: Post aus der Moderne: 8. Floreal
Paris, 28ter April 1789 (Michelet) - Die Wahlmänner der Generalstände hatten sich am gestrigen Tage gerade daran gemacht, das gemeinsame Heft zu redigieren; sie waren schon einig über einen Punkt, den Sieyes geraten hatte: an den Anfang eine Erklärung der Rechte des Menschen zu setzen. Mitten in dieser schwierigen
Aufgabe hatte
sie ein furcht
barer Lärm un
terbrochen. Es
war eine zer
lumpte Menge
gewesen, die
den Kopf eines
ihrer Kollegen
verlangt hatte,
den Kopf des
Herrn Reveil
lon, Papier
und Montgol
fierenfabrikant
aus dem Fau
bourg Saint
Antoine. Reveillon war versteckt worden. Heute nun kam die Bewegung zum Ausbruch. Man hatte im Faubourg verbreitet, daß der Papierhändler die harte Äußerung getan habe, man müsse den Taglohn auf fünfzehn Sous erniedrigen. Dieses Gerücht verursachte große Bewegung. Zuerst hängte vor der Türe Reveillons eine Bande sein mit Orden geschmücktes Bild auf, schleppte es dann auf den Greveplatz und verbrannte es feierlich unter den Fenstern des Rathauses. Der Oberst der französischen Garde schickte von sich aus dreißig Mann; eine lächerliche Hilfe gegen eine kompakte Masse von tausend oder zweitausend Räubern und hunderttausend Neugierigen. Die Fabrik Reveillons wurde gestürmt, man zerbrach, zerschlug und verbrannte alles. Nichts wurde weggenommen, mit Ausnahme von fünfhundert Louis d'Or. Viele machten es sich in den Kellern bequem, tranken den Wein und die Farben aus der Fabrik, die sie für Wein hielten. 8.FLOREAL
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