: Präsident der TU wirft Hajen Wortbruch vor
■ Der Senator Hajen dazu: Ach was, das ist ein „Zeichen besonderen Vertrauens“
Der Präsident der Technischen Universität (TU) Harburg, Prof. Hauke Trinks, hat Wissenschaftssenator Leonhard Hajen (SPD) „Wortbruch“ vorgeworfen. Der „Welt am Sonntag“ sagte Trinks, die Behörde habe ihm mitgeteilt, daß der vierte Bauabschnitt für die TU frühestens im Jahr 2000 verwirklicht werden könne.
Außerdem sei ihm eröffnet worden, daß Sparbeiträge von 4,8 Millionen Mark, die die Hochschule selbst erbracht habe, um den Ausbau zu finanzieren, „ersatzlos von der Behörde kassiert werden, um andere Löcher zu stopfen“. Über diesen „Wortbruch“ sei er absolut fassungslos. Ihm sei jegliches Vertrauen in die Zusagen des Wissenschaftssenators abhanden gekommen. Für die TU sei die Verschiebung eine Katastrophe.
Die Kassierung der Rücklage bezeichnete Trinks als „schamlosen Griff in unsere Kasse“. Für den verantwortungsbewußten Umgang mit öffentlichen Geldern werde die TU jetzt auch noch bestraft. Das dränge den Verdacht auf, daß mit der Schaffung der Global-Haushalte in den Hochschulen nur ein Instrument geschaffen werde, um noch drastischer zu sparen.
Die Wissenschaftsbehörde verwies am Sonntag darauf, daß die TU im vorigen Jahr „zuungunsten anderer Hochschulen aus dem Sparprogramm weitgehend herausgenommen“ worden sei: „Ob das angesichts einer sich verschärfenden Haushaltslage durchzuhalten ist, werden die Haushaltsverhandlungen zeigen.“ Das bedeute aber nicht, daß der weitere Ausbau der TU bis in das Jahr 2000 verschoben werde. Schließlich: Wenn der TU-Präsident über eine sich verschlechternde Haushaltslage informiert werde, sei das „kein Wortbruch, sondern ein Zeichen besonderen Vertrauens.“ lno/taz
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