Postwachstum auf dem taz.lab: Wissen trifft Handeln

Ein verführerisches Panel: Heini Staudinger, Preisträger „Mut zur Nachhaltigkeit“, und Niko Paech im taz.lab-Auditorium – weil's einfach gut ist.

Immer mit einem Lachen. Heini sichtlich erfreut über den Preis Bild: dpa

Im Herbst 2011 lernte ich Heini Staudinger kennen. Er hatte ein paar tazlerInnen nach Schrems eingeladen, um dort mit anderen Experten über Genossenschaften als Wirtschaftsmodell, aber ebenso über die Zukunft seiner Schuh- und Möbelwerkstätten zu diskutieren.

Mit der Bahn ging es über Prag und abseitige Nebenstrecken ins Waldviertel hinter der tschechisch-österreichischen Grenze. Dort, zwei Stunden vor Wien, erlebten wir ein Wochenende mit bleibenden Eindrücken. Denn wir trafen auf Menschen, die eine feste Vorstellung davon haben, wie man Arbeit und Leben auch in Zeiten der Globalisierung anders, das heißt gut gestalten kann.

Die Geschichte der Waldviertler Werkstätten ist heute nicht nur bei den Interessierten des alternativen Wirtschaftens bekannt, sondern auch bei vielen ihrer Kunden. Die Waldviertler sind in mehr als 30 Läden unter dem Namen GEA in Österreich, Schweiz und Deutschland vertreten.

Geschäftsführer der taz, initiierte den taz.lab-Workshop „Geld oder Leben“, bei dem am 20. April Niko Paech mit Heini Staudinger über Konsum und Lebensstil debattiert. Moderiert werden sie dann von der taz-Redakteurin Heike Holdinghausen.

Ein Geheimnis des Erfolges: die „Verwertungskette“ - von der Produktion im Waldviertel bis zum Verkauf in den Metropolen - in den eigenen Händen zu halten und sich bei allen Schritten bewusst zu sein, dass man es mit etwas Besonderem zu tun hat.

Heini handelt und wird mit dem Wissen-Preis geehrt

Kürzlich hat Heini Staudinger in Hamburg in der Kategorie „Handeln“ den Preis „Mut zur Nachhaltigkeit“ bekommen, eine Initiative von Klaus Wiegandt, Ex-Vorstandsprecher der Metro AG, und dem Zeit-Magazin Wissen. Klare Sache: Wenn's ums Handeln geht, ist Staudinger kaum zu übertreffen. Mit der österreichischen Finanzmarktaufsicht liegt er just im Clinch; die stört sich an den Finanzierungsmodellen der Solaranlagen auf den Dächern seiner Werkstätten. Es handele sich um eine Art von Geschäft, die alleine Banken vorbehalten sei. Staudinger liebt es, andere Wege zu gehen - er wird nicht klein beigeben.

So wurde auch die Preisverleihung im einstigen Unilever-Haus hoch über Hamburg zu einer kleinen Performance mit Rollen- und Jackentausch: Laudator August Oetker präsentierte sich im etwas zu knappen roten Jeansjäckchen und Staudinger im Nadelstreifenanzug - sehr zur Freude des Publikums.

Einer kann froh sein, für den Preis in der Kategorie „Wissen“ zwar nominiert, aber nicht prämiert worden zu sein: Niko Paech, dessen Terminkalender schon so prall ist, weil seine Thesen zur ökologischen Ökonomie überall starke Resonanz finden.

Umso mehr freuen wir uns, dass der Postwachstumsökonom der Uni Oldenburg Zeit findet, zu unserem Kongress nach Berlin zu kommen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.