl ich ihn, genau deshalb!

    Es hat gesagt ,dass die Wiedervereinigung viel Geld kosten würde und wurde deshalb nicht gewählt. Er ging als die SPD Krieg und Sozialabbau vorbereitete. Er wurde aus allen Presselagern denunziert und verleumdet. Eine Foto- Mugge mit Politschwätzern wie Frau Schwan muss er sich nicht antun. Der hat zum Glück für uns alle wichtigeres zu tun

  • HR
    Helmut Ruch

    Hätte sich Lafontaine mit Schwan fotografieren lassen, die Überschrift dieses Artikels hätte vermutlich gelautet:

    Macht um jeden Preis! Lafontaine biedert sich bei Schwan an!

    Die verkappten SPD-Wahlkämpfer à la Reinecke biegen sich die Sachlage so zurecht, wie es gerade passt. Hauptsache, es bleibt etwas an Lafontaine hängen. Herr Reinecke, nicht Lafontaine ist das Problem; er ist sich selbst treu geblieben und vertritt heute noch die Interessen derjenigen, die er seit Jahrzehnten vertreten hat, was man von der heutigen SPD-Führung, so sie denn nicht bereits direkt im Dienste des Klassenfeindes steht, wirklich nicht sagen kann!

  • J
    Jonas

    Die Linkspartei hatte vierzig Jahre Zeit, um zu zeigen, dass sie ein Land regieren kann. Diesen Nachweis hat sie nicht erbracht. Im Gegenteil: Am Ende standen Überwachungsstaat, Mauertote und wirtschaftlicher Ruin.

     

    Dass die SPD mit dieser Partei vorerst möglichst wenig zu tun haben will, ist daher mehr als berechtigt. Die SPD sollte erst dann auch im Bund auf die Linkspartei zugehen, wenn die Linkspartei auf Landesebene (z.B. in Berlin oder demnächst vielleicht in Thüringen oder im Saarland) nachhaltig den Nachweis erbracht hat, dass sie im Rahmen der bestehenden verfassungsrechtlichen Ordnung erfolgreiche Politik machen kann.

     

    Derzeit ist nicht erwiesen, ob die Linkspartei politisch mehr zu bieten hat als billigen Populismus. Es ist auch unklar, inwieweit die Linkspartei den verfassungsrechtlichen Rahmen der Bundesrepublik wirklich anerkennt oder ob sie ihn "überwinden" will.

     

    Solange diese Fragen nicht geklärt sind, sollte die SPD skeptisch bleiben gegenüber einer Partei, deren jahrzehntelange Geschichte - die vielfältigen Namenswechsel von SED zu PDS zu Linkspartei kaschieren dies nur unzureichend - äußerst unrühmlich ist.