: Potemkinsche Behörde
■ Betr.: Trümmer sind keine Kultur, taz vom 26.10.
“So geths in der Weldt“: Drunter und drüber, so standen die Lettern dieser Inschrift symbolträchtig am Haus des Bildhauers Freese auf dem Teerhof. Und genauso geht's offenbar in der schmucken Residenz des Bremer Denkmalpflegers zu. Tatenloses Zusehen beim Abriß des industrie-architektonisch einmaligen Weserkraftwerks, kein Schutz für die Senatsgästevilla, trotz ihre Bedeutung für Parkviertel und Bremer Nachkriegsgeschichte, Billigung des Abrisses der als Denkmal aufgelisteten historistischen Häuser am Kirchweg uns so weiter; auf der anderen Seite größter Verwaltungsaufwand, um einen 'kackbraunen' Balken-Anstrich in der Hermann-Allmers-Str. durchzusezten. Eine komplette Liste der Widersprüche und Fehlentscheidungen würde diese Spalten sprengen. Und nun plädiert unser Denkmalpfleger für die Nicht-Widerherstellung des historischen Freese-Hauses, obwohl für dessen Bergung eine halbe Million berappt wurde. Die Rekonstruktion dieses einzigen Relikts des kriegszerstörten Teerhofs sei für ihn ein 'potemkinsches Stück'. Es wird nun klar, warum Denkmalpfleger Hoffmann seinen Amtssitz in der Sandstraße so exclusiv und aufwendig restaurieren ließ. Es ist eine Potemkinsche Behörde. Carsten Meyer, Initiative „Bremer Stadtbild“
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